Bielefeld. Der bislang meist auf dem Johannisberg lebende Weißstorch mit dem Spitznamen „Herr Meier“ wird den Winter über in Bielefeld bleiben. Am Wochenende wurde der Storch bereits von der Bielefelder Polizei eingefangen und zum Heimat-Tierpark Olderdissen gebracht.
Der Storch war zuvor mehrfach an der Werther Straße bei dem Versuch gesichtet worden, diese zu überqueren. „Um die Verkehrsteilnehmenden und natürlich auch das Tier nicht zu gefährden, wurde Herr Meier daher eingefangen“, berichtet Olderdissens Cheftierpfleger Markus Hinker. Im Tierpark haben die Tierpfleger den Storch zunächst in der Auffangstation untergebracht.
In der kommenden Woche soll „Herr Meier“ auf der Station wieder aufgepäppelt und anschließend auf der Wiese der Tarpane freigelassen werden. „Unsere Hoffnung ist, dass der Storch den Winter über auf der Wiese bleibt und wir ihn direkt vor Ort mit Futter versorgen können“, sagt Hinker.
Die winterlichen Temperaturen sind für Störche grundsätzlich kein Problem. Da sie jedoch zur kalten Jahreszeit hier in der Region kein Futter finden, fliegen sie normalweise in den Süden. Auch bei „Herrn Meier“ bestand zunächst die Hoffnung, dass auch er sich im Spätsommer zusammen mit seinen Artgenossen auf den Weg machen kann, aber: „Der Storch kann zwar streckenweise fliegen, allerdings nicht sehr gut“, sagt Markus Hinker. „Wir denken, dass für ihn deshalb der Weg Richtung Afrika einfach zu weit ist.“
Vermutlich verletzte er sich beim Revierkampf
Der wild lebende Weißstorch hat eigentlich zusammen mit seinem Weibchen „Frau Meier“ im Tierpark Olderdissen genistet. Vermutlich nach einem Revierkampf mit einem anderen Storchen-Paar hat sich „Herr Meier“ aber so stark verletzt, dass er nicht zurück ins Nest fliegen konnte, um „Frau Meier“ beim Ausbrüten der Eier zu helfen.