
So beginnen die besten Horrorfilme: Jemand gibt dir eine Videokassette, du schaust sie dir an, und danach ist nichts mehr wie zuvor. Ähnlich beginnt der Wahnsinn auch in dem abgedrehten Parkour-Horror-Spiel „Finding Frankie“, das am 15. April 2025 für PlayStation und Xbox erscheint. Entwickelt von Superlou und veröffentlicht von Perp Games, verspricht das Spiel eine packende Erfahrung in einer tödlichen Gameshow, die mit ihrer düsteren Atmosphäre und skurrilen Charakteren auf den ersten Blick neugierig macht. Wir haben das Spiel ausgiebig testen und hinter die vielversprechende Fassade blicken können. Lauert dort der Garaus?
Worum geht’s in „Finding Frankie“?
Die Prämisse ist durchaus originell: Als Teilnehmer einer mysteriösen Gameshow namens „Frankie’s Parkour Palace“ müssen Spielerinnen und Spieler durch labyrinthartige Parcours rennen, springen und klettern, während sie versuchen, nicht von den zunehmend bedrohlichen Maskottchen eingeholt zu werden. Unterstützt werden sie dabei von Deputy Duck, einem KI-Begleiter, der mit nützlichen Funktionen wie Radar-Scannen oder Lichtsignalen punktet.
„Finding Frankie“ spielt in einer grotesken Gameshow-Welt voller Hindernisparcours und versteckter Gefahren. Der Spieler muss sich durch eine Vielzahl von Leveln kämpfen, die zunehmend schwieriger werden. Die Bewegungsmechaniken sind dabei das Herzstück des Spiels: Wandsprünge, Schienenschleifen, Trampolinsprünge und Schwingen an Stangen sollen für Dynamik sorgen und ein Gefühl von Freiheit vermitteln.
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Was hat uns gefallen?

Die Grundidee des Spiels ist zweifellos reizvoll. Die Kombination aus Parkour-Mechaniken und Horror-Elementen fühlt sich frisch an und bietet theoretisch großes Potenzial für Spannung und Nervenkitzel. Die düstere Atmosphäre ist ebenfalls gelungen: Der Kontrast zwischen der kindlich-verspielten Optik der Gameshow und der tödlichen Bedrohung durch die mutierten Maskottchen erzeugt eine unheimliche Stimmung, die Fans von Horrorspielen sicher ansprechen wird.
Auch Deputy Duck bringt eine charmante Note ins Spiel und lockert die bedrückende Atmosphäre mit seinen hilfreichen Kommentaren etwas auf.
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Was hat uns nicht gefallen?

Leider wird das Spielerlebnis durch die hakelige Steuerung massiv beeinträchtigt. Die Bewegungen fühlen sich oft unpräzise und schwerfällig an – ein absolutes No-Go in einem Spiel, das auf schnelle Reflexe und präzises Timing setzt. Besonders frustrierend ist das Springen: Das Schwingen an Stangen erfordert eine Genauigkeit, die durch die schwammige Steuerung oft nicht zu erreichen ist. Dann verfehlt man den Absprungpunkt oder landet knapp neben der nächsten Plattform – nicht aus mangelndem Können, sondern weil die Mechaniken einfach nicht immer sauber funktionieren.
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Im folgenden Video zeigen wir eine solche Situation: Wir müssen von einer Plattform über eine Schwingstange auf die nächst höhere Plattform gelangen. Finden wir jedoch nicht den richtigen Absprung, fixieren wir die Stange nicht korrekt an, fallen wir herunter, was in diesem Raum dafür sorgt, dass der Bösewicht durch den Boden bricht. Haben wir uns nicht rechtzeitig versteckt, war’s da mit uns.
Auch das Springen von Trampolinen entpuppt sich als Geduldsspiel: Der richtige Punkt für den Absprung ist schwer einzuschätzen, was zu zahlreichen Fehlversuchen führt. Wenn man dann auch noch von Gegnern gejagt wird, verwandelt sich der Nervenkitzel in dieser Horrorversion von „Takeshi’s Castle“ schnell in blanke Frustration.
Hinzu kommt, dass es keine Möglichkeit gibt, den Schwierigkeitsgrad anzupassen. Das bedeutet, dass Spieler unabhängig von ihrer Erfahrung mit Videospielen denselben bockschweren Herausforderungen ausgesetzt sind – was insbesondere bei späteren Leveln zu einem echten Problem wird. Manche Passagen sind so gnadenlos gestaltet, dass sie selbst hart gesottene Spieler an den Rand der Verzweiflung bringen.
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Unser Fazit zu „Finding Frankie“
„Finding Frankie“ ist ein ambitioniertes Spiel mit einer originellen Idee und einer stimmungsvollen Präsentation. Doch leider scheitert es an seiner eigenen Umsetzung. Die hakelige Steuerung macht es schwer, wirklich in den Spielfluss zu kommen, und die fehlende Möglichkeit zur Anpassung des Schwierigkeitsgrads sorgt dafür, dass Frustration schnell überwiegt. Was als spannender Mix aus Parkour-Action und Horror beginnt, endet oft in zermürbenden Trial-and-Error-Passagen.
Für Hardcore-Spieler mit viel Geduld mag „Finding Frankie“ dennoch einen Blick wert sein – allein schon wegen seiner einzigartigen Atmosphäre. Doch wer ein flüssiges Spielerlebnis sucht oder sich leicht von unpräziser Steuerung abschrecken lässt, sollte besser einen großen Bogen um dieses Spiel machen. „Finding Frankie“ will hoch hinaus – doch es stolpert über seine eigenen Füße.
„Finding Frankie“ ist ab dem 15. April 2025 für Playstation und Xbox erhältlich und kostete rund 30 Euro. Das Spiel ist ab 16 Jahren freigegeben. Für PC (Steam) ist das Spiel bereits seit dem 24. Oktober 2024 erhältlich.