Arminia Bielefeld

Gerrit Meinke stärkt Arminias Trainer Rüdiger Rehm den Rücken

Der Geschäftsführer sieht keinen Grund, etwas zu verändern. Der Trainer favorisiert weiterhin seinen Vollgas-Fußball

Jörg Fritz
30.08.2016 | 30.08.2016, 14:29

Bielefeld. Es kommt im normalen Tagesgeschäft nicht oft vor, dass Gerrit Meinke beim Training der Profis an der Friedrich-Hagemann-Straße vorbeischaut. Montagmorgen war dies aber der Fall. „Ich war in der Nähe und hatte einen Termin in Asemissen", begründete der Geschäftsführer des DSC Arminia Bielefeld seine Stippvisite.

Auch Meinke fehlten nach dem 4:4 gegen Union Berlin die Worte. „Eine Stunde lang haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht – sowohl defensiv als auch offensiv", sagt der Funktionär. „Der Rest ist unerklärlich und zeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben."

Die persönlichen Fehler, die letztlich dafür verantwortlich waren, dass die Berliner nach einem 1:3-Rückstand drei Tore zum 4:3 fast auf dem Tablett geschenkt bekamen, kosteten wie schon in München (0:1-Niederlage/Patzer von Hartherz) Punkte.

"Es fehlen noch die Automatismen"

Findet klare Worte: DSC-Geschäftsführer Gerrit Meinke. - © Christian Weische
Findet klare Worte: DSC-Geschäftsführer Gerrit Meinke. | © Christian Weische

Meinke spricht von einer Kopfsache, die für die Vielzahl der Fehler verantwortlich sein könnte. „Aufgrund des neuen Spielsystems sind innerhalb weniger Sekunden Entscheidungen über veränderte Abläufe im Vergleich zur letzten Saison zu treffen", lautet seine Ansicht. „Und einige dieser Entscheidungen waren in den letzten 30 Minuten falsch. Es fehlen noch die Automatismen."

Obgleich Arminia auch nach dem dritten Spieltag noch ohne Sieg ist, ist Trainer Rüdiger Rehm von seinem 4:4:2-System überzeugt. „Ich werde so lange wie möglich meinen Vollgas-Fußball praktizieren", erklärt der Fußballlehrer. Drei der vier Bielefelder Tore gegen Union Berlin gingen auf das Konto der Bielefelder Offensivabteilung, was als Bestätigung der Rehmschen Philosophie gewertet werden muss.

Diese Einschätzung vertritt auch Arminias Geschäftsführung. „Wir sind vom Weg unseres Trainer zu 100 Prozent überzeugt. Es gibt keinen Grund, etwas zu ändern", bezieht Meinke eine eindeutige Position und stärkt Rehm den Rücken.

Neuer Spieler nur bei Weggang eines anderen Spielers

Ähnlich klar drückt sich der Geschäftsführer bei der Beantwortung der Frage über einen Startelf-Platz von David Ulm aus. Der Franzose hatte nach seiner Einwechslung den wichtigen Treffer zum 4:4-Endstand gegen Berlin erzielt. „Ich glaube, dass unser Trainer das Richtige auch in Sachen David Ulm machen wird."

Ehe der vielbeschäftigte Geschäftsführer das Trainingsgelände verließ, um weitere Termine wahrzunehmen, bezog er noch Stellung zu möglichen personellen Wechseln bis zur Schließung des Transferfenster am Mittwoch um 23.59 Uhr. „Ein neuer Spieler kommt nur dann, wenn ein Spieler aus dem aktuellen Kader wechselt. Wir dürfen unser Budget nicht überschreiten." Das heißt, dass der polnische Außenbahnspieler Michal Mak (24/Lechia Gdansk) sich noch gedulden muss.

Bis Montagabend war nicht bekannt, dass ein DSC-Profi sich kurzfristig verändern wolle.

Youngster Keanu Staude, der wegen einer Erkrankung schon gegen Union Berlin ausfiel, musste deshalb beinahe auch seine Einladung für zwei U-20-Länderspiel gegen Italien und Polen absagen. Nach einer erneuten ärztlichen Untersuchung bekam er aber noch rechtzeitig grünes Licht für die Länderspielreise. Francisco Rodriguez weilt der derzeit bei der Schweizer U-21-Nationalmannschaft.