Pit Clausen will 2G-Regelung für den Freizeitbereich

Bielefeld. Seitdem die Coronazahlen wieder deutlich steigen, werden bundesweit und auch in der Region die Rufe nach 2G laut – zumindest im Freizeitbereich. Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen hat sich als Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Städtetags bereits Ende August dafür ausgesprochen, im Freizeitbereich nur noch Geimpfte und Genesene zuzulassen. Nun hat auch der Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Evangelischen Klinikum Bethel, Hans-Werner Kottkamp, 2G im öffentlichen Raum für Bielefeld gefordert. Im Oberzentrum sind rund 80 Prozent vollständig geimpft. Einschränkungen für Krankenhaus-Besucher Eine 2G-Regelung führe auch zur Entlastung der Krankenhäuser, &bdquo;weil dadurch die Infektionsrate minimiert werde“, unterstreicht Kottkamp. Noch seien aber Betten auf den normalen Stationen und Intensivstationen frei. Für Besucher gilt 3G, der aktuellen Coronaschutzverordnung entsprechend, Die Kontrollen sind scharf, auch die Identität des Besuchers muss durch Personalausweis, Reisepass oder Führerschein nachgewiesen werden. Und es gibt weitere Einschränkungen: Im Evangelischen Krankenhaus Bethel etwa darf ein Patient pro Tag nur einen Besuch (von einer Person) erhalten. Kinder unter zehn Jahren sind gar nicht als Besucher zugelassen.Impuls für Ungeimpfte Bielefelds Stadtoberhaupt Pit Clausen will ebenfalls 2G - nicht nur isoliert für Bielefeld, sondern bundes- und besser noch landesweit. Damit werde ein spürbarer Impuls gesetzt, um Ungeimpfte dazu zu animierten, sich doch noch &bdquo;den Piks abzuholen“. Akzeptable Ausnahmen gälten für ihn nur für Kinder, die noch nicht im impffähigen Alter seien und Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen sollten. Bereits auf dem Städtetag im Sommer – damals war die Corona-Situation noch deutlich entspannter – hatte er eine klare 2G-Vorschrift &bdquo;zum Beispiel in Clubs, Diskotheken, Fitnessstudios und für weitere Freizeit-Veranstaltungen“ gefordert. Gerade in den jüngeren Altersgruppen schnellten die Infektionszahlen &bdquo;atemberaubend“ in die Höhe: &bdquo;Deshalb sollte für Menschen ab 12 Jahren im Freizeitbereich 2G gelten.“ &bdquo;Natürlich ist mir auch klar, dass 2G nicht mehr Sicherheit bedeutet“, räumt das Stadtoberhaupt ein. Umso wichtiger sei eine bundesweite 2G-Vorschrift. Punktuelle Geschichten wie jetzt in der Stadt Köln mit dem Vorgabe von 2G für alle, die am 11. November in den für Karneval abgesperrten Bereichen mitfeiern wollten, würden nicht weiterhelfen. &bdquo;Wenn wir das hier für den Weihnachtsmarkt durchsetzen, dann gehen die Leute nach Gütersloh oder Herford – und dort würde man sich schön dafür bedanken.“ 80-Prozent-Impfquote in Bielefeld Und wenn die 2G-Regelung nicht nur als Impuls landes- oder bundesweit angekündigt, sondern tatsächlich kurzfristig umgesetzt würde? Dann, so Clausen, würde er sich freuen. Auch wenn man in Bielefeld mit einer Impfquote von 80 Prozent von der Situation in Sachsen, wo die Quote nur 57 Prozent betrage, weit entfernt sei. Und auch, wenn es dann den Bielefelder Weihnachtsmarkt träfe. &bdquo;Ich glaube, dass unsere Ordnungsamt-Mitarbeiter effektiv genug sind, Menschen an einem Weihnachtsmarkt-Stand oder die dabei sind, ein Getränk zu sich zu nehmen, zu erkennen und dann entsprechend mit Stichproben zu kontrollieren.“ Was Bielefeld Marketing meint Bielefeld Marketing als Veranstalter sieht das etwas differenzierter. Derzeit sei die 2G-Regelung weder eine Option noch in Planung, sagt Sprecher Jens Siekmann. Er gibt zu bedenken, dass es für die Bielefelder City und den Weihnachtsmarkt keine geregelten Zugänge und keine Absperrungen gebe. 3G könne in Stichproben kontrolliert werden – wie bei vergangenen großen Festen stadtweit erprobt. Für die Einhaltung von 2G aber wäre das kaum ausreichend. In die City gingen die Leute zudem auch zum Einkaufen, Bummeln oder zum Arzt – &bdquo;wie will man die von Weihnachtsmarktbesuchern immer unterscheiden?“

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