Bielefeld. Im zweiten Jahr in Folge muss die Traditionsveranstaltung des DMSC Bielefeld wegen Corona abgesagt werden. Am 6. Juni sollte auf dem Grasoval an der Eckendorfer Straße das erste Halbfinale zur Grasbahneuropameisterschaft 2021 stattfinden. Trotz der großen Enttäuschung bei den Motorsportfreunden in Ostwestfalen-Lippe gibt es aber auch einen Lichtblick: Der europäische Verband (FIM Europe) will das in diesem Jahr abgesagte Prädikat in 2022 wieder nach Bielefeld vergeben.
Als Mitte Februar die Bielefeld Marketing GmbH darüber informierte, dass der Leinewebermarkt 2021 in Bielefeld nicht stattfinden wird (Termin wäre das Rennwochenende 6. Juni gewesen), war für die DMSC-Offiziellen schnell klar, dass damit auch das Rennen auf dem Leineweberring unter normalen Umständen nicht organisierbar ist.
»Wir haben uns mit der Absage schwer getan«
Rennleiter Michael Junklewitz: „Wir haben uns schwer getan, zum zweiten Mal in Folge unser Grasbahnrennen absagen zu müssen. Letztendlich haben wir aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Planungssicherheit. Diese ist für eine derartige Großveranstaltung aber unerlässlich und so blieb uns jetzt keine andere Wahl." Dass die Absage bei der FIM Europe auf Verständnis gestoßen ist, belegt die Aussage ihres Repräsentanten Dickie Staff aus Großbritannien.
Dieser stellt den Bielefeldern eine Vergabe des EM-Halbfinales für 2022 in Aussicht und verweist darauf, dass der Veranstalter des zweiten Halbfinales bereits Anfang März seine Veranstaltung abgesagt hat.
Von Seiten der FIM-Europe wurde ebenfalls der intensive Austausch zwischen dem DMSC und den zuständigen Verbänden hervorgehoben. So sei auch die jetzt kommunizierte Absage in enger Absprache sowohl mit dem nationalen wie auch dem internationalen Verband erfolgt.
»Veranstaltung für den Spätsommer in Planung«
Ein Grund für den relativ späten Zeitpunkt der Absage waren auch die beim DMSC angestellten Überlegungen, das Rennen auf dem Leineweberring gegebenenfalls ohne Zuschauer durchzuführen. Man hätte dann versucht, das Event über einen Live-Stream-Anbieter zu vermarkten, um so die Veranstaltung für 2021 zu retten.
Hier existieren zwar bereits einige positive Erfahrungen in der Bahnsportszene, trotzdem fehlte auch bei dieser Alternative eine wesentliche Planungsgrundlage: Die Ausrichtung einer Europameisterschaft macht demnach nur Sinn, wenn auch Fahrer aus Europa teilnehmen können. Dies ist angesichts der aktuellen Corona-Zahlen auch in den europäischen Nachbarländern nicht gewährleistet.
Training oder offenes Rennen möglich
Nachdem das Event auf dem Leineweberring Anfang Juni nun gecancelt werden musste, beschäftigen sich die Verantwortlichen beim DMSC jetzt mit der Idee, eventuell ein Training oder ein offenes internationales Rennen im Spätsommer 2021 durchzuführen. Schatzmeister Markus Böke: „Sollte sich die allgemeine Situation dahingehend entwickeln, dass wir die Grundlagen für ein finanziell tragbares Veranstaltungskonzept erarbeiten können, werden wir in die Organisation eines Trainings oder Rennens einsteigen. Aufgrund der Tatsache, dass auch in der Corona-Pause der Leineweberring von unseren DMSC Mitgliedern weiterhin gepflegt wird, ist unser Stadion auf jeden Fall „ready to race."