Verlängerung der Ostwestfalenstraße: Noch in diesem Jahr geht's los

Bielefeld. Es wird eines der spannendsten Bauprojekte der kommenden Jahre in Bielefeld: Die Ostwestfalenstraße, die L 712n, wird verlängert. Los gehen wird es laut Maximiliane Plöger, Sprecherin der Bielefelder Niederlassung von Straßen.NRW, noch in diesem Jahr. Die Straße soll auf einer Länge von 2,3 Kilometern bis zur Herforder Straße verlängert werden, um den Verkehr von der A 2 und aus den Gewerbegebieten wie Hellfeld zur Herforder Straße zu führen. Die Altenhagener, Elverdisser und Milser Straße könnten so entlastet werden, heißt es. Die Ostwestfalenstraße wird dann in Höhe der Grafenheider Straße münden, wo eine große Kreuzung entstehen soll. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant. Seit Januar 2020 ist der Weg frei Lange war über den Weiterbau der Straße gestritten worden: Drei Anwohner hatten 2017 vor dem Verwaltungsgericht in Minden geklagt und versucht, auf Fehler in der Untersuchungsmethodik hinzuweisen, um die Verlängerung zu stoppen. Die Kammer aber hat die Klagen abgewiesen: Die Wahl der unmittelbar nördlich von Milse verlaufenden Trasse sei nicht zu beanstanden, befand das Gericht damals. Eine Berufung gegen das Urteil ließ das Verwaltungsgericht nicht zu. Auch die 2018 beim Oberverwaltungsgericht in Münster von zwei Klägern gestellten Anträge auf Zulassung der Berufung hatte das Gericht abgelehnt. Seit Januar 2020 ist der Weg für die L 712n aber endgültig frei. Laut Maximiliane Plöger läuft gerade die Vergabe der einzelnen Gewerke. Im Vorfeld wurden bereits sogenannte CEF-Maßnahmen, Maßnahmen zum Artenschutz, durchgeführt: So wurden etwa Fledermauskästen und ein Turmfalkennistkasten angebracht und Retentionsflächen neu geschaffen. Vier Brücken werden gebaut Es werden insgesamt vier Brücken gebaut: Die Baumaßnahme mit einer Gesamtbauzeit von etwa vier Jahren beginnt auch mit dem Bau einer Brücke als Überführung der Milser Straße und eines Durchlasses über den Milser Bach. Für die Brücke auf Höhe der Milser Straße wird der Verkehr mittels einer Umfahrung, die dafür hergestellt wird, um die Baugrube geführt. Im weiteren Bauablauf wird im Zuge des Ausbaus der B61 das Brückenbauwerk über den Johannisbach neu errichtet und der Johannisbach entsprechend der neuen Lage des Bauwerks umverlegt. Eine weitere Brücke wird über die Aa gebaut. Lückenschluss bis zur Herforder Straße Der vierte Bauabschnitt der L712n ist der Lückenschluss zwischen dem heutigen Ende der Ostwestfalenstraße und dem Anschluss an die B61/Herforder Straße. Der gesamte Streckenzug ist bereits seit den 70er Jahren sukzessive erstellt worden, erklärt Plöger. Mit der Fertigstellung des vierten Bauabschnitts habe der Streckenzug dann seine endgültige Funktion erreicht. &bdquo;Heute verteilen sich die Verkehre auf dem untergeordneten Straßennetz, also der Altenhagener und Milser Straße." Straßen.NRW hatte der Bezirksregierung Detmold Anfang 2008 die Planunterlagen für den IV. und letzten Bauabschnitt der L 712n vorgelegt und die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens beantragt. Die Planunterlagen lagen dann vom 31. März bis 30. April 2008 in Bielefeld und Herford öffentlich aus. Innerhalb der Einwendungsfrist wurden von Betroffenen insgesamt 940 Einwendungen gegen den Weiterbau erhoben. Am 23. September 2014 hat dann die Bezirksregierung eine abschließende Entscheidung für den Weiterbau der Ostwestfalenstraße getroffen und das Planfeststellungsverfahren damit beendet. In Bielefeld hatte die Bürgerinitiative &bdquo;L 712n, jetzt!" um Rudi Quisbrock – 2013 ins Leben gerufen – lange für die Verlängerung der Ostwestfalenstraße gekämpft. Ulf Blumenstock von der Bürgerinitiative &bdquo;L 712 – Nicht so" hatte sich lange für eine Trasse eingesetzt, die weiter von der Milser Siedlung abrückt.

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