Online-Serviceportal macht Anträge im Rathaus noch einfacher

Bielefeld. Mühsame Gänge zum Rathaus, weil noch irgendwas beantragt oder bestellt werden muss, können sich Bielefelder für viele Bereiche ab sofort sparen. Ob es nun der neue Hund ist, der angemeldet werden muss, oder für eine Geburtstagsfeier Besuchertagesausweise benötigt werden. Im neuen Serviceportal können diese Dienstleistungen jetzt von zu Hause oder unterwegs erledigt werden. Damit schafft die Stadt einen zentralen, digitalen Zugangspunkt zur Verwaltung, der, laut Oberbürgermeister Pit Clausen, "noch bürgerfreundlicher und moderner" ist. Aber was genau kann das neue Serviceportal? Das Design ist an die Bielefeld.de-Seite angepasst und genau da können die Nutzer das Serviceportal auch finden. Auf den einzelnen Seiten finden sie Informationen zu ungefähr 215 Dienstleistungen der Stadt, aufgeteilt in verschiedene Oberthemen. Jede einzelne Seite beinhaltet Informationen über Voraussetzungen des Antrags, die Kosten oder benötigte Formulare, sowie den Kontakt bei Nachfragen. 55 dieser Verwaltungsaufgaben können über den roten Button "Online-Antrag" direkt ausgeführt werden. Dazu zählen beispielsweise die Sperrmüllabholung, standesamtliche Urkunden oder Meldebescheinigungen. Bei allen anderen Diensten, die noch nicht direkt online ausgeführt werden können, kann an dieser Stelle online ein Termin vereinbart werden. Vielfältige Bezahlmöglichkeiten Wer den Online-Antrag nutzen möchte, muss sich zunächst in einem Servicekonto registrieren. "In dem Konto registriert man sich einmal und kann es selbst nach einem Umzug NRW-weit weiternutzen. Außerdem fällt das manuelle Ausfüllen personenbezogener Daten in den Antragsformularen weg, denn die sind nach der Registrierung hinterlegt", sagt Projektleiter Stefan Thias vom Amt für Organisation, IT und Zentrale Leistungen. Die Bezahlung wird im Antrag direkt mit abgewickelt. Die Bezahlmöglichkeiten sind vielfältig und schon zu Beginn des Antrags einsehbar. Die beantragten Formulare oder Ausweise finden sich im Anschluss im Postfach des Kontos und können beliebig oft aufgerufen und ausgedruckt werden. Bisher ist die Seite nur in deutscher Sprache verfügbar, doch daran werde gearbeitet. Das Problem seien Hürden des Datenschutzes und der Rechtssicherheit, zum Beispiel wenn man mit Google Translate arbeiten würde. Seit dem 2. November online Möglich macht das Projekt eine Fördersumme von 870.000 Euro des Landes NRW, die im Rahmen des Programms der "digitalen Modellregion OWL" vergeben wurde. "Die Förderung unterstützt alle Projekte, die die Digitalisierung wegweisend, praktikabel und modellhaft weiterbringt. Genau das sehe ich auch für dieses Projekt", sagt Jens Kronbein, Leiter der Abteilung für regionale Entwicklung, Kommunalaufsicht und Wirtschaft der Bezirksregierung Detmold. Seit Beginn 2020 wird an dem Projekt gearbeitet und es läuft noch bis zum 31. Dezember 2022. Bis dahin sollen noch mehr Verwaltungsaufgaben online angeboten werden. Bei vielen Leistungen scheitere es aber nicht an der technischen Machbarkeit, so Thias. "Vieles sind Bundesleistungen, wie zum Beispiel das Beantragen eines Personalausweises. Da kommen rechtliche Rahmenbedingungen auf uns zu, auf die wir keinen Einfluss haben." Aber sie seien vorbereitet, sagt der Projektleiter. Wenn die Prozesse vom Bund freigegeben werden, können sie schnell in das System integriert werden. Seit dem 2. November ist die Seite bereits online und konnte schon mehr als 3.000 Besucher verzeichnen. "Auch in Zeiten von Corona ist die Digitalisierung von Verwaltungsaufgaben wichtiger geworden denn je", sagt Clausen.

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