Steigende Preise beim Geflügel Weihnachtsgans wird in Bielefeld zum teuren Vergnügen

Bielefeld. Gans schön teuer – die Preise für das beliebte Weihnachtsessen sind in diesem Jahr stark gestiegen. Auch in Bielefelder Restaurants ist das Weihnachtsgeflügel sehr viel teurer geworden, wenn es überhaupt noch auf der Speisekarte steht. Angesichts der schwierigen Lage servieren einige Gastronomen die Gans nämlich nur noch auf Vorbestellung. &bdquo;Im Einkauf ist die Gans in diesem Jahr doppelt so teuer“, sagt Eduard Hufenbach, Betriebsleiter im Berghotel Quellental. Diese Preiserhöhung musste er teilweise an die Gäste weitergeben. Das Menü für vier Personen, bestehend aus einer Gans, Rotkohl, Klößen und einer Flasche Rotwein, kostet aktuell 120 Euro. Im vergangenen Jahr waren es noch 90 Euro. Gäste im Berghotel Quellental müssen das Gänse-Menü vorbestellen, können es dann auch zum Mitnehmen bekommen. &bdquo;Der Preisanstieg bei der Gans ist enorm“, sagt Elisabeth Neumann, die mit ihrem Mann die Gaststätte Vahle betreibt. Deswegen mussten sie ihr Konzept anpassen. Das Federvieh steht in ihrem Restaurant nicht mehr einfach so auf der Speisekarte. Gans gibt es in der Gaststätte Vahle nur noch auf Vorbestellung. So lasse sich besser kalkulieren. Zusätzlich musste die Gastronomin den Preis für das Menü – Gänsebrust und Keule mit Bratapfel, Kloß und Rotkohl – um 12 Euro auf einen Endpreis von 36,50 Euro anheben. Trotz der starken Preiserhöhung verkaufe sich die Gans aber noch sehr gut. &bdquo;Wir haben sehr viel Nachfrage, mehr als im vergangenen Jahr“, sagt Neumann. Energiekosten und Vogelgrippe machen die Gans teurer Die Preissteigerung bei Geflügel hat gleich mehrere Gründe. Zum einen müssen die steigenden Energiekosten bei der Aufzucht und der Zubereitung der Gänse einberechnet werden. Zum anderen mussten große Teile der Geflügelbestände in Europa aufgrund der Vogelgrippe vorsorglich getötet werden. &bdquo;Es gibt ein sehr viel kleineres Angebot im Einkauf“, sagt Olaf Klötzer, der in seinem Restaurant Gänsebrust mit Rotkohl und Klößen noch ohne Vorbestellung anbieten kann. &bdquo;Dafür haben wir Ente dieses Jahr gar nicht auf der Karte“, sagt er. Klötzer begründet diese Entscheidung mit den Schwierigkeiten im Einkauf. Die Gänsebrust sei für ihn zudem 70 Prozent teurer geworden. &bdquo;Diese Preise können in der Gastro gar nicht komplett weitergegeben werden. Das bestellt dann kein Gast mehr“, sagt Klötzer. So habe er nur etwa 20 Prozent weitergegeben und den Preis für die Gänsebrust im Restaurant auf 32 Euro angehoben. Nicht nur im Restaurant, sondern auch auf den regionalen Höfen wird die Gans langsam knapp. Auf dem Hof Meyer zu Müdehorst sind bereits alle 80 Gänse für private Abnehmer oder das zweitägige Gänse-Essen, das als Buffet auf dem Hof geplant ist, reserviert. Auf dem Biohof Bobbert watscheln noch 300 Gänse über die Wiese. Viele von ihnen sind reserviert. Auch die Futterkosten sind deutlich gestiegen &bdquo;In diesem Jahr ist die Nachfrage deutlich höher als sonst“, sagt Hofinhaberin Oda Bobbert. Zum Martinsfest habe sie 100 der ursprünglich 400 Biogänse verkauft. Zum 1. Advent sind nochmals 100 reserviert und für die Weihnachtsfeiertage sind viele Gänse vorverkauft. Wenige Gänse können noch auf der Internetseite des Biohofes mit einer Gebühr von 10 Euro vorbestellt und am 23. oder 24. Dezember abgeholt werden. "Eigentlich hätten wir die Preise anheben müssen“, sagt Bobbert und räumt ein, dass sie da im Sommer etwas zu zögerlich war. Mit 21,90 Euro pro Kilo ist die Biogans vom Hof Bobbert sehr knapp kalkuliert. &bdquo;Wir bekommen die Biogänse, wenn sie einen Tag alt sind“, sagt sie. Dann hat der Hof 7,50 Euro pro Küken bezahlt. 30 Tage lang werden die kleinen Gänse unter einer Wärmelampe groß gezogen. Anschließend werden sie nochmals 170 Tage umsorgt; morgens aus dem Stall gelassen, abends wieder hereingebracht, gefüttert, getränkt. Das abschließende Schlachten unter Aufsicht eines Tierarztes kostet nochmals 9,10 Euro pro Tier. &bdquo;Besonders beim Futter merken wir eine Preisexplosion, aber auch der Energiepreis für das Heizen in den ersten 30 Tagen der Küken macht sich bemerkbar“, sagt die gelernte Agraringenieurin. Im kommenden Jahr werde sie wohl die Preise anheben müssen.

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