
Bielefeld. Sommer. Wohl kaum die Paradezeit für Spieler. Draußen zocken ist ja nur was für die ganz Schmerzfreien. Und doch ist es ein Sommertag, der zum weltweiten Tag der Videospiele auserkoren wurde: Der 8. Juli.
Grund genug für uns, euch fünf Spiele ans Herz zu legen. Für Tage, an denen man auch im Sommer drin bleiben muss.
The Witcher 3: Blood and Wine Expansion
Okay, es braucht schon ein paar regnerische Tage mehr, um dieses erzählerisch und spielerisch gigantische Epos in Gänze zu erleben. Darum beschränken wir unsere Empfehlung diesmal schweren Herzens auf die jüngste Erweiterung. Denn die allein liefert eine komplett neue Spielwelt, die in etwa so groß ist, wie ein Viertel der Welt aus dem Hauptspiel. Mit anderen Worten: Immer noch riesig.
Als Hexer erkunden wir das bunte, französisch angehauchte Weinland Toussaint, das ein dunkles Geheimnis rund um das fürstliche Märchenschloss birgt. Erzählerisch bietet die Erweiterung einmal mehr ein Spitzenklasse-Menü. Sinnvolle Änderungen an der Spielmechanik lassen aus dem DLC ein 20- bis 30-stündiges Abenteuer werden, das die Entwickler ohne Probleme als eigenständiges Vollpreisspiel hätten verkaufen können. Machen sie aber nicht. Hier gilt also: Bedenkenlos zuschlagen. Das Hauptspiel wird allerdings zwingend benötigt.
Mirror's Edge Catalyst
Auch wenn es uns persönlich angesichts seines Potenzials ein wenig enttäuscht hat, ist Mirror's Edge Catalyst trotzdem ein Spiel mit einem ganz eigenen Spielgefühl. Aus der First-Person-Ansicht navigieren wir die flinke Runnerin Faith in Parkour-Manier über die Dächer einer sterilen Zukunftsstadt, die von einem alles überwachenden Sicherheitsapparat unterdrückt wird.
Seine größten Momente hat das Spiel, das uns kaum einmal in Kämpfe zwingt und völlig vom Geschwindigkeitsgefühl lebt, wenn wir mit Faith fehlerfrei den Parcours aus Glasfassaden überwinden, uns abrollen, dabei kurz die Orientierung verlieren und atemlos, den Wind in den Ohren, weiterhasten. Das kriegt kein anderes Spiel so hin, wie Mirror's Edge. Am spannendsten sind allerdings die Momente, in denen die klinisch reine Fassade der Stadt Kratzer bekommt. Dann punktet das Spiel auch erzählerisch. Hier geht's zum Test.
Sherlock Holmes: The Devil's Daughter
Das Werk vom relativ kleinen Studio Big Ben Interactive ist weit mehr als der Versuch, auf der durch die TV-Serie ausgelösten Sherlock-Euphoriewelle mitzuschwimmen. Das Point&Click-Adventure punktet durch eine unglaubliche Liebe zum Detail. Das gilt für das Design der Charaktere um Holmes und Watson genauso wie für das genial getroffene London des 19. Jahrhunderts.
Fünf Fälle müssen der Meisterdetektiv und sein Kumpane lösen. Wie der Spieler das für sie tut, hat sogar Auswirkungen auf den Rest der Handlung - ein interessanter Kniff, den Point&Click-Adventures bisher selten so als Gameplay-Element verwendet haben. So macht das Tüfteln unheimlichen Spaß und motiviert bis zum Ende. Hier geht's zum Test.
Rise of the Tomb Raider
Zwar schon etwas älter, aber trotzdem eine Empfehlung für langweilige Sommerregentage. Endlich wieder ein richtiges Tomb Raider, in dem die Tombs (Gräber) dem Namen auch alle Ehre machen. In jedem Spielabschnitt gibt es hervorragend designte Gräber und visuell eindrucksvolle, unter- wie oberirdische Spielplätze für unsere toughe Heldin.
Denn auch die ist erwachsener geworden. Der im Vorgänger bemängelte, wenig glaubwürdige Werdegang des ängstlichen Mädchens zur um sich schießenden Archäologen-Amazone Lara Croft ist Vergangenheit. Diese Lara ist schon mit Spielbeginn eine Heldin, der wir ihre Beweggründe abnehmen. Obendrauf gibt's eine spannende Geschichte um die Suche nach der verschollenen Stadt Kitesch in den sibirischen Bergen. Kurz: Das Spiel macht (beinahe) alles richtig. Hier geht's zum Test.
Die Sims 4: Gaumenfreuden
Was haben wir mit unseren Sims nicht schon alles erlebt und gemacht. Jetzt dürfen wir sie sogar ein Restaurant bis hin zur erfolgreichen Kette bauen und führen lassen. Darauf liegt der Hauptfokus des Spiels, weswegen vor allem die Architekten unter den Spielern auf ihre Kosten kommen.
Doch auch die Interaktionen sind nun andere als im Hauptspiel. Statt Partnern und Freunden suchen unsere Sims nun Kellner, Köche und andere Mitarbeiter, die gelobt, ausgestattet und, ja, auch gefeuert werden wollen. Die Erweiterung fügt dem bekannten Sims-Spielgefühl somit eine spannende Facette hinzu, die es lohnenswert macht, das Spiel noch einmal auszupacken. Hier geht's zum Test.