Streetworker-Trio soll Probleme an Kesselbrink, Tüte und Treppenplatz lösen

Ihr Arbeitsplatz ist nicht der Schreibtisch im warmenBüro, sondern befindet sich auf der Straße. Nicht auf irgendwelchenStraßen und Plätze, sondern auf denen, die in der vergangenen Zeitins Gerede gekommen sind – durch Randale, Schlägereien,Drogenkonsum, Alkoholmissbrauch oder Verschmutzung. Im Bahnhofsumfeld mit der Tüte, auf dem Kesselbrink, demTreppenplatz oder neuerdings dem Kunsthallenpark werden Laura Köster,Daniela Schulte und Felix Heckersdorf ab dem 1. Oktober alsStreetworker unterwegs sein. Sie wollen mit den Menschen und Gruppenins Gespräch zu kommen, die von herkömmlichen sozialenHilfeeinrichtungen bisher kaum erreicht wurden. "Mit Platzverweisen lassen sich die Probleme nicht auf Dauer lösen" Angebunden an das Büro für Integrierte Sozialplanung undPrävention im Sozialdezernat ist das Projekt zunächst bis Ende 2022angelegt. In dieser Zeit soll erprobt werden, ob Straßenarbeit dasrichtige ergänzende Mittel ist, um auf der einen Seite zwischen denverschiedenen Interessen der Jugendlichen, Drogensüchtigen,Wohnungslosen, und Trinkern und auf der anderen Seite zwischenAnwohnern und Passanten zu vermitteln. &bdquo;Platzverweise, Lärm durch alkoholisierte Gruppen undDrogendeals kommen an bestimmten Plätzen relativ häufig vor.Platzverweise und andere ordnungsbehördliche Maßnahmen sindsinnvoll. Doch damit allein lassen sich die Probleme meistens nichtauf Dauer lösen. Deshalb wollen wir zweigleisig fahren", sagteSozialdezernent Ingo Nürnberger bei der Vorstellung des Projektesund seiner drei neuen Mitarbeiter. Erfahrung in der Jugendarbeit, mit Straßenprostitution und Drogen- und Suchthilfe Felix Heckersdorf, Erziehungswissenschaftler, ist 25 Jahre alt. Erarbeitete bisher schwerpunktmäßig in der Kinder- und Jugendarbeit. Daniela Schulte, Erziehungswissenschaftlerin, ist 36 Jahre alt. Siewar bisher als Streetworkerin für Frauen in der Straßenprostitutionsowie für die Drogen- und Suchthilfe tätig. Die Dritte im Bunde istLaura Köster. Sie sammelte ihre Erfahrungen in derWohnungslosenhilfe und der aufsuchenden Gesundheitsberatung fürFrauen in der Straßenprostitution. Für eine vierte Stelle, einJahrespraktikum, werden noch Bewerber gesucht. Vermitteln zwischen Nachbarn und Störenfrieden Mit vielen neuen Ideen will das Trio starten. Vom Frauenfrühstückim Grünen Würfel auf dem Kesselbrink über Sport im Park bis hin zuBürgerdialogen sollen alle Zielgruppen angesprochen werden. &bdquo;Wirwollen zunächst das Vertrauen der Menschen gewinnen, damit sie offenüber ihre Probleme erzählen und wir ihnen zielgerichtet Hilfeanbieten können", erklärte Laura Köster. Es sei die kommunale Aufgabe, immer wieder zu versuchen, Menschenam Rande der Gesellschaft an das Regelsystem, also an dieHilfeleistungen der freien Träger anzubinden. Streetworker könntenzwischen Nachbarn und den angeblichen oder tatsächlichenStörenfrieden vermitteln, sagte Nürnberger. Dabei fragen wir ebennicht nur, was Menschen für Probleme machen, sondern vor allem auch,welche Probleme die Menschen haben". Zunächst problembeladene Gruppen aufsuchen - mit ihnen sprechen Im ersten Schritt werden die drei Streetworker an den sozialenBrennpunkten eine Bestandsaufnahme vornehmen, mit den Menschen vorOrt sprechen und diese Erfahrungen auswerten. &bdquo;Wir wollen aufproblembeladene Gruppen zugehen, ihre Unsicherheitsgefühleaufnehmen, versuchen, sie zu verstehen und auch nach ihrenLösungsvorschlägen fragen, einfach kommunikativ sein, sagte FelixHeckendorf.

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