Bielefeld

Tierrechtler demonstrieren halbnackt in Bielefeld
22.02.2020 | 22.02.2020, 08:00
Die Tierrechtler von PETA klären in Bielefeld zum Thema "Leder"auf. - © PETA
Die Tierrechtler von PETA klären in Bielefeld zum Thema "Leder"auf. | © PETA

Bielefeld. Um zu verdeutlichen, dass es sich bei Lederprodukten nicht um ein Mode-Statement, sondern um die abgezogene Haut von Tieren handelt, demonstriert die Tierrechtsorganisation PETA am Montag ab 12.15 Uhr an der Arndtstraße in Bielefeld. Unter dem Motto „Die blutige Wahrheit über Leder" halten halbnackte Aktivisten eine Attrappe eines gehäuteten Kuhkopfes. "Die Demonstranten klären darüber auf, wie Tiere für Leder gequält und getötet werden, und appellieren an die Passanten, sich stattdessen für vegane Alternativen zu entscheiden", so PETA.

"Leder ist kein Abfallprodukt der Fleischindustrie, sondern es handelt sich bei der Lederbranche um einen eigenständigen Industriezweig. Das Leid der Tiere beginnt bei den Haltungsbedingungen und endet im Schlachthaus. Für Leder werden jährlich mehr als 1,4 Milliarden Rinder, Ziegen und Schafe qualvoll getötet", so Jens Vogt, Aktionskoordinator bei PETA. „Aus ethischen sowie ökologischen Gründen sehen wir die Zukunft in veganer Mode, die weder Tierleid verursacht noch das schmutzige Geschäft der Tierqual-Fabriken unterstützt."

Neues Videomaterial zeigt Tierquälerei bei Lebendtransporten

In der am 18. Februar ausgestrahlten ZDF-Sendung "37 Grad" zeigen Aufnahmen von Manfred Karremann, wie Rinder, Schafe und andere Tiere für die Lederindustrie um die halbe Welt transportiert und anschließend getötet werden.

Auch in europäischen Schlachthöfen würden Tiere oftmals bei vollem Bewusstsein getötet, weil die Betäubung fehlschlagen kann. "Doch ganz gleich, welche Betäubungsmethode zum Einsatz kommt: Die Tiere sind während der Transporte, dem Gang in das Schlachthaus und der Tötung immer extremem Stress, Schmerzen und Todesangst ausgesetzt. Obwohl es illegal ist, werden häufig selbst kranke und verletzte Tiere gewaltsam bis in den Schlachthof transportiert", so PETA.

Millionenschwere Industrie

Bereits 2018 wurden laut PETA 900.000 Rinder und knapp 281.000 Schafe lebend aus Ländern wie Deutschland, Frankreich, Brasilien und Österreich in die Türkei importiert. Deutschland ist nach Russland der zweitgrößte Abnehmer türkischer Lederwaren. Vogt mahnt: „Leder ist mit unsäglicher Tierquälerei verbunden und obendrein eines der umweltfeindlichsten Produkte der Welt." Für Weideflächen der Rinder und die Futtermittelproduktion würden täglich Regenwälder gerodet; zudem trügen die methanhaltigen Ausscheidungen der Tiere massiv zur Klimaproblematik bei. Noch dazu würden bei der Gerbung zahlreiche Chemikalien wie Chrom eingesetzt – eine Gefahr für die Natur und auch für Menschen, denn häufig seien Endprodukte wie Taschen oder Kleidung mit dem krebserregenden und allergieauslösenden Schwermetall Chrom VI belastet.

Details zur Aktion

Datum: Montag, 24. Februar

Uhrzeit: 12.15 bis 12.45 Uhr

Ort: Arndtstraße 2 (Kreuzung Bahnhofstraße/Arndtstraße)