Nix los bei Wolf und Bär: Besuchermangel im Tierpark Olderdissen

Bielefeld. Ist es das unbeständige Wetter? Sind die Menschen durch die Ausgangssperre verunsichert? Oder ist es der Digitalunterricht, der viele Familien nervt? Tierparkleiter Herbert Linnemann kann über die Gründe, warum es derzeit so wenige Besucher nach Olderdissen zieht, nur spekulieren. Ein Ärgernis sei allerdings die Testpflicht, die seit der neuesten Corona-Schutzvorschrift gilt. "Es gibt Menschen, die sich nicht testen lassen wollen und deshalb nicht kommen", weiß er aus den zahlreichen Mails, in denen die Schreiber ihren Unmut über die Auflagen äußern. Tierpark auf, Tierpark zu - ein Hin und Her Es ist aber auch so eine Sache mit den Vorschriften: Nach dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 war der Tierpark ganz geschlossen, ab 12. Mai wieder auf (mit Schutz- und Hygienekonzept), maximal 1.500 Besucher durften damals zeitgleich aufs Gelände - den ganzen Sommer lang. Ab 12. November dann, als die zweite Welle auch über die Leineweberstadt hinweg rollte, war erneut alles dicht. Zoo- und Tierparkbetreiber protestierten und verwiesen darauf, dass man sich ja auch sonst im Freien aufhalten dürfe und zudem über feste Eingänge die Menschenzahlen überschaubar gehalten werden könnten, berichtet Linnemann. Gleichwohl dauerte es bis zum 15. März, dann durfte der Park wieder Besucher einlassen - bis heute, auch im derzeitigen verschärften Lockdown. "Aber jetzt nur mit Termin und negativem Corona-Testergebnis, das nicht älter als 24 Stunden sein darf", sagt der Tierparkchef. Beide Nachweise müssen am Eingangshäuschen am Parkplatz (alle anderen Zugänge sind gesperrt) vorgezeigt werden. Stationen schießen wie Pilze aus dem Boden Schnelltest-Stationen, in denen sich Interessierte einmal in der Woche kostenlos testen lassen können, schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden - ob Ärzte, Apotheken, Johanniter, Malteser oder Stiftung Solidarität, es gibt stadtweit immer mehr Anbieter. Ganz zentral auch im Loom oder an der Nicolaikirche. Container stehen auch direkt auf dem Tierheim-Parkplatz, Dornberger Straße 149a. Das Ergebnis, das einen ganzen Tag lang gilt, gibt's etwa 20 Minuten nach dem Test. Wer am Tierpark nicht warten möchte, kann den Test auch vorab bei einer Station in seinem Stadtteil oder in seiner Stadt machen. Olderdissen-Ticket umsonst "kaufen" Etwas umständlicher - aber ebenfalls umsonst - lässt sich auf der Tierpark-Internetseite das Ticket buchen. "Dort gibt es auch Hinweise zu Besuchsbestimmungen und Hygienemaßnahmen", erklärt Linnemann. Leider gebe das Programm das Prozedere vor. "Das ist letzten Endes nichts anderes als ein Online-Kauf - nur ohne Bezahlen." Wer zum Abschluss auf "Ticket kaufen" klicke, bekomme es dann als Mail aufs Handy. Alle Mitarbeiter freuten sich auf Besucher, zudem gebe es derzeit eine ganze Reihe an Jungtieren - bei den Wildschweinen etwa, Schafen, Mufflons und Vögeln. In der vergangenen Woche wurde zudem ein Hochlandkalb geboren. Besonders für Kinder bietet außerdem der neue "Grünfuchs"-Pfad Vergnügliches und Lehrreiches. Besucherzahl ist drastisch gefallen Gleichwohl: Seit die Eintrittskarten-/Testkombination vorgeschrieben ist, sind die Besucherzahlen deutlich eingebrochen; von über 1.000 auf derzeit 700 täglich. Dabei bietet der Tierpark pro Stunde 160 digitale Eintrittskarten an, für eine Besuchszeit von drei Stunden. "Wir können maximal 500 Besucher zeitgleich in den Park lassen", sagt Linnemann. Samstag und Sonntag seien in der Regel ausgebucht, aber es würden immer wieder Tickets storniert, so dass Interessierte auch kurzfristig zum Zuge kämen. "Und unter der Woche ist ein Besuch problemlos möglich." Geöffnet ist sieben Tage von 9 bis 18 Uhr. Letzter Einlass (für dann allerdings nur noch eine Stunde) ist um 17 Uhr. Geimpfte und Corona-Genesene mit Nachweis brauchen nur das Ticket.

Meistgelesen