Olderdissen plant einige Neuerungen - und baut bereits um

Olderdissen. Nicht immer müssen Ausweichquartiere kilometerweit weg sein: Die Watvögel im Tierpark Olderdissen logieren nur ein paar Meter entfernt, oberhalb ihres angestammten Domizils. Dort genießen sie die warmen Strahlen der Novembersonne, ebenso wie die jungen Familien, die an diesem Morgen entspannt mit Kinderwagen an den Gehegen vorbeischlendern. Ganz wie in Vor-Corona-Zeiten. Doch ein bisschen was ist doch noch anders. Und das bleibt auch vorerst so. Gelände ist wieder zu allen Seiten offen Tierpark-Chef Herbert Linnemann ist froh, dass das Gelände wieder von allen Seiten frei betreten werden kann. Er hat zur anmeldefreien Wiederöffnung des Parks zahlreiche positive Rückmeldungen von den Besuchern bekommen. Deren Zahlen haben sich, der Jahreszeit entsprechend, auf 500 bis 1.500 in der Woche und bis zu 3.000 am Samstag und Sonntag eingependelt. "Wir haben vorher nie gezählt, aber das tun wir jetzt noch über den Haupteingang." Dort bleibt das Häuschen am Parkplatz vorerst besetzt. Auch die Maskenpflicht in den Innenräumen - Toiletten und Meyerhof - gilt nach wie vor. Zudem ist der kleine Shop dicht. Watvögel mussten ausziehen "Geschlossen" ist derzeit auch die 430 Quadratmeter große Watvogelanlage. Die zweibeinigen Bewohner, im Fachjargon Limikolen genannt, haben sich in ihrem zwischenzeitlichen Zuhause eingerichtet, seit dem Sommer sind sie schon hier. Ihr gewohntes Quartier, das für rund 200.000 Euro saniert wird, soll im Frühjahr 2022 wieder bezugsfertig sein. Ermöglicht worden sei die Neugestaltung durch die großzügige finanzielle Unterstützung des Bielefelder Unternehmers Hermann Homann, erklärt Linnemann. Der frühere Inhaber der gleichnamigen Hemdenfabrik, der im Frühjahr mit 91 Jahren gestorben war, hatte dem Tierpark 100.000 Euro gespendet. Anlage wird erneuert und vergrößert Nach rund 40 Jahren war eine Erneuerung des Watvogel-Areals bitter nötig. Wind und Nässe hatten besonders den Holzbalken zugesetzt, viel war morsch und pilzdurchsetzt. Die gesamte Anlage wird auch vergrößert, "wir haben noch ein kleines Wegegrundstück dazugenommen", erzählt Linnemann. Außerdem werden Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Austernfischer, Brachvögel und Krickenten künftig deutlich mehr Luft zum Fliegen haben. Die ursprünglich 2,50 bis 3,50 Meter hohe Dachkonstruktion wird durch ein Kunststoffnetz in 6 Metern Höhe ersetzt. Darunter werden die Rückkehrer viel Vertrautes finden. Sandflächen und Sitzsteine, Grünlandbereiche und Schilf, all das ist auch im gewohnten Lebensraum an der Küste vorhanden. Der bisher mittig verlaufende Besuchersteg wird an den Rand verlegt, damit die Tiere im leicht ansteigenden Gelände mehr Deckungsmöglichkeiten haben. Deutlich vergrößert wird ebenfalls der sogenannte Winterraum. Das 30-Quadratmeter-Häuschen auf der Anlage wird auf rund 50 Quadratmeter Fläche erweitert, dazu kommt ein kleiner Wirtschaftsraum. Eulen und Waldvögel sind als nächstes dranOb künftig eine weitere Limikolen-Art in Olderdissen einzieht, das ist noch offen. Nachwuchs ist gleichwohl sehr erwünscht, bei den Säbelschnäblern hat es den über die Jahre bereits gegeben. Im Sanierungsbereich aber existieren zudem längst weitere - feste - Pläne: Die marode Eulen-Unterkunft steht wie das Waldvogel-Gehege ganz oben auf der Prioritätenliste.Überlegungen für den alten Hockeyplatz Und dann ist da auch ja noch der ehemalige Hockeyplatz des DSC Arminia, dessen Pacht die Stadt nicht verlängert hat. Darauf soll, so die Überlegung, eine historische Hofstelle entstehen, sagt Linnemann - mit alten Haustierrassen im Fokus. "Rinder und Schweine, vielleicht Pferde, Ziegen und Hühner - das könne ich mir vorstellen". Absprachen und Planungen liefen. Aber Konkretes gebe es noch nicht.

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