Frisch renoviert: Dies ist das kleinste Hotel Bielefelds

Grünes, gelbes und rotes Licht lenkt den Blick auf das alte Mauerwerk, die Eichenbalken – und die historische Mühlentechnik. Vor dreieinhalb Jahren hat Hans Westfeld mit dem Umbau der denkmalgeschützten Wassermühle begonnen. Inzwischen ist ein siebenstelliger Betrag verbaut. Ende Februar sollen die Hotelzimmer fertig sein. &bdquo;Aus Brandschutzgründen fehlt noch ein Steg von der Straße bis zur Terrasse“, erläutert der Besitzer. Am Sonntag soll der Betrieb in dem Kleinod beginnen. &bdquo;Wir öffnen von 10 bis 18 Uhr“, sagt der 55-Jährige. Auch in den kommenden Wochen ist die Mühle sonntags geöffnet. Morgens gibt es Frühstück, nachmittags dann Kaffee und Kuchen. Bevor Hans Westfeld das Gebäude erwarb, hatte sich bereits Hans-Georg Baumeister an der Restaurierung des Deppendorfer Juwels, das sich im Dornröschenschlaf befand, abgearbeitet. Er kaufte es 2001 von der Stadt. Es war dem damaligen Besitzer sogar gelungen, ein altes Mühlrad aufzutreiben und zu restaurieren. Eingebaut wurde es jedoch nie. Es gab Streit um das Wasserrecht. Mühlrad soll sich drehen Westfeld kann sich vorstellen, entweder ein Eisen- oder ein Holzrad einzubauen. Da das Umweltamt aber eine Umlegung des denkmalgeschützten Bachlaufes plane, müsse die künftige Entwicklung erst einmal abgewartet werden. Inzwischen ist die Mühle auch von Menschen mit einer Gehbehinderung erreichbar. Es gibt ein Behinderten-WC. Das Konzept verbindet alte mit modernen Elementen. Geschäftsführerin Susanne Diekmann ist unter anderem für die Vermietung der sieben Hotelzimmer zuständig, die in dem fünfstöckigen Anbau von 1948 entstanden sind. Wer eine private Feier veranstalten will, hat in der Bielefelderin ebenfalls eine Ansprechpartnerin. &bdquo;Vereine und Gruppen können die Räume unter der Woche für ihre Treffen nutzen“, kündigt Westfeld an. Wichtig sei ihm auch, dass regionale Kultur zwischen Eichenbalken und Sandsteinmauern eine Heimat findet: &bdquo;Es kann auch der Chor aus dem Dorf sein.“ Zwischen 80 und 90 Besucher finden im Veranstaltungsraum Platz. Kontakt zum Böckstiegel-Museum 2013 hatte sich der Förderverein &bdquo;Wassermühle Baumeister“ gegründet. Ziele waren der Erhalt des Gebäudes von 1697 als Bau- und Kulturdenkmal, die Ausrichtung kultureller Veranstaltungen und eine Kooperation mit dem Böckstiegel-Museum. &bdquo;Wir sind miteinander im Gespräch. Eine Idee ist, einen neuen gemeinnützigen Verein zu gründen“, sagt Westfeld. Bislang kümmere er sich in Eigenregie um das Kultur- und Seminarprogramm. Kontakte gebe es bereits zum benachbarten Böckstiegel-Museum das sich auf Wertheraner Gebiet befindet. Ab dem Frühjahr soll der Biergarten eröffnen. Im April startet auch das Kulturprogramm unter dem Motto: &bdquo;Friday for culture“. Regionale und internationale Künstler sollen in der Mühle ihre Plattform finden. &bdquo;Es wird Klassik zum Anfassen geben“, verspricht der Besitzer. Zugesagt hätten beispielsweise die Opernsängerin Claudia Oddo sowie die Schauspielerin Melanie Haupt. Mit im Boot sei auch das Kulturamt. Zum Beethoven-Jahr werde es am 5. Juni ein Jubiläumskonzert geben. Daneben sind Lesungen und Themenabende geplant. Klassik, Jazz, Lesungen und mehr Dass ein Park-Chaos entsteht, glaubt der Dornberger nicht. Er kann sich vorstellen, einen Shuttle-Service anzubieten, der mit Buslinien verknüpft ist. Denkbar sei auch ein Park- und Ride-Platz. Bemühungen eine benachbarte Fläche für Parkplätze zu erwerben seien gescheitert, da der Besitzer sein Grundstück nicht verkaufen wolle. Ansprechen möchte Hans Westfeld mit seinen Angeboten auch Radfahrer, die die Böckstiegel-Route erkunden. Der Mühlenbesitzer arbeitet mit Biohöfen im Umkreis von maximal 30 Kilometern zusammen. &bdquo;Wir kooperieren auch mit dem Köckerhof. Wo es geht, werden wir Bioqualität anbieten. Massentierhaltung wird von uns nicht unterstützt.“ Dies gelte auch für die Produkte, die beim Frühstück angeboten werden. Reservierungen werden unter: post@wassermuehle-deppendorf.de oder Tel.: 32 73 74 75 entgegengenommen. Die Deppendorfer Wassermühle kennt Hans Westfeld schon lange. Der 55-Jährige ist in der Nähe aufgewachsen: &bdquo;Ich habe mich damals schon für Fachwerkgebäude interessiert.“

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