Bielefelder Hofläden Königshof: An der Frischetheke gibt’s zum Fleisch das passende Rezept

Bielefeld. Königshof? Kennt doch fast jeder, der sich über die Oerlinghauser Straße stadtauswärts bewegt. &bdquo;Popofrische Eier“ verspricht der Hinweis auf das Gehöft in der scharfen Linkskurve – gefühlt schon seit Jahrzehnten. Ein Markenzeichen. Wegen der Eier biegen immer noch viele Kunden hier ab. Doch der Hof mitsamt Laden hat sich weiterentwickelt. Heute gehört auch eine Eventlocation dazu. Großen Anteil an der Modernisierung haben Anne Schröder (36) und ihr Mann Marc (46), die das Anwesen 2018 von den Eltern der Ehefrau, Renate und Gerhard Kleimann, übernommen haben. Sie, Industriekauffrau mit Erfahrungen in der Gastronomie, der Ehemann gelernter Koch – ein ideales Team, um Landwirtschaft neu zu interpretieren und die Tradition weiterhin zu pflegen. Tradition – dazu gehören selbstverständlich die &bdquo;popofrischen Eier“. Laut Anne Schröder &bdquo;bis heute ein werbewirksamer Slogan“. Auch die wöchentlichen Schlachtungen in befreundeten Betrieben behalten die Jungunternehmer bei. Geflügel und Schweinefleisch, ständig frisch. Dafür macht sich die Kundschaft gern auf den Weg, wie etwa Karl-Werner Töpler aus Stieghorst. Seit 20 Jahren kaufe er auf dem Königshof ein. &bdquo;Hier bekomme ich Waren aus Lippe, da weiß ich, die sind naturnah erzeugt“, sagt er, während er vor der Frischetheke auf seine Bestellung wartet: hinteres Eisbein. Warum ausgerechnet dieses Stück? &bdquo;Da ist mehr Fleisch dran als am vorderen.“ Tipps für die Zubereitung braucht ein Kunde wie Töpler nicht, eher die Käufer, die sich an Wild heranwagen, mal eine Rehkeule oder einen Wildschweinbraten zubereiten möchten, aber nicht wissen, wie sie es anstellen. Da kommt Marc Schröder ins Spiel. Der Profi liefert das passende Rezept gleich mit, verrät, warum ein Wildgewürz nicht in jedem Fall passt, ermutigt Einsteiger, mal ein Wildgulasch (Kasten) zu probieren. Das Fleisch von Tieren aus eigener Jagd und dazu Produkte, die daraus gemacht werden – ein weiterer Schwerpunkt des Hofladens. Leberkäse, Burger-Pattys, Metten, Schinken – alles Wild. Ähnlich umfangreich das Angebot von Schwein und Rind. Alles aus artgerechter Tierhaltung und nicht gespritzt, versichern die Schröders. Unbehandelt auch die Früchte, die unterschiedlichen Gemüsearten. Man achte auf &bdquo;Bio“, versichert das Paar. Traditioneller Holzofen Für die Lieferung von Brot und Brötchen ist das Westfälische Backhaus Krumme (Löhne) zuständig. Dort steht noch ein traditioneller Holzofen, in dem der Teig langsam aufgeht und seine braune Kruste erhält. &bdquo;Einige unserer Kunden mögen nicht mehr darauf verzichten“, erklärt Anne Schröder. &bdquo;Zieht mal jemand weg, lässt er Brot und auch andere Lebensmittel aus dem Laden nachschicken. Was wäre ein gutes Mahl ohne Wein? Die Auswahl ist groß im Königshof, bekannte deutsche Winzer wie Gut Brein Bingen sorgen regelmäßig für Nachschub, so dass Marc Schröder neben Rezept-Tipps stets einen feinen Tropfen parat hat. Für einen Apéritif und Digestif stehen in den Regalen zusätzlich diverse Edelbrände und Liköre. Derart auf den Geschmack gebracht, packt manchen dann die Lust, seine neu gewonnen kulinarischen Kenntnisse weiter zu vertiefen. Gelegenheit dazu bieten Weinverkostungen und Grillseminare, die, so hofft Anne Schröder, bald wieder steigen können. Die Teilnehmer lernen unter anderem die Zubereitung von Flammlachs, Reh oder Entrecô Den passenden Rahmen bietet die kürzlich aufwändig renovierte Festscheune für Hochzeiten, Jubiläen, runde Geburtstage. &bdquo;Wir machen vor allem Sachen, die wir gut können“, fasst der Ehemann zusammen und bringt die Rede erneut aufs Fleisch. Damit das gelingt, auf dem Grill, in der Pfanne oder im Ofen, komme es auf den richtigen Zuschnitt an, fährt Schröder fort und hebt an zu einem Exkurs über Beef Hammer, dem Stück aus der Wade, dem Porterhouse- oder T-Bone-Steak, das bis zu 2,6 Kilo wiegen kann. Ein Profi weiß fast alles. Rezept: Wildgulasch Gewürfeltes Wildfleisch aus der Keule in Öl anbraten, dann die halbe Menge zerkleinerte Zwiebeln dazugeben, schmoren lassen, 1 Esslöffel Tomatenmark unterrühren, Mehr darüber stäuben, mit etwas Rotwein ablöschen. Mit Fleischbrühe angießen, alles köcheln lassen. Zum Ende der Garzeit 1 Esslöffel Preiselbeeren oder Marmelade, und falls vorhanden,Champignons oder Pfifferlinge dazugeben. Pfeffern und salzen. Kein Wildgewürz verwenden, das wird beim Braten bitter. WO? Königshof, Oerlinghauser Straße 207. WANN? Geöffnet dienstags bis freitags 8-18 Uhr, samstags 8-14 Uhr. WIE? Tel. (0 52 02) 41 20 und www.koenigshof-bielefeld.de WAS? Bekannt ist der Königshof durch seine Eier geworden. Erzeugnisse aus Freilandhaltung kosten 34, aus Bodenhaltung ab 22 Cent. Bestseller ist ganzjährig die Wildbratwurst für 1,30 Euro das Stück. TIPP: Der beliebte Weihnachtsmarkt jeweils am dritten Advent musste in den vergangenen zwei Jahren ausfallen. Für 2022 allerdings hoffen Veranstalter und Kunden auf eine Fortsetzung. Für NW-Karteninhaber gibt es Vergünstigungen.

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