
Zombies faszinieren uns seit Generationen. In Filmen, Serien und Spielen wurden uns zahllose Geschichten über sie erzählt. Im Falle der beliebten Videospielreihe "Dead Island" geht es jetzt nach einer Pause von mehr als zehn Jahren endlich weiter. Ob die ganz spezielle Zombie-Hatz nach dem "Dead Island"-Prinzip auch noch mehr als 10 Jahre später Spaß bringt, haben wir ausgiebig getestet.
Worum geht's?
Die Geschichte ist so einfach, dass sie schnell erzählt ist: Der Virus aus den Vorgänger-Spielen "Dead Island" und "Dead Island: Riptide", der Menschen zu blutrünstigen Zombies werden lässt, ist jetzt auch in Kalifornien ausgebrochen. Die US-Regierung hat den eigentlich so gemütlichen Sonnenstaat prompt zur Sperrzone erklärt. Schauplatz der besonderen Geschehnisse ist Los Angeles. Die Frage, wo Arnold Schwarzenegger in dieser schweren Zeit steckt, beantwortet uns das Spiel leider nicht. Wir aber ziehen los, und versuchen, die Straßen und Häuser zombiefrei zu machen. Wir wollen nämlich keine Zombies in Kalifornien. Wir wollen die kalifornische Sonne für uns.
Unseren spielbaren Charakter können wir aus sechs Überlebenden aussuchen: Amy, Jacob, Dani, Ryan, Carla und Bruno. Jeder hat neben einer ganz eigenen Optik natürlich auch unterschiedliche spielerische Vorteile. Im Spiel können wir diese charakterlichen Stärken nur noch verbessern, nicht mehr gegen andere austauschen. Da hilft nur: Nach einem Spieldurchgang von rund 15 bis 20 Stunden mit einem zweiten Charakter noch einmal neu durchstarten.
Neuer Entwickler – neue Kampfmechaniken
Während sich Techland, der ursprüngliche Entwickler der "Dead Island"-Serie, dafür entschied, sich auf "Light" (ein weiteres Zombie-Spiel unserer Zeit) zu konzentrieren, brach eine lange Suche nach einem Nachfolger-Studio für die Entwicklung aus. Zeitweise schien der Release von "Dead Island 2" durch das ganze Hin und Her sogar unwahrscheinlich.
Die neuen Entwickler haben die Kampfmechaniken verändert, was allerdings nicht verändert wurde ist die Variation der Waffen und deren Spaßfaktor in der Anwendung. "Dead Island 2” bleibt nämlich, wie der Vorgänger ein Slasher und Splatter-Spiel, wo es hauptsächlich darum geht, möglichst viele Zombies platt zu machen.
Bekannte Orte erkundbar – als Open World?
Für Open-World-Fans ein Hinweis: Auch wenn die Ankündigung, dass der Schauplatz eine ganze Stadt sei, Hoffnung macht, müssen wir enttäuschen. Die einzelnen Level spielen eher in voneinander abgegenzten Regionen der Stadt, die dann einzeln erkundet werden können. Open-World ist das nicht. Dafür finden wir uns dann in Bel-Air, Beverly Hills oder auch am Venice Beach wieder.
Die grafische Umsetzung der Umgebung ist stilistisch cool gemacht und sieht optisch jeweils ansprechend aus.
Was uns an "Dead Island 2" nicht gefallen hat
Klingt doch alles ganz nett, oder? Ja, und das ist auch unser "Problem” mit "Dead Island 2”. Das ist Spiel ist definitiv spielerisch cool, es macht auch Spaß zu spielen und sieht auch gut aus. Aber unser großes Problem ist einfach, dass nichts an "Dead Island 2” wirklich eine komplette Neuerung darstellt. Wir sind auch ein wenig müde davon, dass gefühlt jedes Spiel mit den sich immer gleichenden Looting- und Crafting-Mechaniken aufgebläht ist.
Von Anfang an hat uns auch die Anzahl der möglichen Loot-"Collectibles", die man aufsammelt, ein wenig überfordert. Ständig mussten wir uns fragen: "Brauchen wir das? Was sollen wir hiervon denn nun mitnehmen? Und welche Waffe ist nun wirklich gut?” Wir verstehen, dass uns bei einer echten Apokalypse so etwas auch nicht beantwortet werden würde, aber eine grobe Einordnung dessen oder ein wesentlich kleinerer Pool an Objekten hätte hierbei eventuell nicht geschadet.
Unser Fazit
Wenn wir euch das perfekte Setting zum "Dead Island 2"-Zocken malen würden, dann würde es folgendermaßen aussehen: Es ist Freitag Abend, ihr hattet eine harte Woche und wollt euch abreagieren? Ihr sucht dafür eine stumpfe Zombie-Metzelei, fast ohne Story? Dann könnt ihr euch "Dead Island 2" bedenkenlos hingeben. Ganz davon abgesehen, macht "Dead Island 2" ja auch durchaus Spaß. Es hat nur eben keine richtige Tiefe und bietet nicht wirklich etwas Neues.
Wir haben nur die Einzelspieler-Variante des Spiels getestet. Der Mehrspieler-Modus scheint jedoch bei Spielerinnen und Spielern sehr gut anzukommen, wie wir vernommen haben, und dürfte "Dead Island 2” zu einem gemeinsamen Zombie-Spaß auf Niveau des damaligen Zombie-Platzhirsches "Left 4 Dead 2” werden lassen.
"Dead Island 2” ist seit dem 21. April 2023 für PC, Xbox Series, Playstation 4 und PlayStation 5 erhältlich. Das Spiel kostet in der Standardausführung rund 60 Euro und hat keine Jugendfreigabe.