Nach der Hochwasser-Katastrophe in Teilen von Nordrhein-Westfalen und von Rheinland-Pfalz laufen dort aktuell die Aufräumarbeiten. In einigen Gebieten gibt es bislang entweder noch kein Trinkwasser oder es kann verunreinigt worden sein. Auch in Ostwestfalen-Lippe sind zukünftig ähnliche Ereignisse nicht auszuschließen. Woher weiß man dann, ob man sein Leitungswasser gefahrlos zu sich nehmen kann? Und wie kommt man an Trinkwasser, wenn nicht?
"Wenn über das örtliche Gesundheitsamt keine Abkochempfehlung oder eine Verwendungseinschränkung angeordnet wird, kann das Trinkwasser bedenkenlos weiter verwendet werden", ist die kurze Antwort des Umweltbundesamtes (UBA).
Städte informieren auf verschiedenen Wegen über Abkochgebot
Von der Verunreinigung erfährt man auf den gleichen Wegen wie von dem Starkregen auch: über Rundfunk und Internet, Apps wie NINA vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) oder durch Lautsprecherdurchsagen, wenn der Strom ausgefallen ist.
Die Stadt Stolberg bei Aachen teilt zum Beispiel gerade auf ihrer Internetseite mit, dass das "Trinkwasser bei Nutzung für die Nahrungsmittelzubereitung abgekocht werden" muss. "Sollte das nicht möglich sein, gibt es im ganzen Stadtgebiet Frischwasserausgabestationen".
Auch die Stadt Oberhausen hatte in der vergangenen Woche ein Abkochgebot verhängt - dieses inzwischen aber wieder aufgehoben. "Zahlreiche Kontrollmessungen haben eine konstant gute Trinkwasserqualität bestätigt", heißt es in einer Mitteilung. "Alle Analyseergebnisse der letzten Tage zeigten keine bakteriellen Auffälligkeiten. Die Trinkwasserqualität ist konstant gewährleistet." Vorsorglich werde das Wasser aber weiter gechlort.
Wegen Fällen wie diesen weist auch das Umweltbundesamt darauf hin, dass das Wasser nach Chlor riechen könne, aber nicht gesundheitsschädlich sei. Das Chlor diene der Desinfektion des Trinkwassers und beuge einer Verkeimung vor.
Notwasserversorgung, wenn kein Trinkwasser da ist
"Bei Einstellung der Trinkwasserversorgung erfolgt die Versorgung der Bevölkerung über Wasserwagen oder Mineralwassergebinde", so das UBA.
Derzeit hat etwa die Verbandsgemeinde Altenahr in Rheinland-Pfalz nur eingeschränkten Zugang zu Trinkwasser und ist auf eine solche Notwasserversorgung angewiesen. "Es sieht so aus, als ob die Infrastruktur so stark zerstört ist, dass es in einigen Orten vielleicht über Wochen oder sogar Monate kein Trinkwasser geben wird", sagte die dortige parteilose Bürgermeisterin Cornelia Weigand am Sonntagabend in der Sendung Bild live.