Diese neuen Feuerwehrwagen kosten 1,3 Millionen Euro

Bielefeld. Für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ist die Übergabe eines nagelneuen Löschfahrzeugs immer ein großer Moment. Gleichzeitig ist die Modernisierung des Fuhrparks immer auch eine Attraktion, die für technikbegeisterten Nachwuchs in den Löschabteilungen führen kann. Quasi ein Zugpferd. Am Freitag wurden gleich fünf große Feuerwehrfahrzeuge in Bielefeld in Dienst genommen – Spezialfahrzeuge im Wert von insgesamt 1.359.000 Euro. Weil eines der Fahrzeuge – ein Löschgruppenfahrzeug &bdquo;LF 20 KatS" (Preis: 223.000 Euro), das speziell für den Einsatz bei Extremwetterlagen gedacht ist – vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe finanziert und beschafft wurde, gab sich auch Bielefelds Bundestagsabgeordnete Wiebke Esdar die Ehre: &bdquo;Ich wollte sehen, was am Ende hier ankommt, wenn wir in Berlin die Steuermittel dafür zur Verfügung stellen", sagt sie. Ihr sei es wichtig, allen ehrenamtlichen Feuerwehrleuten Danke zu sagen: &bdquo;Wir sind auf ihre Hilfe angewiesen. Sie kommen, wenn es notwendig ist, ohne Rücksicht auf Familie und andere Verpflichtungen." Das sei nicht selbstverständlich. Transport-Lkw für Sandsäcke, Feldbetten oder Verpflegung Bielefelds Feuerwehrchef Hans-Dieter Mühlenweg sprach von einer &bdquo;nicht ganz gewöhnlichen Flotte", die nun übergeben wurde. Während die Löschabteilungen (LA) Hoberge-Uerentrup und Senne je ein &bdquo;Löschgruppenfahrzeug 10" (Kosten je: 385.000 Euro) zur kommunalen Gefahrenabwehr übernehmen konnten, erhielt die LA Kupferhammer das LF 20 des Bundes. Außerdem gab es für die LA Milse und die neue Abteilung Innenstadt, die in Kürze aus Mitte und Ost fusionieren wird, zwei Lastwagen, die vom Land NRW zum Zwecke des Katastrophenschutzes angeschafft wurden: Die sogenannten Gerätewagen Logistik (Kosten je: 183.000 Euro) sind zum Transport für Sandsäcke, Feldbetten oder Verpflegung in größere Einsatzgebiete gedacht. Bielefelder Feuerwehrleute im Hochwassergebiet Das passiere – wie zuletzt beim Hochwassereinsatz –, wenn größere Feuerwehreinheiten von der Bezirksregierung zur überörtlichen Hilfe gerufen werden. Zwei Mal eilten Bielefelder Wehrleute nach Hagen zur Hilfe im Hochwassergebiet: &bdquo;Da hätten wir die Fahrzeuge schon gut gebrauchen können", so Mühlenweg. Gordon Majewski, Technik-Leiter der Feuerwehr, erklärt: &bdquo;Natürlich werden alle fünf Fahrzeuge auch im normalen Einsatzgeschehen in Bielefeld eingesetzt. Einer der Tranportlastwagen etwa wird das Spezialgerät der ABC-Einheiten (Dekontaminationsausstattung) übernehmen. Aber sollten die Fahrzeuge von Bund oder Land für den Zivil- und Katastrophenschutz benötigt werden, dann werden diese Fahrzeuge als erstes dafür abgestellt." Die aussortierten, mehr als 20 Jahre alten Feuerwehrfahrzeuge, bleiben übrigens in Bielefeld. Sie ersetzen deutlich ältere Modelle, die aktuell noch von der Jugendfeuerwehr genutzt werden. Detlev Eikelmann, Gesamtsprecher der Freiwilligen Feuerwehr, sagte nicht ohne Stolz: &bdquo;Ich hätte vor ein paar Jahren nicht gedacht, dass wir die Erneuerung unserer Fuhrparks in so kurzer Zeit so gut hinkriegen." In Bielefeld sind inzwischen 13 Bundesfahrzeuge (fünf davon bei der Feuerwehr, der Rest bei den Hilfsorganisationen) sowie fünf Landesfahrzeuge im Einsatz. Das sind die technischen Details der neuen Fahrzeuge Die beiden LF 10 mit 270 PS wurden von der Stadt Bielefeld angeschafft und speziell für den Brandeinsatz optimiert. Sie haben deutlich mehr Hightech wie Wärmebildkameras oder auch Drucklüfter an Bord. Außerdem ist eine spezielle Pumpe eingebaut, die pro Minute 2.000 Liter Löschwasser mit 10 bar fördert. Der Löschwassertank für den ersten Löschangriff fasst 2.000 Liter. Durch die "Pump & Roll"-Funktion kann das Fahrzeug auch im Rollen Wasser abgeben. Das LF 20 KatS - ebenfalls mit 270 PS - ist ein Spezialfahrzeug, dass für den Katastrophenschutz optimiert wurde. Es ist geländegängiger als die kommunalen Fahrzeuge. Es verfügt über eine tragbare Pumpe und hat Schläuche für eine Wasserversorgung über 600 Meter Entfernung an Bord. Warum kostet das kleinere Fahrzeug 160.000 Euro mehr? Die beiden allradbetriebenen Gerätelastwagen Logistik (320 PS) sind vorrangig für Transportaufgaben vorgesehen - etwa von Sonderlöschmitteln, Kraftstoffen, Sandsäcken oder weitere Einsatzgeräte. Sie sind auch für den Einsatz abseits befestigter Straßen und teilweise bei Hochwasser geeignet. Der deutlich höhere Preis bei den LF 10 (385.000 Euro im Vergleich zu 223.000 bei dem LF 20) ist laut Majewski einerseits mit der technisch besseren Ausstattung und der besseren Motorisierung zu erklären. Andererseits hatten aber auch die Großbestellungen von Land und Bund Einfluss auf den Einzelpreis, sagt Majewski. "Wer 233 Fahrzeuge auf einmal bestellt, bekommt auch bessere Preise angeboten."

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