17 weitere Todesfälle, Inzidenzwert fast 300: Stadt Bielefeld erklärt Corona-Zahlen

Bielefeld. Bielefeld ist dem offiziellen Corona-Zahlenwerk des Robert-Koch-Instituts zufolge auf dem Weg zum Inzidenzwert 300. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für die Stadt Bielefeld 254 neue Fälle. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 188 Nachmeldungen und 66 tatsächlichen Neuinfektionen. Damit steigt die Zahl der positiv auf das Corona-Virus getesteten Bielefelderinnen und Bielefelder auf 8.352. Zudem weist das RKI für Mittwoch eine Inzidenz von 283,1 aus. Das entspricht 946 Neuinfektionen. Diese Zahl enthält jedoch Nachmeldungen und tatsächliche Neuinfektionen. Werden nur die tatsächlichen Neuinfektionen der letzten sieben Tage addiert (559), ergibt sich eine reale Meldeinzidenz der letzten sieben Tage von 167,4 pro 100.000 Einwohner. Das Robert-Koch-Institut meldet heute für die Stadt Bielefeld 17 weitere Todesfälle, laut der Stadt Bielefeld sind es jedoch nur 16, weil ein Fall versehentlich doppelt gemeldet wurde. Dabei handelt es sich um 11 Frauen im Alter von 77, 84, 85, 86, 91, 94, 95, 95, 95, 96 und 97 Jahren sowie um 5 Männer im Alter von 82, 85, 86, 87 und 88 Jahren. So hoch die offiziellen Werte auch sein mögen: Sie spiegeln die aktuelle Lage nicht wider. Etliche nachgemeldete Fälle verzerren die Statistik. Das betont die Stadt. Derzeit wird, wie mehrfach berichtet, ein Meldestau im Gesundheitsamt abgearbeitet. Zum Thema: Lockdown verlängert und verschärft: Diese Corona-Regeln gelten jetzt in Bielefeld 156 Todesfälle seit Pandemiebeginn 8.352 Bielefeld haben sich mittlerweile seit Pandemiebeginn mit dem Coronavirus infiziert. 946 waren es nach RKI-Angaben seit dem 6. Januar. Durch die 16 weiteren verstorbenen Personen steigt die Zahl der Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Virus registriert wurden, auf 156. Aktuell infektiös sind 1.590 Bielefelder, als genesen gelten mittlerweile 6.368. 116 Menschen werden zur Zeit in Krankenhäusern behandelt, 40 davon liegen auf der Intensivstation und 31 werden auch beatmet. Der OWL-Überblick zum Corona-Ausnahmezustand in der interaktiven Grafik: !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}();Die Stadt hat sich am Dienstag zur Problematik rund um die derzeit verzerrte Sieben-Tages-Inzidenz geäußert. Der bekannte Warnwert soll normalerweise aus den tatsächlichen Neuinfektionen einen aussagekräftigen Datensatz herausfiltern. Doch Bielefeld arbeitet noch bis Ende der Woche den Meldestau der Feiertage ab, so dass der Wert deutlich über der Hotspot-Grenze von 200 liegt und weiter Richtung 300 steigt. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}();"Realer" Inzidenzwert laut Pit Clausen bei 167,4 Doch Oberbürgermeister Pit Clausen betont, dass die aktuellen, realistischen Infektionszahlen eine andere Sprache sprechen. Stand Dienstag 16 Uhr hätte Bielefeld demnach nur einen Inzidenzwert von 167,4. Und das nährt die Hoffnung, dass die weiter drohende &bdquo;Corona-Leine" zunächst nicht zum Einsatz kommen muss. Wie berichtet hatte das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) im Schnelldurchgang versucht, seine neue Coronaregionalverordnung für 200+-Kommunen mit der 15-Kilometer-Regel auch für Bielefeld zu erlassen, am späten Montagabend aber davon Abstand genommen. &bdquo;Das Ministerium hat uns zugehört, uns nicht einfach einen Stempel aufgedrückt", sagt Clausen tags drauf gegenüber der NW. "Knackige" Argumente gegen die 15-Kilometer-Regel Die &bdquo;zackige und knackige" Gegenargumentation, die man am Dienstag noch einmal vertieft habe, habe überzeugt. Die Stadt hatte unter anderem angeführt, dass der derzeitige Inzidenzwert von 238,8 aufgrund des Meldestaus nicht der Realität entspreche. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Bei der Nacherfassung hat das Gesundheitsamt mittlerweile den 9. Januar erreicht. Die tatsächlichen Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage zeigen ab dem 6. Januar demnach folgende Fallzahlen: 151, 110, 96, 91, 10, 35 – und am 12. Januar 66. Aus der Summe ergibt sich ein tatsächlicher Sieben-Tage-Inzidenzwert von 167,4. Zum Thema: Bielefelds Krankenhaus-Versorgung wird wegen Corona deutlich schlechter Generelle FFP2-Maskenpflicht möglich Daher, schrieb Clausen ans MAGS, &bdquo;. . . bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich sind". Auch bestehe nicht die Gefahr, dass aus Bielefeld einseitig Infektionen in die ebenfalls hoch belasteten Nachbarkreise Gütersloh, Herford und Lippe übertragen würden. Doch Oberbürgermeister Pit Clausen betont, dass, wenn die &bdquo;Pandemie wieder einen unerwünschten Verlauf nimmt, ergänzende Maßnahmen überlegt werden müssen". Entscheidung gegen Altenheim-Sperre Neben der 15-Kilometer-Regel, die Clausen für völlig ungeeignet und rechtlich nicht belastbar hält, gebe es durchaus noch einen ganzen Bauchladen an Einschränkungen. Als Beispiel nennt der Oberbürgermeister reduzierten Nahverkehr, generelle FFP2-Maskenpflicht oder verschärfte Ausgangsbeschränkungen, vor allem an Wochenenden. &bdquo;Doch ich hoffe, dass wir dort nicht hinkommen." Da aktuell die Alten- und Pflegeheime in Bielefeld das größte Infektionsgeschehen aufweisen, habe der Verwaltungsvorstand am Dienstag allerdings schon darüber nachgedacht, die Einrichtungen – wie im ersten Lockdown – wieder komplett für Besucher zu sperren. &bdquo;Aber wir haben uns dagegen entschieden", so Pit Clausen. Zum Thema: Strenge Auflagen: So werden in Bielefeld die Corona-Toten eingeäschert "Muss ich nicht wiederholen" &bdquo;Gerade pflegebedürftige Menschen sind auf soziale Kontakte angewiesen, so dass ich unter Abwägung aller Interessen weitere Kontaktbeschränkungen nicht für verhältnismäßig halte." Die Stadt setzt darauf, dass die fortschreitenden Impfungen dort für Abhilfe schaffen. Dass es ihm gelungen ist, die neue 15-Kilometer-Corona-Regelung für Bielefeld zu verhindern, sieht Oberbürgermeister Pit Clausen im Ergebnis als positiv. Bei der Frage nach dem Hin und Her am Montag entfährt ihm aber ein kleiner Stöhner: &bdquo;Das muss sich nicht wiederholen." Alle Infos zur Corona-Krise in Bielefeld im Überblick

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