70 Jahre verheiratet: Ehepaar mit Wurzeln im Kreis Höxter feiert Gnadenhochzeit

Fürstenau/Fürstenberg. Nur wenigen Paaren ist es vergönnt, gemeinsam einen 70. Hochzeitstag zu feiern. Man spricht dann von einer Gnaden-, Platin oder Kupferhochzeit. &bdquo;Mir gefällt das Wort der Gnadenhochzeit am besten, denn gemeinsam so viele Jahre verbringen zu können, das ist schon eine sehr große Gnade“, sagt August Wennemann (91). Um solch einen außergewöhnlichen Hochzeitstag feiern zu können, muss man nicht nur gemeinsam ein hohes Alter erreichen, sondern man muss auch früh geheiratet haben. Das ist bei August und Christa Wennemann aus Fürstenberg der Fall. Christa war gerade 18 und August 21 Jahre alt, als sie geheiratet haben. Christa brauchte dazu sogar noch die Einwilligung der Eltern, aber das war nur eine Formsache. Denn beide stammen aus demselben Dorf und waren bei der Hochzeit schon seit drei Jahren ein Liebespaar. Er bot seiner künftigen Frau seinen Platz im Theater an Alles begann bei einer örtlichen Theateraufführung. &bdquo;Ich war spät dran und bekam nur einen Platz in der hintersten Reihe“, erzählt August Wennemann. Christa kam noch etwas später und bekam gar keinen Platz mehr, durfte aber trotzdem noch in den Saal. &bdquo;Ich habe ihr einfach meinen Platz angeboten. Und weil sie nicht so groß gewachsen ist, habe ich sie auf meinen Stuhl gehoben und ihre Hand gehalten, dass sie nicht runterfällt“, berichtet August Wennemann. So eine kultivierte Geste hinterlässt Eindruck. &bdquo;Man kennt sich ja aus dem Dorf. Und der August, der hat immer schon sehr feine Manieren gehabt. Deshalb mochte ich ihn auch vorher schon“, erzählt Christa Wennemann (88), die damals noch Vogt mit Nachnamen hieß. Silberhochzeit, Goldene Hochzeit und Co.: Alle Hochzeitsjubiläen im Überblick Feine Manieren und immer top gekleidet, so muss man sich August Wennemann als jungen Mann vorstellen. Als gelernter Herrenschneider achtete August Wennemann auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Doch mit seinem Beruf konnte er zu dieser Zeit keinen Staat machen. &bdquo;Wer Geld verdienen wollte, musste zum Bau gehen“, erzählt August Wennemann. Montags bis freitags arbeitete er im Ruhrgebiet. &bdquo;Wir haben Hochöfen repariert. Und wir waren so viele aus dem Dorf, dass wir sogar mit einem eigenen Bus gefahren sind. Erst nach Bochum und dann sogar bis Duisburg.“ Das Ehepaar ist im Kreis Höxter fest verwurzelt Fünf Jahre hat August Wennemann das durchgezogen. Dann fand er neue Arbeit in der Höxteraner Möbelfabrik Rose. Auch dieser Betrieb ist lange schon Geschichte. 23 Jahre hat der Jubilar dort gearbeitet. Ehefrau Christa ist gelernte Bürokauffrau und hat in Brenkhausen im Büro der Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft gearbeitet. 1956 und 1969 wurden die beiden Söhne Michael und Rainer geboren. In ihrer Freizeit widmete sich August Wennemann dem Fußball. Und Christa Wennemann hatte Freude am Chorsingen. &bdquo;Ich sang im ersten Sopran des Kirchenchors“, erzählt sie heute noch stolz. Weiteres Ehepaar mit Gnadenhochzeit: Eine Ehe in Delbrück für Familie, den Glauben und das Meer Gemeinsam verbrachten sie viel Zeit im Garten. &bdquo;Wir haben Gemüse und Kartoffeln selbst angebaut und hatten auch eigene Obstbäume“, sagt die 88-Jährige. Auf ihr Haus in Fürstenau und den großen Garten mit Blick zum Köterberg waren die Wennemanns immer sehr stolz. Vor acht Jahren sind sie dann nach Fürstenberg in eine Wohnung in der Nachbarschaft von Sohn Rainer gezogen. &bdquo;Hier haben wir einen Balkon. Aber wenn wir uns zur rechten Seite ein bisschen vorbeugen, sehen wir sogar auch von hier den Köterberg“, freut sich August Wennemann. Ihren seltenen Ehrentag der Gnadenhochzeit feiern Christa und August Wenneman im Kreis der beiden Kinder, drei Enkel und sechs Urenkel. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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