Großes neues Gewerbegebiet in Bielefeld geplant

Senne. Bislang teilt die Senner Straße das Land unterhalb des Kreisverkehrs, im Süden Bielefelds, in Firmenstandorte auf der westlichen und Landwirtschaft auf der östlichen Seite. Das soll sich nun grundlegend ändern. Die Verwaltung plant dort ein neues Gewerbegebiet. Anwohner, für die das offene Land "eine der letzten intakten Flächen für Tiere, Pflanzen und Bäume" ist, haben es lange befürchtet. Am Donnerstag ist die Bezirkspolitik am Zug. Zwei Privathäuser mitten im künftigen Gewerbegebiet Es geht um nichts weniger als ein "Filetstück", über dessen Zukunft die Bezirkspolitiker in ihrer Sitzung (BZV) am Donnerstag, 17. Juni, um 18 Uhr im Forum des Schulzentrums Senne, Klashofstraße 79, entscheiden: eine zusammengehörige Fläche, nur unterbrochen durch zwei Privathäuser direkt an der Fahrbahn und dem Unternehmen Klocke Antriebstechnik GmbH, das mitsamt Kiefernwäldchen und Eichen in die Planung hineingenommen wurde. Im Süden schließt sich die Firma Tuxhorn GmbH & Co an, die knapp außerhalb des neuen B-Plans liegt. Dazwischen erstrecken sich Äcker, durchsetzt mit Wallhecken aus Eichen, Buchen und Birken sowie einem "namenlosen Gewässergraben", wie es in der Vorlage heißt. Im Osten, wo das Gebiet am Nordfeldweg endet, liegt die alte Hofstelle Herbermann (Steinkröger) mit alten Hofeichen, Obstbäumen und einem kleinen Fichtenwald. Die konnte die Bielefelder Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft (BBVG), die das Gelände vermarkten will, zuletzt noch kaufen. Es gibt schon Bewerber für die Grundstücke 2008 ist an der Senner Straße bereits ein B-Plan für die Erweiterung von Tuxhorn aufgestellt und von der BZV beschlossen worden, berichtet Andree Schmidt von der BBVG. Damals sei schon das Gesamtareal ins Auge gefasst worden. Die Stadt steht unter Zugzwang: Firmen, die händeringend nach Erweiterungsmöglichkeiten suchen, sind zahlreich, neue Gewerbeflächen aber rar. So gibt es auch für diese Neuplanung bereits Bewerber. Die städtische Tochtergesellschaft will damit den "dringendsten Bedarf" decken. Aber auch neue Firmen sollen zum Zuge kommen. Angesprochen ist in erster Linie das "produzierende und verarbeitende Handwerk/Gewerbe". Flächengrößen von 1.000 bis 15.000 Quadratmetern Das neue Flächenangebot soll laut Verwaltung "Nutzung und Betriebsstrukturen vor allem aus dem westlich benachbarten Gewerbegebiet im Bereich Fabrikstraße" ergänzen: mit Grundstücken (1.000 bis 6.000 Quadratmeter) für kleine und mittlere Betriebe sowie einzelne größere (bis zu 15.000 Quadratmeter) für mittelständige Unternehmen. Über eine halbkreisförmige Zuwegung, die im Norden und Süden auf die Senner Straße trifft, sowie zwei weitere Stichstraßen im rückwärtigen Bereich soll das Areal erschlossen werden. Eine Verbindung für Fußgänger und Radfahrer Richtung Nordfeldweg hält die Verwaltung für "sinnvoll". Wallhecken und die Bäume im Bereich der Hofstelle sollen "möglichst weitgehend" erhalten bleiben, ebenso wie die "nordwestlichen Gehölzstrukturen". Damit es an den Privathäusern künftig nicht zu laut ist, wird dort der "Störgrad eines Mischgebiets" - "nicht wesentlich störend" - angedacht. Beteiligung der Öffentlichkeit und Umweltprüfung Gibt die Bezirkspolitik am Donnerstag grünes Licht für die Erstaufstellung, sind die nächsten Schritte die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit (wegen Corona in Einzelgesprächen), der Behörden und sonstigen Träger. Darüber hinaus steht eine Umweltprüfung an. Rechnerisch zu ermitteln sind zudem Ausgleichsmaßnahmen und Ausgleichsflächen für die Versiegelung.

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