Erkältungszeit naht: Sind Bielefelds Schulen auf Distanzunterricht eingestellt?

Bielefeld. &bdquo;Kaum Vertretungsreserve. Daher wird immer wieder auch Unterricht in der Schule ausfallen und durch ,Lernen auf Distanz ersetzt werden“, heißt es auf der Homepage der Grundschule Quelle. Ein Plan zeigt, welche Klassen an welchen Tagen im Ernstfall zuhause bleiben müssten. Das finden Eltern, die namentlich nicht genannt werden möchten, gar nicht gut. Die Schulen sind da unterschiedlich aufgestellt. Alle mussten, wie die Grundschule Quelle, ein Konzept für eventuell notwendigen Distanzunterricht formulieren. Und bereiten sich auf die Erkältungszeit vor. &bdquo;Wer will da unterscheiden, was ein harmloser Schnupfen, was Corona ist?“ &bdquo;Wer will da unterscheiden, was ein harmloser Schnupfen, was Corona ist?“, fragt Daniel Norkowski, Leiter der Theodor-Heuss-Realschule und Sprecher der Realschulen. Bevor das Land die Risikogruppen-Kriterien geändert hat, konnte er in der Schule zeitweise nur mit der Hälfte des Kollegiums planen. Das habe sich jetzt aber deutlich entspannt. &bdquo;Allerdings gibt es Engpässe“, sagt Norkowski. Physik werde aktuell für einige Klassen auf Distanz unterrichtet. Die Schule nutzt, wie viele andere, MS Teams, Moodle und &bdquo;Learning.Apps“, die Logineo-Plattform vom Land ist in Vorbereitung. &bdquo;Da würden wir uns eine einheitliche Lösung wünschen, die langfristig Bestand hat“, sagt Norkowski. Auch sonst zur Erkältungszeit müsse Unterricht vertreten werden, das sei aber machbar. &bdquo;Schwierig wird es aber, wenn Kollegen in Quarantäne müssen“, ergänzt Norkowski. Das war kürzlich der Fall an der Diesterwegschule. Aufgrund eines Coronafalls unter den Lehrern war das ganze Kollegium in Quarantäne, die Schule mehrere Tage geschlossen. Die 245 Grundschüler mussten zuhause weiter lernen. Die Schule hat da, wie schon zur Zeit der Schulschließung ab Mitte März, die virtuelle Pinnwand Padlet genutzt. &bdquo;Aber wir haben auch Arbeitsblätter kopiert, die die Eltern hier abholen konnten“, sagt Schulleiterin Martina Schmidt-Schlierf. Gerade für die neuen Erstklässler sei das natürlich schwierig. Und es könne einfach nicht den Präsenzunterricht ersetzen. Die Lernmotivation ist die eigentliche Herausforderung Das sieht auch Bettina Fleth, Leiterin der Sekundarschule Königsbrügge, so. &bdquo;Das Problem ist es nicht, die Kinder mit Arbeitsmaterial und Aufgaben zu versorgen“, sagt Fleth, auch Sprecherin der Sekundarschulen. Der soziale Aspekt, die Nähe zu den Kindern, die Lernmotivation sei die eigentliche Herausforderung. Homeschooling gehe zudem auch an die Substanz bei den Eltern, die größtenteils berufstätig seien. &bdquo;Deshalb setzen wir alles daran, den Unterricht hier in der Schule zu ermöglichen.“ Jede Schule habe vom Land die Vorgabe, ein entsprechendes Konzept für Distanzunterricht zu erstellen. &bdquo;Da haben wir die Eltern ganz eng mit einbezogen“, sagt Fleth. Ganz wichtig sei allen, dass die Kommunikation aufrechterhalten wird. Anders als im Lockdown werden jetzt auch die Leistungen im Distanzunterricht bewertet. Dass die Kinder noch selbstständiger arbeiten, werde jetzt in der Schule im Unterricht beispielsweise mit Wochenplänen trainiert. Für Kinder, die zuhause kein Endgerät haben, sollen Klassenräume als &bdquo;Study halls“ genutzt werden können. Grundschule Brake bekommt eine extra &bdquo;Corona“-Stelle Bereits vor den Sommerferien hat das Land angekündigt, zusätzliche Stellen zu schaffen, um fehlende Kapazitäten auszugleichen. &bdquo;Ja, wir durften zwei zusätzliche befristete Vertretungsstellen ausschreiben“, berichtet Norkowski. Allerdings habe sich darauf leider bisher noch kein Bewerber gemeldet. Die Grundschulen seien grundsätzlich personell gut besetzt, ergänzt Schulrat Torsten Buncher, im Schulamt zuständig für die Schulaufsicht an Grundschulen. &bdquo;Zwei zusätzliche feste Vertretungsstellen werden jetzt zum 1. November besetzt“, sagt er. Außerdem seien an einigen Schulen weitere befristete Stellen ausgeschrieben. Für die Grundschule Brake habe die Bezirksregierung zudem aufgrund des besonderen Bedarfs eine extra &bdquo;Corona“-Stelle genehmigt.

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