Lehrschwimmbecken Melbergen soll repariert werden

Löhne. Das Lehrschwimmbecken Melbergen ist eines von drei Löhner Bädern. Da durch den Hubboden das Becken zentimetergenau verstellbar ist, ist das Bad perfekt zum Schwimmenlernen. Drei Schulen führen hier Schwimmunterricht durch, auch wird das Becken für den Vereinssport genutzt. Umso ärgerlicher, dass das Lehrschwimmbecken seit sechs Monaten nicht genutzt werden kann. Wie berichtet, ist der Hubboden defekt. Christine Harodt, Leiterin der Immobilienwirtschaft, hat jetzt gute Nachrichten. Nachdem der Rat einstimmig in seiner Mai-Sitzung beschlossen hat, das Lehrschwimmbecken reparieren zu lassen, liegt endlich ein Angebot vor. "Wir haben in der Ausschreibung die Vorgabe gemacht, dass die Reparatur bis Ende des Jahres fertig sein muss", sagt Harodt. Die Nachricht bekommt einen kleinen Dämpfer. "Vielleicht kommt die Firma nach der ersten Sichtung auch zu dem Schluss, dass eine Reparatur nicht möglich ist", sagt Harodt. Der verstellbare Boden hängt bei einer Tiefe von 1,80 Meter fest. Somit verbleiben unter dem Hubboden nur noch 30 Zentimeter. Unmöglich für Taucher, dort eine Reparatur vorzunehmen, sagte Harodt im Mai. Der Hubboden, der bereits 30 Jahre alt ist, muss also ausgebaut und gesichtet werden. "Der ganz große Vorteil für uns sind die kurzen Wege" Parallel zu dem Vorgehen hat die Stadt bereits einen Rundruf bei allen Löhner Schulen gestartet. Es ging um die Abfrage, ob das Hallenbad für den Schwimmunterricht genutzt werden möchte, sagt Pressesprecherin Ursula Nolting. Auch die Grundschule Gohfeld und die Grundschule Melbergen-Wittel, die normalerweise im Lehrschwimmbecken den Unterricht durchführen, wurden bedacht. "Wir haben erstmal Ja gesagt", sagt die Schulleiterin der Grundschule Melbergen-Wittel, Stephanie Held. Auch wenn der Schwimmunterricht im Hallenbad nicht so sein werde, wie es Schüler und Lehrer sonst gewohnt sind. Auch wisse momentan wohl noch niemand, wie es in der Coronakrise mit dem Unterricht im Wasser weitergeht. Die Grundschule liegt nur einen Steinwurf vom Lehrschwimmbecken entfernt und kann so als einzige Löhner Grundschule von der Klasse 1 bis 4 durchgängig Schwimmunterricht anbieten. Held: "Der ganz große Vorteil für uns sind die kurzen Wege." "Wertvolle 20 Minuten im Wasser" Drei Stunden Sport ist in den Grundschulen pro Woche vorgesehen. "Wir haben zwei Sportstunden und eine Schwimmstunde", sagt Held. Für die Klassen 1 und 2 gehe es allerdings im 14-tägigen Wechsel ins Wasser. "Wir teilen sie in jeweils zwei Gruppen." Ab der dritten Klasse geht es dann mit allen Schülern ins Wasser. Held: "Bis dahin hat jeder sein Seepferdchen geschafft, bewegt sich schon sicherer im Wasser und auch das Umziehen klappt selbstständig." Held bezeichnet den Schwimmunterricht nämlich als Akkordarbeit und anstrengend für Kinder und Lehrer. "Wir haben keine Doppelstunden", nennt die Schulleiterin den Grund dafür. Doch es seien "wertvolle 20 Minuten", die die Jungen und Mädchen wöchentlich beziehungsweise 14-tägig ihre ganze Grundschullaufbahn im Wasser verbringen. Schließlich sei es enorm wichtig, dass sich Kinder im nassen Element sicher bewegen können. Laut DLRG sind 2019 in Deutschland mindestens 417 Menschen ertrunken. Besonders vom Ertrinken betroffen sind laut der Lebensrettergesellschaft Kinder und junge Menschen. 17 Kinder (2018: 15) im Vorschul- und acht (elf) im Grundschulalter kamen im Wasser ums Leben. DLRG-Präsident Achim Haag sagte zur Statistik: &bdquo;Hier ist sicherlich die zurückgehende Schwimmfertigkeit bei den Kindern eine Ursache." Held: "Bei uns haben sie vier Jahre lang Zeit schwimmen zu lernen." Der Schulleiterin ist bewusst, dass sie als Einrichtung in einer sehr exponierten Lage ist. "Wir sind mit dem Lehrschwimmbecken und dem Stadion extrem gut als Grundschule bedacht worden." Diese Rahmenbedingungen fließen in den ganzen Schulalltag mit ein. Held: "Unsere Schule steht auf verschiedenen Säulen, eine ist Bewegung, eine weitere Gesundheit."

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