Platzmangel im Bad Lippspringer Rathaus: Ideen gegen die Raumnot

Bad Lippspringe. Der Raumbedarf im Bad Lippspringer Rathaus ist unverändert groß – obwohl viele Angestellte im Homeoffice arbeiten oder sich mit anderen einen Arbeitsplatz teilen. Um das Problem zu lösen, liegen aktuell drei mögliche Alternativplanungen auf dem Tisch auf. Der Bauausschuss will darüber erstmals im November ausführlich beraten. Option 1: Burgstraße 12 Die Stadt Bad Lippspringe ist Eigentümerin eines aktuell leer stehenden Gebäudes in der Burgstraße 12. Es stammt noch aus den guten alten Zeiten des Kurbetriebs im 19. Jahrhundert und ist bei älteren Badestädtern unter dem Beinamen &bdquo;Schleppersche Villa“ bekannt. Zuletzt waren hier Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und die Flüchtlingsberatung untergebracht. 2022 zeigte sich, dass die Standfestigkeit des Hauses ernsthaft gefährdet war. Der Grund: Das mächtige Wurzelwerk von sechs angrenzenden Birken hatte die Bodenplatte &bdquo;unterwandert“ und stark beschädigt. Die Sicherung des Gebäudes ist inzwischen erfolgt, es stehen aber nach Auskunft der Stadtverwaltung noch bauliche Sanierungen an. Laut Bauamtsleiterin Tanja Berghahn-Macken gibt es mit Blick auf die Zukunft der Immobilie drei realistische Optionen. Neben dem Verkauf oder der Vermietung des Hauses sei es durchaus denkbar, einzelne Abteilungen der Stadtverwaltung in die Burgstraße 12 auszulagern. Dennoch kann die Bad Lippspringer Bauamtsleiterin dieser Idee nur wenig Positives abgewinnen: &bdquo;Ein Rathaus an zwei unterschiedlichen Standorten dient nicht der notwendigen schnellen Kommunikation zwischen den Abteilungen“. Auch andere Kommunen im Kreis Paderborn, so Berghahn-Macken, teilten diese Einschätzung. Und vermutlich läge eine zwei Standorte-Lösung ebenfalls nicht im Interesse der Bürger. Option 2: Das Rathaus-Dachgeschoss wird ausgebaut Wenig Publikumsverkehr herrscht auf dem Dachboden des Rathauses. Hier ist das Stadtarchiv beheimatet, ebenso der Fahnenboden und das nur Mitarbeitern der Stadt zugängliche Bauaktenarchiv. Sollte sich die Lokalpolitik für einen Teil- oder Komplett-Ausbau des Dachgeschosses entscheiden, hätte das erhebliche Folgen für die Gesamtoptik des Rathauses. Lesen Sie auch: Rathaus in Bad Lippspringe ist zu alt und zu klein Denn, so Berghahn-Macken: &bdquo;Die Fenster in den kleinen Dachgauben lassen aktuell nur wenig Tageslicht zu und sind deshalb für den täglichen Bürobetrieb komplett ungeeignet.“ Wie aber sehe die Alternative aus? &bdquo;Entweder werden die kleinen Gauben durch deutlich größere ersetzt. Oder das bisherige Dachgeschoss muss einer Art Staffelgeschoss weichen“, erläutert die Bauamtsleiterin. Beide mögliche Planungsalternativen würden das gewohnte Erscheinungsbild des 1949 erbauten Bad Lippspringer Rathauses aber nicht unwesentlich verändern. Option 3: Ein Zwischenbau Alt- und Neubau des Bad Lippspringer Rathauses sind aktuell über einen Glasgang miteinander verbunden. Darunter befindet sich der Mitarbeiter-Parkplatz. Der Glasgang ist Berghahn-Macken zufolge &bdquo;sowohl energetisch als auch bauphysikalisch eine Katastrophe“. Die Bauverwaltung hält es für vorstellbar, den Glasgang durch einen zweistöckigen Zwischenbau (in Ständerbauweise) zu ersetzen. Auf jeder Etage würden so unter anderem bis zu fünf neue Büros entstehen mit jeweils zwei Arbeitsplätzen. &bdquo;Das könnte ein guter Beitrag gegen das andauernde Raumproblem im Rathaus sein“, gibt sich Berghahn-Macken überzeugt. Gleichzeitig wäre der baulich-optische Eingriff in die Bausubstanz nicht annähernd so groß wie beim Ausbau des Dachbodens. Und noch einen entscheidenden Vorteil hat die Bauamtsleiterin bei dieser Planungsvariante ausgemacht. Mit dem zweigeschossigen Zwischenbau wäre auch ein barrierefreier Zugang zu allen Rathaus-Abteilungen mittels eines bereits bestehenden Fahrstuhls möglich. Der Bauausschuss wird sich in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 6. November, erstmals eingehend mit den möglichen Planungsvarianten beschäftigen.

Meistgelesen