
Herford. Die Stadt bereitet einen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Bahnhofsrückseite mit dem Bereich des Güterbahnhofs vor. Das hat der Stadtrat SPD-Antrag beschlossen. Ziel des Wettbewerbes ist, den Bereich hinter dem Bahnhof städtebaulich und gestalterisch besser an die Stadt anzubinden.
Ein freundlicher heller Eingangs- und Durchgangsbereich soll Angsträume verhindern, der Güterbahnhof soll durch Schallschutzmaßnahmen als Veranstaltungsort attraktiver, die Wohnqualität des Wohnumfelds besser werden. Ein Aspekt des Wettbewerbs wird auch ein modernes, nachhaltiges Mobilitätskonzept sein mit Park-and-Ride-Plätzen, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Carsharing-Angeboten.
Die Verwaltung sieht den Ideenwettbewerb für 2027 vor, da bis dahin keine Mittel dafür im Haushalt eingeplant sind. Zudem gibt dies der Stadt Zeit, vorbereitende Untersuchungen vorzunehmen, so Baubeigeordneter Peter Maria Böhm. Für die Bündnisgrünen war wichtig, dass der städtebauliche Wettbewerb bezahlbare Wohnungen vorsieht, beispielsweise auch für Studenten auf dem Bildungscampus, so Claudio Vendramin.
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Park- und Zugangsmöglichkeiten zum Herforder Bahnhof?
Unter dem Motto „Sorgfalt vor Aktionismus“ und vor dem Hintergrund der schlechten Finanzlage der Stadt plädierte Thomas Beck (CDU) dafür, erst einmal die vielen Baustellen in der Stadt abzuarbeiten. Bürgermeister Tim Kähler konterte, dass es mit politischer Gestaltungsverantwortung und mit politischem Gestaltungswillen zu tun habe, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Stadt weiterentwickelt werden solle. Und wer eine Stadt nicht weiterentwickele, befördere Rückschritt und weniger Einnahmen.
Viele Bürgerinnen und Bürger würden sich freuen, wenn sie „achter der Bahn“ Park- und Zugangsmöglichkeiten zum Bahnhof bekämen. Zudem könne eine Bebauung hinter dem Bahnhof ein zusätzlicher Schallschutz für die Gebiete dahinter bedeuten. Da sei die Stadt Wien ein gutes Beispiel. Gespräche mit dem Studentenwerk habe er bereits geführt, sagte Kähler zu Vendramin, zumal die Bielefelder Uni von Herford aus besser zu erreichen sei, als von Bielefeld-Ummeln.
Einen Vorstoß für eine Neubebauung in dem Bereich hatte in der Vergangenheit bereits Tim Kähler im Zusammenhang mit der Idee gemacht, ein OWL-Forum auf dem Areal des Güterbahnhofs zu errichten. Für die Veranstaltungsstätte, die jeweils mit rund 33 Millionen Euro von Bund und Land gefördert worden wäre, gab es im Stadtrat jedoch keine Mehrheit.
Der Antrag der SPD-Fraktion wurde mit 28 Ja- und 7 Nein-Stimmen angenommen.
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