Bielefeld bekommt neues Wohnquartier für 2.000 Menschen

Bielefeld. Für &bdquo;langfristig bezahlbaren Wohnraum“ soll das neue große Quartier Grünheide mit knapp 700 Wohneinheiten für 2.000 Menschen im Nordosten Bielefelds ein Vorbild sein. Das verspricht Geschäftsführer Lars Esser-Carius vom Investor Amandla International GmbH & Co. KG (Unna). Der Bau der ersten Häuser verzögerte sich um gut ein halbes Jahr. Amandla ist jetzt aber zuversichtlich, dass am 1. April die ersten 36 neuen Wohnungen bezogen werden können. Die Vermietung über die Volksbank-Tochter Geno Immobilien GmbH soll in Kürze starten, teilte der Bauherr bei einer Pressekonferenz mit. Im ersten Abschnitt seien vier Mehrfamilienhäuser entstanden mit 36 Sozialwohnungen in Größen von 46 und 82 Quadratmetern. "Inspiriert vom Bauhaus" Die Entwürfe des Architekten Philipp Fleper (Lennestadt) sehen zweigeschossige Kubus-Häuser mit Staffelgeschoss, Dachterrassen und Flachdächern vor _ &bdquo;mit Architektur inspiriert vom Bauhaus-Stil“. Gebaut sind sie nach dem KfW-55-Standard mit aufwendiger Dämmung, Luftwärmepumpen und Photovoltaik. Amandla wirbt damit, dass rund 90 Prozent der für Heizung und Warmwasser benötigten Energie im Quartier erzeugt würden und der Rest aus Ökostrom zugekauft werde. Das senke die Nebenkosten der Mieter. Beim Energiekonzept verzichte man bewusst auf herkömmliche Quellen wie Erdgas oder Fernwärme, erklärte Michael Kapke vom Ingenieurbüro Reich und Hölscher, das mit Stromexperten des Büros Schröder & Partner die Idee umsetzte. Mieten für geförderten WohnraumFür Energie sorgen ein unterirdisches Wärmenetz sowie Wärmepumpen. An einen 25.000 Liter großen Zentralspeicher für Warmwasser seien 28 Mehrfamilienhäuser mit 396 Wohnungen über ein hoch gedämmtes, unterirdisches Leitungsnetz angeschlossen. Der Bau des Nahwärmenetzes sei vom Bund mit 1,35 Millionen Euro gefördert worden.So würden knapp 1.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart. Für die Selbstversorgung sei die Grünheide Energie GmbH gegründet worden, die die Kosten mit den Mietern abrechne. So blieben die Betriebskosten niedrig, was sich positiv auf die Nebenkosten auswirke, so der Investor. Die Kaltmieten würden dem öffentlich geförderten Wohnraum entsprechen.Knapp 700 Wohnungen bis 2025 In dem Baugebiet zwischen Herforder Straße, Hauptbahnlinie und Jöllheide, das gut zehn Fußballfelder groß ist, sollen bis 2025/2026 insgesamt knapp 700 Wohnungen entstehen, sehen die Pläne von Amandla vor. Dabei seien Einraum-Apartments ebenso vorgesehen wie Vier-Zimmer-Wohnungen für größere Familien. Gebaut würden Mehrfamilien-, Reihen- und Einfamilienhäuser. Der nächste Bauabschnitt mit Mietwohnungen solle Ende 2022/Anfang 2023 bezugsfertig sein. Auf Grün und aufgelockerte Bebauung lege man wert, betonte Esser-Carius. Deshalb entschied er sich für den Namen Grünheide statt Jöllheide, wie das Gebiet früher genannt wurde. Ein 10.550 Quadratmeter großer Siedlungsanger soll einen &bdquo;Stadtpark im Miniformat“ bilden. Das Netz der Erschließungsstraßen ist bereits zu erkennen.Schule wird neu gebaut Angesichts des Wohnraummangels in Bielefeld kommt die Bebauung der Jöllheide zur rechten Zeit. Ihre Vorgeschichte ist allerdings lang. Schon vor 15 Jahren stellte die Stadt nach längerem Hin und Her einen rechtsgültigen Bebauungsplan auf. Erst mit dem Einstieg von Amandla kam das neue Stadtquartier in Gang. Insgesamt ist hier mit Investitionen von rund 100 Millionen Euro zu rechnen. Das neue Wohngebiet ist auch mit ein Grund dafür, die nahe gelegene Hellingskamp-Grundschule neu zu bauen und um einen Zug zu erweitern. Das Projekt an der Ecke Herforder Straße/Jöllheide läuft gerade. Die Schule hat bis zur Fertigstellung ein Übergangsquartier im früheren Kahmann & Ellerbrock-Gebäude an der Feldstraße bezogen.

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