Exklusiv: So modern sieht es im neuen Telekom-Hochhaus aus

Bielefeld Nur noch die Adresse Philipp-Reis-Platz 1 erinnert an die Vergangenheit. Der Physiker Reis war Wegbereiter des Telefons, das Telekom-Hochhaus über Jahrzehnte gewissermaßen Bielefelds Telekommunikationszentale. Jetzt ist aus dem Hochhaus das H1 geworden, gestaltet die Firma Goldbeck das Gebäude zu einem modernen Bürokomplex um. Der Innenausbau hat begonnen. Am Donnerstag wird sich die Bezirksvertretung Mitte auch mit der künftigen Gestaltung des Philipp-Reis-Platzes beschäftigen. "Die Arbeiten am Hochhaus verlaufen planmäßig", sagt Goldbeck-Unternehmenssprecherin Sinah Engel. Die Montage der Fassade sei inzwischen weitestgehend abgeschlossen. Der nächste "Meilenstein im Baufortschritt" sei die technische Gebäudeausstattung, mit der im April begonnen worden sei. Das ist auch einer der Gründe für die sich über alle Stockwerke ziehenden und weithin sichtbaren Auslassungen in der Fassade. Über einen außen liegenden Fahrstuhl können so Baumaterialien, die für die innen liegenden Fahrstühle zu groß sind, in die einzelnen Etagen transportiert werden. Zwei Ankermieter gefunden Auch die Vermietung entwickelt sich Angaben von Goldbeck positiv. Zwei Ankermieter hätten inzwischen gewonnen werden könne, die einen Großteil der Flächen nutzen wollten. Um wen es sich handelt, wird nicht gesagt. Die Vermarktung des Objektes übernimmt die Düsseldorfer Goldbeck-Tochter Indigo. Das Unternehmen investiert überwiegend in Bestandsimmobilien unterschiedlicher Nutzungsarten vor allem in Deutschland und Großbritannien. Seit Unternehmensgründung im Jahr 2010 beläuft sich das aus An- und Verkäufen bestehende Transaktionsaktionsvolumen von Indigo nach eigenen Angaben auf mehr als eine Milliarde Euro.Visualisierungen geben einen Eindruck davon, wie es künftig im H1 aussehen könnte. Für besonders große Transparenz sorgen die bis zum Boden reichenden Fenster. Von den meisten Etagen ist ein spektakulärer Blick über die Stadt möglich. Das H1 verfügt über insgesamt rund 13.700 Quadratmeter Mietfläche. In jeder Etage stehen 632 Quadratmeter zur Verfügung, bieten je nach Zuschnitt Raum für bis zu 62 Arbeitsplätze. Die Büroflächen können individuell gestaltet werden. Das Parkhaus, das ebenfalls noch erneuert werden soll, ist unterirdisch mit dem Hochhaus verbunden und wird über 586 Stellplätze verfügen. An der Rückseite des Hochhauses, zum Légère-Hotel hin, wird es eine Anlieferung und Fahrradabstellplätze geben. 1,2 Millionen für den Philipp-Reis-Platz Für 1,2 Millionen Euro soll der Vorplatz des H1-Hochhauses neu gestaltet werden. Er soll als Bindeglied zwischen dem Kesselbrink und dem Neumarkt dienen und mit deren Gestaltung korrespondieren. Die Verwaltung schlägt der Bezirksvertretung Mitte und dem Stadtentwicklungsausschuss des Rates dafür einen Entwurf der Landschaftsarchitekten des Berliner Büros Lützow 7 vor, die auch für dei Gestaltung der beiden anderen Plätze verantwortlich zeichneten. Der zentrale Platzbereich soll mit einem Naturstein mit blaugrauer Färbung gepflastert, der Baumbestand hervorgehoben werden.Und auch das Kunstwerk "Sonile" des Schweizer Künstlers Eduard Stöcklin wird wieder aufgewertet, soll seine ehemalige Farbgebung und auch seine Klangfunktion zurückerhalten. Früher galt es als zu laut und zu unsicher. Es wurde einfach verschweißt, war nicht mehr funktionsfähig. Für die Neugestaltung des Platzes wurden bereits Zuschüsse aus dem Stadterneuerungsprogramm beantragt. Die Stadt kann mit einem Förderbetrag in Höhe von 980.000 Euro rechnen. Zehn Prozent der förderfähigen Kosten muss sie selbst übernehmen, aber auch der neue Eigentümer soll finanziell beteiligt werden. 2018 hatte Goldbeck das 1972 errichtete Gebäude erworben. Mit 18 Stockwerken und einer Höhe von 76 Metern ist es das höchste Haus der Stadt. Möglichst im kommenden Jahr sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Zu deren Kosten wie auch zum Kaufpreis für den Erwerb der Immobilie schweigt das Unternehmen.

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