Nach 55 Jahren läuft die Realschule Delbrück aus

Delbrück. Zum &bdquo;Abschließfest" der städtischen Johann-Sporck-Realschule in Delbrück erwarten die Organisatoren hunderte Ehemalige. Los geht es am Freitag, 5. Juli, ab 19 Uhr auf dem Schulhof. Für die 64-jährige Leiterin Sigrid Sordon-Hackel (seit 2006) markiert das Datum neben dem Auslaufen der einst größten Realschule im Regierungsbezirk Detmold das Ende ihres 42-jährigen Berufslebens. Im Rahmen eines Festakts mit geladenen Gästen wird sie am Freitagmittag in den Ruhestand verabschiedet. &bdquo;Mein ursprünglicher Plan war es, den Antrag zu stellen, im Alter von 63 Jahren den Schuldienst zu quittieren", erzählt die engagierte Pädagogin im Gespräch mit der NW. Als jedoch die Entscheidung gefallen sei, dass die Realschule 2019 nach 55 Jahren auslaufen würde, sei für sie sofort klar gewesen, dass sie nicht eher gehen könne. &bdquo;Ab 2014 mussten wir jedes Jahr Lehrkräfte abbauen. Das hat schon wehgetan", erinnert sie sich an die schwierigste Aufgabe im fünf Jahre dauernden Prozess. &bdquo;In Hochzeiten zählte unser Kollegium 66 Lehrerinnen und Lehrer. Ich bin sehr froh, dass alle Betroffenen zufriedenstellende neue Wirkungsstätten gefunden haben", blickt sie zurück. &bdquo;Klappe, die letzte" lautete am Freitag vor dem allerletzten Schultag das Motto des finalen Jahrgangs. 107 Jugendliche in vier zehnten Klassen haben in der Stadthalle ihren Schulabschluss gefeiert. &bdquo;Das Kollegium wollte auf keinen Fall, dass die Entlassfeier und das Abschließfest an einem Tag stattfinden. Die Absolventen standen im Mittelpunkt. Wir waren total begeistert vom Programm, das sie auf die Beine gestellt haben", schwärmt die Schulleiterin. "Gutes Miteinander auf allen Ebenen" Die aus Salzgitter stammende Sordon-Hackel studierte nach dem Abitur 1973 in Braunschweig Mathematik und Musik. Sie folgte ihrem Mann nach Paderborn und legte dort ihr erstes Staatsexamen ab. Nach der Referendarzeit in Siegen kam sie 1979 an die Realschule Schloß Holte-Stukenbrock, die inzwischen ebenfalls geschlossen ist. Von 1995 bis 2000 war sie stellvertretende Leiterin der Osterrath-Realschule in Wiedenbrück. Danach leitete sie die dreizügige Geschwister-Scholl-Realschule in Herford. Die Nähe zum Eigenheim in Verl sei ein wichtiges Argument für das Angebot im Kreis Paderborn gewesen, berichtet Sordon-Hackel. &bdquo;Die Bezirksregierung suchte vor 13 Jahren eine neue Leitung für Delbrück. Ich nahm die Herausforderung in der doppelt so großen Schule an. Rückblickend bin ich dankbar für das gute Miteinander auf allen Ebenen", spricht sie von einem sehr zeitaufwendigen Job, der ihr bis zuletzt Spaß gemacht habe. Erst einmal reisen Gut zusammengearbeitet hat sie nach eigener Einschätzung auch mit der Leiterin der Gesamtschule, Theresia Diekmann-Brusche: &bdquo;In den letzten Jahren gab es viele Umzüge. Wir haben eine offene Gesprächskultur gepflegt und immer Lösungen gefunden. Das Catering bei meiner Verabschiedung macht die Schüler-Firma der Gesamtschule." Um sich an die Zeit ohne ihre Schule zu gewöhnen, wolle sie erst einmal reisen, antwortet sie auf die Frage nach ihren Plänen. Sie freut sich auf mehr Zeit für Bewegung in der Natur, Sport und im Besonderen den Ausgleich beim Golfspiel. Die letzte Leiterin der Delbrücker Realschule lädt alle, die der Realschule verbunden sind, ein, am Freitag dabei zu sein. Von 19 bis 20 Uhr besteht die Möglichkeit, sich die Räumlichkeiten, die sich in der jetzigen Gesamtschule befinden, ein letztes Mal anzuschauen. Der Abend beginnt um 17.30 Uhr mit einem Festakt im Pädagogischen Zentrum.

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