Das haben Bielefeld und New York gemeinsam

Bielefeld. Nein, die Kreuzstraße ist nicht die Fifth Avenue. Auch wenn ein Gebäude – das PWC-Haus – dem Fuller Building in New York wirklich ähnlich sieht. Es ist nicht das einzige Bielefelder Gebäude, das einen Zwilling hat. Wussten Sie, dass es auch in Essen ein Haus der Technik gibt? Oder die Strandbar &bdquo;Santa Maria" auf dem Parkdeck an der Jöllenbecker Straße einen großen Bruder in Berlin hat? Und auch die Aussichtsplattform Eiserner Anton steht in ähnlicher Form woanders – gar nicht mal so weit von Bielefeld entfernt, in Salzgitter in Niedersachsen. Die Neue Westfälische hat bereits Gebäude vorgestellt, wie das Crüwell-Haus am Alten-Markt, das einen Doppelgänger hat. Ausgerechnet in Münster! Wir haben diese Gebäude im In- und Ausland gefunden und miteinander verglichen. Und immer gibt es zu den Gebäuden auch eine Geschichte zu erzählen – wie die der Flachsspinnerei in Myslakowice. Wer sich die Bilder aus der dortigen Textilfabrik ansieht, entdeckt viele Parallelen zu den historischen Bildern der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld. Auch NW-Leserin Hilla Kuhlemann hat uns geschrieben, weil ihr in Bad Ems eine Kirche auffiel, die sie an etwas in ihrer Heimat Bielefeld erinnerte. Und tatsächlich, es gibt sogar eine Verbindung nach Bielefeld.Wenn auch Sie Bielefelder Doppelgänger kennen oder jetzt im Urlaub zufällig darauf stoßen, können Sie uns gerne Bilder und eine kurze Info zum Gebäude schicken, Stichwort &bdquo;Bielefelds Zwillinge", E-Mail an bielefeld@nw.de.Wir freuen uns auf Ihre Entdeckungen! Bügeleisen-Gebäude Die Fifth Avenue in Manhattan gilt als eine der bekanntesten Straßen der Welt. Hier stehen das Empire State Building, das Rockefeller Center und das Fuller Building. Das 1902 fertiggestellte Gebäude des Architekten Daniel Burnham ist eines der ältesten Hochhäuser der Stadt. Es steht an der spitzwinkligen Kreuzung Fifth Avenue / Broadway und erinnert ganz stark an ein Bügeleisen – deshalb ist es auch unter dem Namen Flatiron Building bekannt. An der Kreuzstraße in Bielefeld steht der kleine Bruder: das PWC-Gebäude. Die Bielefelder Bauherren Christoph Borchard und Sascha Dietrich hatten den Hingucker am Adenauerplatz errichtet, 2012 war Eröffnung. 8 Millionen Euro soll der Bau gekostet haben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft &bdquo;PricewaterhouseCoopers AG" hat in dem Gebäude eine Niederlassung. Haus der Technik Bielefeld und Essen haben nicht so viel gemeinsam – ein Haus der Technik gibt’s aber in beiden Städten. Und: Beide stehen unter Denkmalschutz. Architekt Kurt Heinrich Tischer entwarf den Bau am Jahnplatz im Stil der Neuen Sachlichkeit, 1929 wurde das HdT eröffnet. Es ist das erste Hochhaus in Bielefeld. Mit seiner skandinavischen Backsteinfassade und seinem Lichtturm dominiert es den Jahnplatz. 2017 wurde das Beratungszentrum der Stadtwerke umgebaut.Das Haus der Technik nördlich des Hauptbahnhofs in Essen ist Deutschlands ältestes unabhängiges technisches Weiterbildungsinstitut. Edmund Körner entwarf das Gebäude, 1922 begann der Bau. Bis 1934 war das Haus Sitz der Essener Börse. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude komplett zerstört, zwischen 1951 und 1953 aber wieder aufgebaut. Zionskirche Die Zionskirche in Bethel – von 1883 bis 1884 als schlichte Ziegelsteinkirche im neoromanisch-preußischen Rundbogenstil errichtet – war Vorbild für den Bau der Kaiser-Wilhelm-Kirche in Bad Ems. Das berichtet uns NW-Leserin Hilla Kuhlemann.Anlässlich einer Kur in Bad Ems stellte Pastor Friedrich v. Bodelschwingh fest, dass sich die evangelische Gemeinde nur in einem Betsaal treffen konnte, erzählt sie. Bodelschwingh ließ seine Beziehungen nach Berlin und zum Kaiser spielen, außerdem gab die damalige Diakonissenanstalt Sarepta ein Baudarlehen, berichtet sie. So konnte der Betheler Baurat Karl Siebold die Kirche in Bad Ems bauen lassen. &bdquo;Aufgefallen ist mir die Kirche, als mein Mann vor etlichen Jahren dort zur Reha war", sagt Kuhlemann. Die Zionskirche kannte sie aus ihrer Tätigkeit im Hauptarchiv Bethel. Strandbar Santa Maria Wer hier war, kommt wieder: Der Klunkerkranich in Berlin macht richtig Lust auf die Hauptstadt. Auf dem obersten Parkdeck der Neukölln-Arcaden an der Karl-Marx-Straße thront der Kulturdachgarten über der Stadt und lockt seit 2013 Kiez-Urgesteine und Besucher aus aller Welt an. Hier werden an einem lauen Sommerabend Cocktails getrunken, die Ernte aus den Blumenkästen wird in der Restaurantküche verwendet, Musik gibt’s von DJs oder live. Aber auch Bielefeld hat einen Lieblingsort auf dem Parkdeck: die Strandbar Santa Maria auf dem Parkhaus an der Jöllenbecker Straße, 2014 eröffnet. Hier ist ein Urlaubsparadies mit getischlerten Möbeln und viel Sand entstanden. Die Strandbar ist nicht nur Szenetreff, auch Familien genießen hier den Blick über die Stadt. Was Berlin kann, kann Bielefeld eben auch. Eiserner Anton Eigentlich heißt er Bismarckturm, die Bielefelder kennen ihn aber eher unter dem Namen Eiserner Anton. Der am Hermannsweg gelegene Turm ist 9,5 Meter hoch und einer der wenigen stählernen Bismarcktürme. Die Stahlbaufirma Hermann Röwekamp hat ihn gebaut – wie in vielen anderen Städten auch zu Ehren von Reichskanzler Otto von Bismarck. 42 Stufen führen auf die Aussichtsplattform, von der man einen super Blick über den Teutoburger Wald hat. Sein Bruder steht in Salzgitter: Der Bismarckturm dort wurde 1900 fertiggestellt. Der Turm besteht aus einem 5 Meter hohen Sockel aus Stein und einem 12 Meter hohen Eisengerüst. Übrigens: Der Bismarckturm Hasselfelde-Trautenstein war neben dem Eisernen Anton einer von zwei Bismarcktürmen, die komplett aus Metall gebaut waren. Er steht aber nicht mehr.

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