Bielefeld. Wer an Bahnhöfe denkt, der hat in der Regel Hektik, Menschenmengen, sperriges Gepäck und mal mehr mal weniger zuverlässige Abfahrtszeiten im Kopf. Allgemein ein eher stressiges Bild. Wer allerdings am Samstag am Hauptbahnhof die Zeit hatte, sich ein wenige umzuschauen, dem ist ein etwas anderes Bild aufgefallen.
Die Bahnhofsmission hatte, unter Leitung von Josefine Georgi einige Stationen aufgebaut, um Kinder spielerisch den Bahnhof erkunden zu lassen. Der Kindertag ist Teil der Feierlichkeiten zum 120-jährigen Bestehen der Bahnhofsmission.
Im geräumigen Durchgang unterhalb der Bahnsteige probierten rund 100 Kinder im Rahmen einer Rallye verschiedene Stationen aus, darunter einige Minigolfbahnen, Dosenwerfen, einen Kofferparcour und einen Blindenparcour. Gerade die beiden Parcours gaben den Kindern einen Einblick in den Bahnhofsalltag aus Sicht der Mission, zu deren Aufgaben Hilfeleistungen bei Reisen (Einstieg, Ausstieg und Begleitung) und für Sehbehinderte und Bedürftige gehören.
Ort zum Reden
Josefine Georgi berichtet jedoch auch, dass die Institution bereits ein Zufluchtsort für jeden war, der einfach mal jemanden zum Reden brauchte. Auch das Team hatte viel Spaß an dem Kindertag, berichtet Georgi.
Das Bielefelder Bahnhofsmissionsteam besteht aus zwei hauptamtlichen und 33 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Eckard Möller ist inzwischen seit drei Jahren mit dabei. Er ist auf die Bahnhofsmission aufmerksam geworden, als er in Berlin einigen sehr freundlichen Mitarbeitern begegnete und zusätzlich über ein Interview des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Hagen Klauss, seit etwa zweieinhalb Jahren mit dabei, ist über seinen christlichen Glauben und Affinität zum Bahnverkehr zur Bahnhofsmission gekommen.
Im Rahmen des 120. Jahres der Mission gab es außerdem einen Jubiläumsgottesdienst und zum Ende des Jahres wird es einen Weihnachtsgottesdienst zusammen mit der Heilsarmee, der evangelischen und katholischen Kirche, dem Caritas-Verband und der Diakonie geben.