Neue Allgemeinverfügung für Bielefeld ist da: Das sind die Inhalte

Bielefeld. Ab Dienstag tritt in Bielefeld die neue Allgemeinverfügung in Kraft. Alle Schüler müssen dann wieder in den Distanzunterricht - nachdem sie am Montag einen Tag die Schule besuchen mussten. Ein großes Durcheinander. Die Stadt berichtet am Montag in einer Pressekonferenz, wie es dazu kam - und wie es nun weitergeht. Laut Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger habe die Stadt schon vor dem Wochenende gemerkt, dass die Zahlen rasant steigen und deshalb ab Donnerstag versucht, einen Konsens mit dem Land zu finden. Das Ziel war, keinen Bruch zum Distanzunterricht der Vorwoche zu verursachen. "Das ist leider nicht gelungen, weil die Zustimmung erst am Sonntag kam. Man braucht einen Tag, bevor die Allgemeinverfügung gültig ist. Wir hätten mit dem Schulbereich reden müssen, aber wegen Formalien war das nicht möglich." Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Nürnberger: "Ich kann den Frust bei Eltern und Lehrern gut verstehen, Distanzunterricht ist nicht die beste Lösung, aber es geht leider nicht anders." Die Gruppe der 10- bis 19-Jährigen ist in Bielefeld die am stärksten betroffene Alterskohorte. In dieser Altersgruppe lag der Inzidenzwert am 17. und 18. April bei 301,4. In den Kitas wird es keine Notbetreuung geben, sie bleiben geöffnet. Die Stadt bittet die Eltern, ihre Kinder zu Hause zu behalten. Nürnberger appelliert an die Eigenverantwortung und Solidarität der Eltern. Es treten folgende Regelungen in Kraft - Treffen im öffentlichen Raum, bei denen der Mindestabstand unterschritten werden darf, sind nur zwischen Personen des eigenen Hausstandes ohne Personenbegrenzung oder von Personen eines Hausstandes mit höchstens einer Person aus einem anderen Hausstand zulässig, wobei Kinder bis zu einem Alter von einschließlich 14 Jahren bei der Berechnung der Personenzahl nicht mitgezählt werden. Im privaten Raum greift die Verfügung nicht. Hier können die Verantwortlichen nur an den gesunden Menschenverstand appellieren - Beschränkungen gelten auch für die Sportausübung auf Sportanlagen unter freiem Himmel - Schließung von Bibliotheken und Archiven: nur noch Abholung, Auslieferung und Rückgabe - Schließung von Museen, Kunstausstellungen, Galerien, Burgen u.ä. - Reduzierung Kindersportgruppen von 20 auf max. 10 plus 2 Aufsichtspersonen - In Tierparks, Zoologischen Gärten, nicht frei zugänglichen Botanischen Gärten, u.ä. Zutritt zu geschlossenen Räumen unzulässig, Olderdissen etwa darf also mit Termin weiter besucht werden - Handel mit Waren nur noch click & collect (Möbel, Kleidung, Baumarktsortiment u.a.) - Baumärkte: Versorgung von Gewerbetreibenden mit Gewerbeschein, Handwerkern mit Handwerkerausweis sowie Land- und Forstwirten mit den jeweils betriebsnotwendigen Waren sowie Öffnung eines räumlich getrennten Bereiches mit eigenem Kassenbereich für Schnittblumen, kurzfristig verderbliche Schnitt- und Topfblumen sowie Gemüsepflanzen und Saatgut einschließlich unmittelbaren Zubehörs (Übertöpfe und so weiter) ist zulässig, alles andere nur click & collect - Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe nur Verkauf von mit handwerklichen Leistungen oder Dienstleistungen verbundenen Waren; Verkauf von Zubehör bleibt erlaubt; bei Telefondienstleistern sind nur die Störungsannahme sowie die Reparatur oder der Austausch defekter Geräte zulässig - Die Erbringung von Dienstleistungen und Handwerksleistungen, bei denen ein Mindestabstand von 1,5 Meter zum Kunden nicht eingehalten werden kann, sind untersagt; ausnahmsweise erlaubt bleiben medizinisch notwendige Leistungen, Friseurdienstleistungen, Leistungen der nichtmedizinischen Fußpflege, gewerbsmäßige Personenbeförderung Für die Aufhebung der Maßnahmen muss an 7 hintereinanderliegenden Tagen eine stabile Tendenz zur Inzidenz unter 100 gegeben sein. Laut Ingo Nürnberger ist in der Allgemeinverfügung für Bielefeld keine Ausgangssperre vorgesehen. Das heißt, vor Inkrafttreten des Bundesgesetzes ist in Bielefeld nichts in dieser Richtung geplant.

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