Sanierung verzögert sich: Bielefelder Sporthalle bleibt noch viele Monate gesperrt

Bielefeld. All jene, die normalerweise die Sporthalle Heeper Fichten nutzen, müssen tapfer sein. Die Sanierung der Dachkonstruktion zieht sich in die Länge, obwohl es ursprünglich hieß, die Halle solle nach den Sommerferien wieder in Betrieb gehen. Wahrscheinlich können die Arbeiten frühestens im Frühjahr/Sommer kommenden Jahres beginnen. Warum es so lange dauert, hat die Stadt bislang noch nicht mitgeteilt. Ein großer Bielefelder Sportverein ruft deshalb jetzt um Hilfe. Mitte Oktober 2024 war dem Hausmeister von der Tribüne aus aufgefallen, dass sich die Deckenplatten an einer Stelle um fast zwei Zentimeter gesenkt hatten. Die Halle war daraufhin sofort gesperrt worden. Bei näherer Betrachtung war dann entdeckt worden, dass einer der sechs hölzernen Deckenträger fast komplett durchgerissen war. Damals war nicht ausgeschlossen worden, dass bei näherer Untersuchung Schäden an weiteren Dachbindern entdeckt werden könnten. Im Januar 2025 hatte Christine Harodt, Chefin des städtischen Immobilienservicebetriebes ISB, mitgeteilt, dass die erforderlichen Schritte zur Dacherneuerung bereits eingeleitet worden seien. Das Dachtragwerk sollte komplett ausgetauscht werden. Klar war damals, dass für die Maßnahme ein Bauantrag samt Brandschutzkonzept notwendig sein würde. Diese Unterlagen waren nach ISB-Auskunft im Januar bereits in Arbeit und würden mit der Feuerwehr abgestimmt. Die Gelegenheit soll zudem genutzt werden, dass neue Dach der Sporthalle Heeper Fichten mit einer Photovoltaik-Anlage auszustatten. Sporthalle Heeper Fichten: Sanierung für 2026 geplant Doch jetzt zieht es sich offenkundig hin. Auf Nachfrage teilte die Stadt jetzt mit, dass die für Sanierung erforderlichen Vorarbeiten wie Planung und Baugenehmigungsverfahren durchgeführt worden seien. &bdquo;Derzeit laufen die Ausschreibungen für die Gewerke, sodass die Umsetzung der Maßnahmen nach aktuellem Stand für Frühjahr bis Sommer 2026 geplant ist.“ Lesen Sie auch: &bdquo;Nie für möglich gehalten“: Bielefelder Sporthalle hat ungewöhnlichen Schaden Um die Maßnahme dann möglichst zügige durchführen zu können, wird laut ISB ein großes Wetterschutzdach über der Halle errichtet, damit die Arbeiten auch bei schlechten Witterungsbedingungen durchgeführt werden können. Die andauernde Sperrung betrifft mehrere Schulen und Sportvereine. Hauptnutzer der Halle ist jedoch die Bielefelder Turngemeinde (BTG). Bielefelds einziger Hockey-Verein hat deshalb einen Hilferuf gesendet. Die Feldsaison auf dem vereinseigenen Platz am Brodhagen konnte problemlos bestritten werden. Die U16 ist sogar Westdeutscher Meister geworden. Aber jetzt hat die Hallensaison begonnen und dem Verein fehlen die Übungszeiten. &bdquo;Bereits im vergangenen Jahr standen wir vor einem Riesenproblem“, schreibt Jean-Pierre Thull. Bielefelds einziger Hockey-Verein ruft um Hilfe und Hallenzeiten Den Sportlern standen wöchentlich nur noch 13 Stunden an Trainingszeiten in Bielefelder Sporthallen zur Verfügung. Zum Vergleich: In der Hallensaison 2022/23 seien es noch 28,25 Stunden wöchentlich gewesen. Um wenigstens den Sportbetrieb bei den Jugendlichen aufrechtzuerhalten, habe man sich damit geholfen, dass man – sofern es die Witterung zuließ – auf das BTG-Feld am Brodhagen ausgewichen sei. Ein Ersatz für hallenspezifisches Training sei das aber nicht gewesen. Zu Beginn der Hallensaison 2025/26 habe die BTG zunächst von der Stadt Bielefeld lediglich zwei Stunden in der Eichendorffschule und 4,25 Stunden in der Carl-Severing-Halle zugewiesen bekommen. &bdquo;Für unsere 16 Kinder- und Jugendmannschaften, die von der Bezirksliga bis zur Oberliga spielen, zuzüglich zwei Erwachsenenmannschaften, die in der Verbandsliga spielen, ist ein Trainingsbetrieb mit 6,25 Stunden in der Woche nicht möglich. &bdquo;Die Situation betrifft rund 300 aktive Mitglieder, davon fast 200 Kinder- und Jugendliche“, erklärt Jean-Pierre Thull. Kritik an Vergabe der Hallenzeiten in Bielefeld Der Hilferuf ist bei der Stadt angekommen, sie hat den Hockey-Spielern mittlerweile knapp 19 Stunden in den unterschiedlichsten Hallen beschafft. Thull sieht aber noch Luft nach oben, denn der Verein habe Hallenzeiten ausgemacht, die von Mannschaften unterschiedlichster Sportarten in diversen Hallen geblockt, aber nicht genutzt würden. &bdquo;Und die Halle an der Grundschule Stieghorst wird zum Beispiel gar nicht genutzt.“ Das BTG-Mitglied hält die Vergabe der Hallenzeiten in Bielefeld durch das Sportamt grundsätzlich für problematisch. Vielleicht wäre es mal sinnvoll, so Jean-Pierre Thull, genau hinzuschauen, wenn Vereine oder Gruppen ihre Hallenzeiten über längere Zeiten einfach nicht nutzten und diese dann anderweitig zu vergeben.

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