
Bielefeld. Sherlock Holmes und Watson ermitteln wieder. In der Spiele-Reihe ist jetzt "The Devil's Daughter" erschienen und hält für User viele Überraschungen bereit. nw.de hat sich das Spiel angeschaut. Lesen Sie hier, für wen sich ein Kauf lohnt und warum.
Für Freunde von Point&Click-Adventures ist dieses Spiel ein Grund zu echter Freude. Denn im neuen Teil der Spiele-Reihe rund um Sherlock Holmes und seinen ständigen Begleiter Watson wird dem User vieles geboten, darunter einige Überraschungen. Zuallererst aber wird eines schon zu Beginn des Spiels klar: In diesem Game steckt viel Liebe zum Detail und Kreativität. Das ist nicht die Regel im sowieso schon spärlich ausgestatteten Point&Click-Bereich.
Der neue Teil besteht aus fünf Fällen, die Holmes auf seine üblich geniale Art und Weise lösen muss. Mit jeweils einer Prise Action und Emotionen wird die Geschicklichkeit des Spielers ebenso angesprochen wie die Fähigkeit, Rätsel zu lösen und gute Entscheidungen zu treffen. Denn Sherlock muss - natürlich - nicht einfach nur Informationen sammeln. Er muss sie außerdem kombinieren. Hat der User alle Informationen zu einem Fakt zusammen, muss er eine Frage beantworten. Die Entscheidung hat Auswirkungen auf die gesamte Story.
Der Spielort ist London im 19. Jahrhundert. Die Grafik lässt die Ermittlungsorte realistischer wirken als in den vorangegangen Teilen. Der Hersteller spricht von einem "physikbasierten Rendering", das Lichtquellen und Texturen echter aussehen lasse. Die notwendige technische Ausstattung am PC vorausgesetzt, erhöht die Grafik das Spielvergnügen ungemein. Die gestochen scharfen Zwischensequenzen sind echte Highlights. Selbst die Poren sind in Sherlocks müdem Gesicht zu erkennen.
Das Gameplay
Holmes kann sich in "The Devil's Daughter" frei durch die Bezirke Londons bewegen. In anderen Teilen war das nur begrenzt oder gar nicht möglich, so dass sich der Spieler mit Klicks auf einer Karte - die es zusätzlich auch gibt - begnügen musste. Der User kann in die Ego-Perspektive wechseln, was auch schon in früheren Holmes-Teilen das Durchsuchen einzelner Ermittlungsorte vereinfacht hat. Gewöhnungsbedürftig ist die Steuerung der Figur und Blickrichtung durch Tastatur und Maus. Wichtige Optionen wie das Notizbuch werden ebenfalls mit Tastaturbefehlen aufgerufen. Eine Weile kann es dauern, bis der User sich daran gewöhnt hat und flüssig spielen kann. Allerdings helfen Hinweise zu Beginn des Spiels bei dieser Eingewöhnung.
Bei den Ermittlungen stehen Dialoge und eine gute Beobachtung im Mittelpunkt. Die Gespräche enthalten interaktive Elemente. Bei der Suche nach Hinweisen in Räumen kann der Detektivmodus helfen, der für Sherlock Holmes außergewöhnliche Analyse- und Wahrnehmungsbegabung steht. Das Bild wird in diesem Modus schwarz-weiß, besondere Stellen werden deutlich sichtbar. Lernt Sherlock einen neuen Zeugen oder Verdächtigen kennen, analysiert er sie ebenfalls. Wenn Holmes schließlich genügend Hinweise gesammelt hat, zieht der Spieler in einem Gedankenpalast die richtigen Schlussfolgerungen.
Fazit: Wer Point&Click-Adventures mag, wird dieses Spiel wahrscheinlich lieben. Wem längere Dialoge oder das Untersuchen von Details auf die Nerven gehen, sollte die Finger von "Sherlock Holmes: The Devil's Daughter lassen".
Der Story-Trailer gibt einen ersten Einblick in die Geschichte: