Bielefeld-Mitte. Eine kurze Unachtsamkeit - und schon ist es passiert. An Straßenkreuzungen kommt es schnell mal zu Unfällen. So krachte es erst vor Kurzem gleich zwei Mal binnen drei Stunden an einem Donnerstagabend an der Kreuzung Turnerstraße/Brunnenstraße. Beide Male wurde die Vorfahrt missachtet, wie ein in den ersten Unfall verwickelter Leser der Neuen Westfälischen berichtet.
Beim späteren Unfall an diesem Abend (etwa 21 Uhr) kam eszur Kollision zwischen einem Taxi und einem Fahrradfahrer. Verletzt wurde niemand. Nach Auskunft der Polizei beschuldigten sich beide Parteien gegenseitig.
Restaurant-Mitarbeiter müssen immer wieder Verletzte versorgen
Es waren nicht die ersten und werden nicht die letzten Vorfälle dieser Art sein, wenn man Wirtin Dana Blagojevic Glauben schenken darf. Sie betreibt das Restaurant Stockbrügger, das sich direkt an der Kreuzung befindet. Bereits in der Vergangenheit, so berichtet sie, hätten sie und das Personal Unfälle beobachtet und die Erstversorgung für Verletzte übernommen. Im Restaurant hätten die Verletzten auf den Rettungswagen gewartet. „Die Leute fahren wie die Irren", sagt sie. Für die Polizei ist diese Kreuzung allerdings kein Unfallschwerpunkt, wonach mögliche Verkehrsüberwachungen ausgerichtet würden.
Bislang gibt's keine Überwachung
Doch aktuell müssen Dana Blagojevic und die umliegende Nachbarschaft auf eine solche Überwachung verzichten. So werden schnelle Autos sowie unaufmerksame Fahrer von Autos, Fahrrädern und E-Scootern weiterhin den Verkehr auf und rund um die Turnerstraße bestimmen, sagt sie. Ein weiteres Ärgernis: Auch aufgrund der Teilsperrung der August-Bebel-Straße stauen sich die Autos vor allem morgens im Berufsverkehr. Abgase steigen in die Luft. „Ich mag gar nicht mehr das Fenster aufmachen", sagt Blagojevic.
Ab etwa 22.30 Uhr gehe es laut der Wirtin dann richtig los mit der Raserei. „Ich kann nicht mehr schlafen." Junge Männer, so die Wirtin, würden regelmäßig mit „aufgemotzten Karren" regelrechte Rennen fahren. Von Rücksicht keine Spur. Auch Passanten, die etwa nach einem Besuch des Restaurants oder des Stadttheaters unterwegs sind, müssten vorsichtig sein. Eine ruhige Nacht? Für Dana Blagojevic ist nicht dran zu denken.
Wirtin hofft auf schnelle Lösung
Wie das Straßenverkehrsamt bestätigt, gibt es an der Kreuzung derzeit keine Messstelle. Geplant sei eine Verkehrsmessung zwischen Friedrich-Verleger-Straße und Hermannstraße in der Nähe. Doch das benötige Zeit. „Es gibt sehr viele Anträge von Bürgern. Diese übersteigen aber die vorhandene Kapazität", erklärt Birte Heiermann vom Amt für Verkehr. Zudem müssten Verkehrsdaten, die durch Displays oder Zähler gesammelt werden, auch erst einmal ausgewertet werden. Wirtin Dana Blagojevic und ihre Nachbarn hoffen auf schnelles Handeln - zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und für einen normalen Tages- und Nachtablauf.