
Mailand. Seit Jahren ist die Serie ein Zugpferd der Videospielbranche: Die Titel der FIFA-Serie vom US-amerikanischen Softwarehersteller EA Sports sind jährlich richtige Kassenschlager - auch wegen der Originallizenzen für Ligen und Spieler. Nun aber beklagt sich einer der bekanntesten Fußballer der Welt, Zlatan Ibrahimovic, darüber, dass andere Firmen mit seinem Namen Geld verdienen.
Auf Twitter meldete sich der 39-Jährige Fußballer. "Wer hat EA Sports die Erlaubnis gegeben, meinen Namen und mein Gesicht zu verwenden? Fifpro? (Anmerkung der Redaktion: Eine weltweite Vertretung von Profi-Fußballspielern) Mir ist nicht bekannt, dass ich dort Mitglied bin und wenn, dann ohne mein Wissen durch ein schräges Manöver. Und sicherlich habe ich weder der FIFA noch Fifpro die Erlaubnis gegeben, mich dazu zu benutzen, Geld zu verdienen."
Twitternutzer klärt den Fußballstar auf
Doch bereits kurz nachdem der Schwede den Post bei Twitter absetzte, meldete sich ein User und verwies auf einen Vertrag zwischen dem AC Milan und dem Spiel FIFA 21. Daraus geht hervor, dass sich EA Sports bereits im Sommer die Rechte sowohl an der Darstellung des Spielers als auch des Vereins gesichert hatte.
EA Sports äußerte sich indes in einer Stellungnahme auf spiegel.de wie folgt: "Um Jahr für Jahr eine authentische Spielerfahrung zu schaffen, arbeiten wir mit zahlreichen Ligen, Teams und einzelnen Talenten zusammen, um uns die Rechte zu sichern, das Aussehen der Spieler im Spiel zu integrieren. Dazu gehört eine seit Langem bestehende Beziehung mit der weltweiten Vereinigung von Profispielern Fifpro, die Partnerschaften mit einer Reihe von Lizenzgebern unterhält und Deals aushandelt, die den Spielern und ihren Gewerkschaften zugutekomme."
Zwei Bayern-Stars hatten ebenfalls Probleme mit den Entwicklern
Ibrahimovic legt auf Twitter jedoch noch nach. "Jemand macht mit meinem Namen und meinem Gesicht Profit, jahrelang ohne einen Vertrag. Zeit, das zu untersuchen." Dabei dürfte dem schwedischen Nationalrekordtorschützen seit längerem bekannt sein, dass er seit Jahren Teil der Videospielreihe ist. Warum Ibrahimovic ausgerechnet jetzt die Fragen stellt, bleibt vorerst unklar.
Bereits im vergangenen Jahr gab es Ärger um den Vorgänger von Fifa 21. Bei FIFA 20 beschwerte sich der ehemalige Bayer-Profi Franck Ribéry, der mittlerweile beim AC Florenz aufspielt, über ein generisches Gesicht, das ihm kaum ähnlich sah. Im Jahr 2003 zog der ehemalige Bayer-Torhüter Oliver Kahn gegen EA vor Gericht, weil er in der realistischen Darstellung seiner Person eine Verletzung seines allgemeinen Persönlichkeitsrechts festgestellt haben wollte. Kahn gewann in zweiter Instanz den Prozess und war im darauf folgenden FIFA-Titel nicht mehr in der Nationalmannschaft zu sehen. Wohl aber als realistische Darstellung beim FC Bayern München - dank eines entsprechenden Deals zwischen den Bayern und EA.