Im Januar muss der Baum weg - aber wie und wohin?

Bielefeld. Endlich, der Baum ist da. Geschmückt und glitzernd, duftend und raumfüllend - perfekt fürs Weihnachtsfest. Mit dem Baum beginnt für viele die emotionale, familiäre Zeit rund um den Heiligen Abend - und meist am Ende der ersten Januarwoche kommt der Baum dann weg. Er nadelt, ist vertrocknet, steht für das zurückliegende, alte Jahr. Also: Abschmücken, entsorgen. Gerade ältere Menschen freuen sich dann über Trupps junger Leute, die die Bäume für einen kleinen Schein abholen. 5 oder 10 Euro – und schwupps ist der Baum weg, einen kleinen Schnack mit netten jungen Menschen gibt es auch noch dazu. Fördervereine von Schulen, Kitas, Freiwillige Feuerwehren, Gemeinden und Sportvereine – sie alle verdienen sich so normalerweise etwas dazu, füllen über die gute Tat die Kassen auf. Alles anders in 2020/21 Dieses Jahr ist das anders. In der Pandemie sagen die Helfer ihre Hilfe ab, ein Beispiel ist der Jugendförderverein des Fußballklubs Altenhagen: &bdquo;Wir sammeln aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie im Januar 2021 keine ausgedienten Weihnachtsbäume ein", teilt der Klub traurig mit. Betroffen sind hier Altenhagen und Brönninghausen, aber so oder ähnlich läuft es in ganz Bielefeld. Eine Nachfrage bei Verkäufern – von Bethel über Hornbach bis Meyer zu Bentrup – zeigt: Zurückgenommen werden die Bäume hier nicht, auch nicht gegen einen kleinen Obolus. Der junge Mann am Forsthaus Bethel berichtet, dass es aber noch keine Entsorgungs-Nachfragen gegeben habe, &bdquo;obwohl es ja gerade für ältere Leute wichtig zu wissen ist, wie sie den Baum nach Weihnachten wieder loswerden". Wer will schon das nadelnde Teil im Auto irgendwohin fahren und nachher das Auto grundreinigen müssen? Und nicht jeder kann die Strecke zur städtischen Abgabestelle mal eben locker laufen und dabei noch den Baum hinter sich herziehen. Nachbarschaftshilfe wird hier gefragt sein, mehr denn je. Stadt sammelt weiter Fakt ist: Die städtischen Sammelplätze bleiben bestehen, hier werden die Bäume auch abgefahren. &bdquo;Das läuft", verspricht Andrea Marten, Sprecherin des Umweltbetriebes. &bdquo;Die meisten schlüren ihren Baum ja zum Schulhof oder zum Parkplatz." Sie habe deshalb keine Sorge, dass die Bäume im Wald oder in Parks landen. Was auch nicht gut wäre, denn genau das brauchen Wälder und Parks nicht: Von Bürgern entsorgtes Grün am Waldrand und an Wegen. Offen sind übrigens auch die Wertstoffhöfe. Die Verkäufer der Bäume bei Hornbach und bei Meyer zu Bentrup berichten aus ihren Heimat-Dörfern, wo traditionell die Feuerwehr komme, einsammle und dann ein knisterndes Feuer mit Feuerwehrumtrunk veranstaltete. Doch das sind Vor-Corona-Szenarien – 2020/21 ist alles anders, auch das. Wer einen Kamin hat, kann aber immerhin darauf ausweichen. Nichts lässt Kinderaugen größer werden als prasselnden Äste vom Tannenbaum hinter Glas. Feuerschale und Kamin Und auch wenn es ökologisch vielleicht nicht die Ideallösung ist, dürften viele Bäume auch im Garten in Feuerschalen landen – Corona zwingt zu mehr Frischluft-Treffen und Distanz, da liegt die Idee nahe, mit dem Nachbarn den Baum zu verbrennen und dabei einen Punsch auf ein virenfreieres 2021 zu trinken. So sieht es auch Werner Thüle, der seinen Baum gerade am Baumarkt abholt und in den zu kleinen Passat presst. "Ich werde ihn wohl am Ende verfeuern", sagt er, sonst habe er gerne auf den Trupp aus der Gemeinde gewartet, alleine, um im Kleinen etwas Gutes zu tun. Hier darf der schmuckefreie (!) Baum hin: * Bis 6. Januar können die Weihnachtsbäume auf allen Schulhöfen der städtischen Schulen einschließlich der Berufsschulen und Handelslehranstalten abgelegt werden. * Bis Sonntag, 10. Januar, können die Weihnachtsbäume auch an allen übrigen Ablagestellen entsorgt werden (siehe Liste). * Bis einschließlich 29. Januar ist es möglich, die Weihnachtsbäume auf den drei Bielefelder Wertstoffhöfen kostenlos anzuliefern.

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