So sieht die Trasse der Stadtbahnlinie 1 nach Sennestadt aus

Bielefeld. Das Geheimnis ist gelüftet: MoBiel hat vorgestellt, wie es sich den ersten Abschnitt des Weiterbaus der Stadtbahnlinie 1 nach Sennestadt vorstellt, die der Stadtrat 2015 beschlossen hatte. Die Vorplanung, die in Zusammenarbeit mit dem Amt für Verkehr und dem Landesbetrieb Straßen.NRW erstellt worden ist, wurde am Mittwoch in einer gemeinsamen Sitzung der Bezirksvertretungen Senne und Sennestadt vorgestellt. Auch wenn die Details noch fehlen, ist klar, dass die Stadtbahn, die auf und neben der L 756 fahren wird, viele betrifft – allein 70 Grundstückseigentümer. Vier Gebäude werden weichen müssen, darunter auch &bdquo;Mimo’s Pizzahaus" an der Wendeschleife. DER TRASSENVERLAUF Die Stadtbahn soll nördlich von Brackweder und Paderborner Straße auf lärmmindernden Rasengleisen fahren – nicht zuletzt, um die wichtigen Autobahnauffahrten auf die A 2 nicht zu blockieren. Nachdem der Versuch gescheitert war, die L 756 in die Baulast der Stadt zu bekommen, ist nach den Worten von MoBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann ein guter Kompromiss mit Straßen.NRW gefunden worden. Die Landesstraße wird abschnittsweise auf zwei Spuren rückgebaut. In den großen Knotenpunkten – Buschkamp- und Eikelmannkreuzung – sowie im Bereich der Autobahnauffahrten bleibt sie vierspurig. Das sind auch vorrangig die Bereiche, in denen MoBiel ordentlich Grunderwerb tätigen muss, um die notwendigen Breiten für Auto- und Radfahrer, Fußgänger und Stadtbahn zu schaffen. VERKEHRSWEGE Insgesamt müssen 14 Kreuzungen und Einmündungen im Bereich zwischen Wendeschleife Senne und Kreuzkirche in Sennestadt angepasst werden. Stadteinwärts wird es für Rechtsabbieger eigene Spuren mit Ampeln geben. Andere Verkehrsbeziehungen werden gekappt: So kann man künftig nicht mehr von der L 756 rechts in den Spiegelsberger Weg einbiegen, die Zufahrt muss über andere Straßen erfolgen. Vom Spiegelsberger Weg kann nur noch nach rechts Richtung Brackwede abgebogen werden. Von der Brackweder Straße geht es nicht mehr nach links in die Bretonische Straße. Die Straße Am Grundgreiben kann stattdessen gewählt werden. Dies hängt nach den Worten von Lea Gauthier, die bei MoBiel die Technische Projektleitung hat, mit dem knappen Platzangebot zusammen. Ziel ist es, die Lärmschutzwände auf der Nordseite der L 756 zu erhalten. Da nur zwei Pkw-Fahrspuren verbleiben, darf dort der mit Tempo 70 fließende Verkehr nicht durch Linksabbieger aufgehalten werden. Ähnlich ist das Problem im Bereich Feuerbach-/Hafnerweg/Paderborner Straße. Dort wird stadteinwärts das Linksabbiegen in den Hafnerweg untersagt. Alternative ist die Buschkampstraße. FUSSGÄNGER/RADFAHRER Es soll beidseits der L 756 kombinierte Geh- und Radwege mit je 2,50 Meter Breite geben – dort wo die Strecke vierspurig ist. Im zweispurigen Bereich sind Radfahrspuren auf der Fahrbahn geplant. Für einen Radschnellweg ist in dieser Planung kein Platz. Queren können Fußgänger die L 756 nur an den Knotenpunkten. Eine langersehnte Verbesserung soll es für die Sennestädter geben. Sie bekommen oberirdische Verbindungen von der Nord- in die Südstadt. Die beiden Fußgängertunnel entfallen. Einen Überweg wird es in Höhe der Haltestelle Kreuzkirche geben, die sich direkt am Sennestadtteich befindet. Der zweite Überweg ist an der Haltestelle Hans-Christian-Andersen-Schule geplant und stellt die Verbindung zur Klimaschutzsiedlung auf dem Schillinggelände her. HALTESTELLEN Insgesamt plant MoBiel auf der Trasse neun Haltestellen. Sie sind nicht deckungsgleich mit den Stopps der Buslinie 135. Sie werden auf der 5 Kilometer langen Strecke vermittelt. Optional ist noch die Haltestelle Kamphof im Bereich der Straße Am Schießstand. Patrick Kühn, Leiter Verkehrsplanung beim Amt für Verkehr, erklärt, dass die Realisierung daran gekoppelt ist, ob an dieser Stelle eine neue P+R-Anlage entstehen soll. Die Wendeschleife in Senne wird zum Abstellgleis, die Haltestelle Friedhofstraße entsteht auf dem kleinen P+R-Gelände. KREISEL STATT BRÜCKE Einschneidend werden die Änderungen im Bereich Ramsbrockring. Die Brücke, die bisher die L 756 quert, soll abgerissen und durch einen Kreisverkehr ersetzt werden. Und der Sennestadtring wird teils stillgelegt, teils verschwenkt, um Raum für eine noch zu planende spätere Weiterfahrt der Stadtbahn in die Nordstadt zu schaffen. Zwischen Haltestelle Kreuzkirche und Commerzbank würde ein Busbahnhof entstehen, die jetzige Parkplatzsituation neu geordnet. BÜRGERBETEILIGUNG MoBiel möchte Betroffene und Bürger frühzeitig &bdquo;mitnehmen". Es soll ein umfangreiches Beteiligungsverfahren auf dem Weg zur endgültigen Planung geben. Für den zweiten Bauabschnitt in die Nordstadt wird sogar der Reset-Knopf gedrückt. Die Planung sind auf null gestellt. Mit den Bürgern soll ab Frühjahr 2020 ein Nahverkehrskonzept entwickelt werden, das alle Mobilitätsarten bestmöglich verbinden soll. Einzige Vorgabe: Das Ergebnis und seine Kosten müssen – wie der erste Abschnitt – förderfähig sein.

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