Schnee-Chaos: Bielefelder Pfleger kommen nicht zu Patienten durch

Die ambulanten Pflegedienste kämpfen gegen das Schneechaos in der Stadt. Viele Patienten können gar nicht angefahren werden. Besonders in den städtischen Randgebieten gucken die auf fremde Hilfe angewiesenen Menschen in die Röhre. Oft muss das Auto stehenbleiben und ein längerer Fußmarsch schließt sich an. &bdquo;Wir müssen ankommen, es geht um das Leben unserer Patienten", erklärt Katrin Schrader vom Pflegedienst Mobilitas ihre Unternehmensphilosophie. Alle Infos im Live-Ticker: Bielefeld erstarrt in arktischer Kälte Pflegedienst kommt nicht durch Professionelle, tägliche Hilfe von außen ist bei vielen Patienten so wichtig, denn Verwandte wohnen oft weit weg oder Freunde sind rar gesät. Die Schneewalze mit Massen von Neuschnee hat diese überlebenswichtige Hilfe der Pflegedienste jetzt ins Wanken gebracht. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}(); Viele Straßen sind noch nicht geräumt und für normale Autos unpassierbar. Der Streudienst kommt bei allem Einsatz gerade mit dem Räumen von Neben- und Seitenstraßen nicht nach. Telefonisch werden die Patienten auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. So lange müssen sie aushalten. Die Unterstützung der Pflegebedürftigen geht von der Hilfe beim Ankleiden über die Verabreichung von Medikamenten bis zur Einkaufshilfe. Doch bei allen Bemühungen: Das Pflegepersonal bleibt in den vergangenen Stunden oft im Schneechaos hängen oder kann erst gar nicht seinen Dienst antreten. Christine Behle, stellvertretende Pflegedienstleiterin der Diakonie Ost ist besorgt: &bdquo;Momentan sind wir mit fünf Mitarbeitern unterwegs und versuchen, im Stadtgebiet Patienten zu erreichen, die dringend Hilfe benötigen und nicht von Verwandten oder Freunden unterstützt werden können. Notfalls stapfen wir auch zu Fuß durch den Schnee. Glücklicherweise gab es bis jetzt keinen Fall, in dem wir absagen mussten." Das Schneechaos sorge auch dafür, dass einige Mitarbeiter wegen der katastrophalen Straßenverhältnisse nicht zum Dienst erschienen wären. Das mache alles noch viel schwieriger, so Behle. Personal erscheint nicht zum Dienst Rund 350 Patienten versorgt die ambulante Pflegehilfe Mobilitas. &bdquo;Es dauert, bis Autos freigeschaufelt sind und wir loskönnen. Außerdem sind heute nicht alle Mitarbeiterinne zum Dienst erschienen. Einige hatten Probleme, wegen kurzfristig geschlossener Kitas ihre Kinder unterzubringen. &bdquo;Die Notbetreuung wurde dichtgemacht und wir leiden unter Personalnotstand", berichtet Schrader. Der Großteil ihrer Mitarbeiterinnen seien Mütter, oft alleinerziehend mit Kindern, die nun in Not seien. Andere Mitarbeiter hätten wegen ausgefallener Busse und Bahnen ihre Arbeitsstelle nicht erreichen können. Mit großem Einsatz aller Mitarbeiter hätten bisher alle Pflegebedürftigen versorgt werden können. Oft sei es um das überlebenswichtige Insulinspritzen bei Zuckerkranken gegangen. Seit Sonntagnacht, 2 Uhr, koordiniert Pflegedienstleiterin Christina Schultz die Einsätze. Wenn notwendig, schaufelt sie seitdem auch die Fahrzeuge mit frei. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Dialysepatient kommt nicht weg Auch Dialysepatienten, die in eingeschneiten Straßen wohnen und eigenständig zu ihrer Behandlung fahren könnten, hängen fest. Die Feuerwehr und der örtliche Rettungsdienst hat schon am Morgen alle Dialysestationen abtelefoniert und diese aufgefordert, ihre Patienten zu informieren, dass sie sich im Falle eines Notfalls bei der Leitstelle der Feuerwehr melden sollen. falls bei ihnen ein Notfall besteht. Laut Angaben eines Feuerwehrsprechers komme es aber auch dort zu größeren Problemen, da einfach keine transporttüchtigen Autos mehr zur Verfügung stünden. Deswegen liege man schon um Stunden zurück mit den Krankentransporten. Trotzdem bemühen sie die Feuerwehr, jedem gerecht zu werden und für diese wichtigen Transporte alles in Bewegung zu setzen. Dialysepatient Guido S. hat diese Hilfe am Montag glücklicherweise erfahren. Er muss regelmäßig zur Behandlung. Heute Morgen probiert er es, mit seinem Kombi aus seiner Ausfahrt zu kommen, ohne jede Chance bei dem hohen Schnee. &bdquo;Ich habe schließlich die Feuerwehr angerufen und um Hilfe gebeten. Unserer Straße war auch am Nachmittag immer noch nicht geräumt", so der Bielefelder. Feuerwehr hilft Um 15:30 Uhr sollte die Feuerwehr mit einem Krankentransport kommen um den Mann abzuholen. Eine halbe Stunde stand er an seiner Einfahrt im Schnee und wartete auf die Wehrleute. Um 16 Uhr hatte sich Feuerwehrmann Christopher Hunting mit einem Kollegen endlich durchgekämpft. &bdquo;Ohne Schneeketten wären wir hier niemals durchgekommen. Kein Wunder, dass der Patient es mit seinem Auto nicht geschafft hat. Wir arbeiten momentan auf Hochtouren, aber durch die vielen Anrufe können wir nicht immer sofort jeden bedienen. Da kommt es manchmal schon zu Wartezeiten", so der Feuerwehrmann.

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