Sanierungskonzept für Schwimmbad in Löhne vorgestellt

Löhne. Zweieinhalb Jahre sind vergangen, seit das Lehrschwimmbecken Melbergen geschlossen wurde. Seit zweieinhalb Jahren fehlt Löhner Kindern und Schülern eine Alternative zum Schwimmenlernen. Zweieinhalb Jahre lang diskutierten Verantwortliche über eine mögliche Erneuerung. Jetzt steht fest: Eine Sanierung wird kommen und die Halle wieder geöffnet. Bis es so weit ist, wird aber noch einmal reichlich Zeit ins Land ziehen. Um genau zu sein: Noch einmal zweieinhalb Jahre. Das jedenfalls sieht das Sanierungskonzept vor, das dem städtischen Sportausschuss am Donnerstagabend präsentiert wurde. Probleme gab es mit dem Becken schon mehrere Jahre. Kaputt war unter anderem der Hubboden, der sich variabel auf gewünschte Wassertiefe einstellen lässt. Die Verantwortlichen hatten die Hoffnung, dass mit dem Einbau eines neuen Hubbodens die Lebenszeit des Beckens noch ein paar Jahre als Übergangslösung verlängert werden könnte. Beim Ausbau erlebten die freiwilligen Helfer des SC Aquarius eine böse Überraschung: Bei einer Probebefüllung des Beckens vor Einbau des neuen Bodens sackte das Becken in einer Ecke um zwei Zentimeter ab. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass auch eine zunächst angedachte provisorische Nutzung unmöglich ist und stattdessen eine Generalsanierung erfolgen muss. Diese, so die Idee, sollte über die Behebung der bekannten Mängel hinaus gehen. Angedacht war unter anderem, die Sanitäreinrichtungen auf den neuesten Stand zu bringen und die Barrierefreiheit des Bades zu gewährleisten. Zudem sollten Badewasser-und Sanitärtechnik modernisiert werden. Im Jahr 2021 war zu diesem Zweck ein Förderantrag gestellt worden, der im April vergangenen Jahres schließlich bewilligt wurde. Mit der "Vision 21 GmbH" aus Oberkirchen holte sich das Rathaus zudem ein erfahrenes Architekturbüro für die Planung ins Boot. Zerfressene Rohrleitungen Deren Geschäftsführer Wolfgang Hein machte im Sportausschuss nun keinen Hehl daraus, für wie notwendig er die Sanierung des Lehrschwimmbeckens tatsächlich hält. "Es haben sich Fliesen abgelöst, an etlichen Stellen finden sich Rostspuren und am Beckenumlauf sind die Fugen zum Teil komplett ausgewaschen", beschrieb er seine Beobachtungen, die er auch anhand mehrerer Fotos dokumentierte. Diese zeigten zudem zerfressene Rohrleitungen und ausgewaschenen Beton im Technikkeller, sowie ein unübersehbares Platzproblem: "Etliche Schwimmutensilien werden in Fluren und Treppenhäusern gelagert. Das ist nicht mehr zulässig", so Hein. Letztere Schwierigkeit möchte das Architekturbüro durch eine Einbeziehung des bisherigen Schießstandes an der Rückseite des Gebäudes erreichen. Dort, so Hein, würden nach seinem Konzept Flächen für Abstellräume frei werden. Auch Platz zum Föhnen und für Umkleidekabinen soll in diesem Bereich geschaffen werden. Vorgesehen sind zwei Doppel-Umkleidebereiche, die nach Geschlecht getrennt sind. Beide haben zwei großzügige Kabinen für rund 14 Personen und gemeinsame Sanitäranlagen, je eine Umkleide wird barrierefrei gestaltet. Zudem ist ein Geräteraum geplant. Edelstahl statt Beton Das Hauptaugenmerk gilt allerdings der Schwimmhalle. Hier soll das bisherige Betonbecken entfernt und durch einen Edelstahlkörper ersetzt werden. Neue Schwallwasserbehälter werden im Beckenumgang im Kellergeschoss eingebaut. Die dort bislang installierte Technik muss dafür weichen - sie soll künftig in einem Erweiterungsbau vor dem jetzigen Eingang untergebracht werden. Dieser wird über eine Treppe mit dem Beckenkeller verbunden. Die Schwimmhalle selbst bekommt derweil einen neuen Dachaufbau. Der alte, so erklärte Wolfgang Hein, werde den aktuellen Wärmeschutzstandards nicht mehr gerecht. Gleiches gelte auch für den Aufbau der Außenwand. Mit Ausnahme der bestehenden Wände von Umkleiden und Keller soll daher die gesamte Außenhülle des Gebäudes demontiert und eine neue Stahlkonstruktionen aufgebaut werden. Das Dach erhält zudem eine Photovoltaik-Anlage. Hohe Förderung All diese Maßnahmen haben allerdings ihren Preis. Die Stadtverwaltung rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte dieser Summe entfallen dabei auf die Gebäudetechnik und den dafür zu errichtenden Erweiterungsbau. Der Rest ist für die energetische Anpassung der Gebäudehülle und den Umbau der Umkleiden vorgesehen. Alleine tragen muss die Stadt diese Kosten jedoch nicht: Der Löwenanteil wird durch Fördergelder in Höhe von 3 Millionen Euro finanziert. Wann die Umbaumaßnahmen beginnen ist derweil noch nicht sicher. Derzeit befindet sich das Konzept noch in der Genehmigungsphase. "Geplant ist, dass im vierten Quartal 2023 ein vorzeitiger Maßnahmebeginn beantragt werden soll, um mit den ersten Abbrucharbeiten zu beginnen", heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Der eigentliche Baustart werde dann für das Frühjahr kommenden Jahres anvisiert. "Bei einer Bauzeit von rund 14 Monaten könnte die Sanierung gegen Ende des zweiten Quartals 2025 abgeschlossen sein."

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