Bielefeld schlägt Osnabrück: Neuer Shopping-Boom dank A 33

Bielefeld. Mit dem Lückenschluss der Autobahn A33 an diesem Montag wird der Weg zwischen Bielefeld und Osnabrück kürzer. Geschäftsleute und Gastronomen in der Stadt begrüßen die Fertigstellung, freuen sich auf steigende Besucherzahlen und einen lebendigen Austausch zwischen beiden Städten. Auf mehr Vielfalt hofft sich André Lösekann. &bdquo;In beide Richtungen wird sich ein lebhafter Austausch entwickeln", sagt der Textilkaufmann voraus."Osnabrück hat viele attraktive Seiten und Bielefeld auch. Der Lückenschluss biete zudem für sein Unternehmen eine &bdquo;Riesenchance". Lösekann: &bdquo;Mit unseren Läden direkt vergleichbare Geschäfte gibt es in Osnabrück nicht." Besserer Branchenmix in Bielefeld Ähnlich äußert sich auch Dominik Heuer. Kaffeehäuser nach dem Konzept der Knigge-Betriebe suche man in der Nachbarstadt vergeblich, erläutert der Geschäftsführer der vier Innenstadt-Cafés. Mit seinem Branchenmix sei Bielefeld grundsätzlich besser aufgestellt als Osnabrück. Entsprechend positiv werde sich die Zahl der Besucher aus Richtung Niedersachsen entwickeln. &bdquo;Schon als 2005 der Haller Willem wieder in Betrieb genommen wurde, haben wir das deutlich gespürt", erinnert sich Heuer. Umweltaspekte bringt Olfa Klötzer ins Spiel. Der Feinkosthändler hat erst 2018 eine Filiale im Modehaus L&T eröffnet und freut sich: &bdquo;Durch die Fertigstellung der Autobahn sind wir zwischen beiden Standorten künftig 150 Stunden pro Jahr weniger auf der Straße unterwegs als bisher." Mit &bdquo;großen Erwartungen" sehe er außerdem der Entwicklung seiner Geschäfte an beiden Standorten entgegen. Klötzers Prognose: &bdquo;Der Wettbewerb zwischen den Städten wird wachsen. Und das ist gut so." Eine Chance für Jobsuchende Zustimmung kommt auch von Ralf Oberwelland. &bdquo;Beide Städte sind zwei gut miteinander verknüpfte Wirtschaftsstandorte, die von der direkten Anfahrt nur profitieren können", sagt der Inhaber des Juweliergeschäfts Böckelmann. Die neue Nähe könnte zudem manchen Jobsuchenden motivieren, sich in der jeweils anderen Stadt umzuschauen. &bdquo;Vielleich werden wir auch in unserem Geschäft ein paar neue Kunden begrüßen", hofft Oberwelland. Wobei es in Osnabrück ebenfalls &bdquo;viele interessante Läden" gebe. Kunden aus der niedersächsischen Hansestadt sind bei Günter Wattenberg am Gehrenberg längst keine Ausnahme mehr. Seitdem der Händler seine Mephisto-Filiale dort geschlossen hat, kommen sie zu ihm nach Bielefeld. Dass sie künftig schneller am Ziel sind, sieht er &bdquo;eindeutig als Gewinn". Schneller Weg für die Loom-Kundschaft Kürzere Wege für treue Stammkunden – Michael Latz schätzt die Situation ähnlich ein. Der Centermanager des Einkaufszentrums Loom: &bdquo;Wir freuen uns auf die Fertigstellung der direkten Verbindung zwischen beiden Städten. Seit dem ersten Tag unserer Eröffnung haben wir auch aus Osnabrück regelmäßig Besucherinnen und Besucher, die nun noch bequemer und schneller zu uns kommen können. Wir erwarten durch den Lückenschluss weitere positive Impulse für uns und den Handel in der Bielefelder Innenstadt." Kaum Auswirkungen auf ihr Restaurant erwartet Daniela Werning: &bdquo;Bei uns sind die Tische ohnehin meist besetzt", erklärt die Betreiberin von Wernings Weinstube. Freie Plätze seien die Ausnahme, im Lokal im Tiefparerre genauso wie im Sommer draußen auf dem Alten Markt. Ebenfalls zurückhaltend äußert sich Katja Führmann. Ihr Accessoires-Geschäft Partikel spreche eine besondere Klientel an, die den Laden an der Neustädter Straße und das Viertel insgesamt gezielt aufsuchen. &bdquo;Doch negativ ist der Lückenschluss auf keinen Fall", räumt Führmann ein. &bdquo;Er könnte für unsere Kundschaft aus dem Umland vorteilhaft sein."

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