Bei den Bethel Athletics stehen Gemeinschaft und Freude am Sport im Fokus

Bielefeld. Hier gibt es nur Gewinner. Die 28. Bethel Athletics sind wieder ein buntes Sportfest mit vielen glücklichen Gesichtern. In neun Sportarten treten 837 Sportler mit und ohne Behinderungen an. Besonders beliebt sind wieder die leichtathletischen Disziplinen mit 210 und Fußball mit 152 Teilnehmern. Eröffnet wird die größte Tagesveranstaltung für Inklusionssport in NRW mit der Landung der Fallschirmspringer vom Sportspringer-Club Bielefeld. Drei Springer verlassen dazu mit ihren bunten Gleitschirmen – als die Wolkendecke aufreißt – in einer Höhe von mehr als 3.000 Metern das Flugzeug. &bdquo;Obwohl der Sportplatz aus dieser Höhe nicht sehr groß ist, kommen die Springer immer sehr zielgenau mitten auf dem Feld an“, lobt Sportbund-Präsident Volker Wilde. Einer der Fallschirmspringer hat das Feuer an Bord, welches am Boden an den jungen Reiter Sebastian Kirsten übergeben wird. Er darf damit stellvertretend für alle Sportler die große Schale auf der Bühne entzünden und somit die Spiele eröffnen. Begleitet wird die Zeremonie musikalisch von der Frauensambagruppe &bdquo;LesBenitas“. Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen ist vor Ort Auch die Lokalprominenz ist dabei. Oberbürgermeister Pit Clausen: &bdquo;Hier wird nicht gefoult und gedopt, hier ist alles fair – wer einmal dabei war, wird immer wieder kommen.“ Sportpfarrer Christian Bode ist in seiner Ansprache begeistert, wie international die Bethel Athletics mittlerweile sind. In diesem Jahr sind Teilnehmer aus Bielefelds Partnerstadt Rzeszow in Polen, aus der Ukraine und aus Frankreich dabei. Organisatorin Antje Pyl: &bdquo;Wir haben nicht nur mehr Teilnehmer als sonst, gefühlt sind auch viel mehr Gäste und Familien dabei.“ Sie spricht von einer rundherum gelungenen Veranstaltung. Auch der neu geschaffene Seelsorgedienst und der Kletterturm werden gut angenommen. Mehr als 350 Helfer packen vor und hinter den Kulissen mit an. Auch Reiten, Schwimmen und Tischtennis finden in extra eingerichteten Sportstätten statt. &bdquo;Es ist ein Tag, an dem Inklusion wirklich gelebt wird“, sagt Pyl. Aktive bei Tischtennis, Judo, Fußball und Leichtathletik Auf der Laufbahn sprinten Victoria und Milena allen davon. Die beiden Mädchen sind zwei von 20 Kindern der Unicef-Schule in Rzeszow. &bdquo;Es handelt sich um eine Schule für Kinder mit Behinderungen, die mit der Mamre-Patmos-Schule in Bielefeld zusammenarbeitet“, erklärt Justyna Niemirowska von der Stadtverwaltung in Rzeszow. Sie begleitet die Kinder bei der großen Sportveranstaltung. Vor allem Tischtennis, Fußball und Leichtathletik gehöre zu deren Favoriten. Judo ist die Welt vom 20-jährigen Justin Blöhm. Er ist mit seinen Eltern wieder aus Hünxe am Niederrhein angereist und zum wiederholten Male dabei. Seit zehn Jahren macht er Judo. Sein zweites Hobby ist Darts. &bdquo;Hier treffe ich auf gute Gegner und habe Spaß“, sagt Blöhm. Auf der Matte kämpft er in der Gewichtsklasse bis 89 Kilogramm und muss sich teilweise auch größeren Gegnern stellen. Er wirkt konzentriert und hochmotiviert. Seine Eltern geben ihm Ansporn. Stadtsportbund bietet Sportabzeichenprüfung an SSB-Chef Wilde: &bdquo;Das Sportfest hat auch Auswirkungen auf den Breitensport in unserer Stadt, indem es Vereine motiviert, auch selbst inklusive Angebote zu machen.“ Neben der Vorbildfunktion können Vereine bei den Bethel Athletics auch neue Mitglieder gewinnen. Außer Clausen machen auch die Landtagsabgeordnete Christina Kampmann und Arminia-Präsident Rainer Schütte mit. Während Schütte sich beim Boule versucht, macht Kampmann die erste Station vom Sportabzeichen: Seilspringen. Der Stadtsportbund bietet während der Bethel Athletics an, direkt das Sportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold zu absolvieren.

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