Ohne Sanierung droht dem Lehrschwimmbecken Melbergen das Aus

Löhne. Die besten Jahre sind für das Lehrschwimmbecken Melbergen längst vorbei. Das Becken am Schulzentrum ist marode und dringend sanierungsbedürftig. Ebenso das Frei- und Hallenbad der Stadt. Doch das Lehrschwimmbecken führt die Spitze der Sorgenkinder an. &bdquo;Irgendwann ist es mit kleineren Instandsetzungsarbeiten nicht mehr getan. Es gibt Betonschäden an der tragenden Konstruktion", sagte Christine Harodt, Leiterin der Immobilienwirtschaft, vor einiger Zeit bei einem Rundgang im Keller. Doch auf das Becken lässt sich schlecht verzichten. Nicht nur drei Schulen nutzen das Bad regelmäßig. "Hier findet unser kompletter Breitensport statt", sagt Iris Schröder vom SC Aquarius. Ob Babyschwimmen oder Eltern-Kind-Kurse: Auch alle Schwimmkurse führt der Verein im Lehrschwimmbecken durch. Hier haben etliche Löhner Kinder schwimmen gelernt und so soll es hoffentlich noch lange weiter gehen. Die Schwimmkurse starten ab vier Jahren und sind beliebt. Schröder: "Bis September 2020 sind wir ausgebucht." Das Bad ist fürs Schwimmenlernen unerlässlich Viele Familien müssen schon jetzt lange auf einen Platz warten. "Es sind keine Wasserflächen mehr da", sagt Schröder. Durch die langen Schul- und Kitazeiten habe sich der Unterricht immer weiter auf den Nachmittag und frühen Abend verschoben. "Da knubbelt es sich", sagt die Fachfrau, die im Verein für das Schwimmen und den Breitensport zuständig ist. Dementsprechend unerlässlich ist für den SC Aquarius das Bad in Gohfeld. Aus einer Liste der Verwaltung ist zu entnehmen, dass in der Woche allein 835 Teilnehmer über den Schwimmverein das Lehrschwimmbecken nutzen. Hinzu kommt der Unterricht der Grundschulen Gohfeld und Melbergen-Wittel sowie der Goethe-Realschule, aber auch diverse Kindergärten und der DLRG stehen im Belegungsplan fest drin. Bei allen Bädern herrscht Handlungsbedarf Auch seitens der Sportverwaltung wird auf die Bedeutung des Lehrschwimmbeckens hingewiesen. Von montags bis sonntags wird das Bad 67 Stunden genutzt. 32,5 Stunden sind für die Schulen vorgesehen (530 Nutzer) und 34,5 Stunden belegen Vereine das Becken (980 Nutzer). Das sind jährlich bei 40 Wochen 2.680 Stunden mit insgesamt 60.400 Nutzern. Sollte es das Lehrschwimmbecken nicht mehr geben, würde sich damit die Unterversorgung im Schwimmsport weiter erhöhen, so die Sportverwaltung. Kommentar zum Bädersterben In der Stadtverwaltung sind die drei Schwimmbäder ein großes Thema. Bei allen Bädern herrscht Handlungsbedarf. Bis Ende 2019 soll ein zukunftsweisendes Konzept für die Löhner Bäderlandschaft entstehen. Darauf hat sich der Rat geeinigt. Ebenso auf die Gründung einer Bäderkommission und auf die Höhe, die im Jahr noch für Reparaturarbeiten investiert werden sollen, um die Betriebe aufrechtzuerhalten (100.000 Euro). In der ersten Sportausschusssitzung nach der Sommerpause am Donnerstag, 12. September, geht es explizit um das Lehrschwimmbecken. Die Bäderkommission spricht sich für den Erhalt des Bades aus. Die Verwaltung unterstützt diese Empfehlung laut der Vorlage. Sollte dies auch der Ausschuss tun, wird die Verwaltung beauftragt, Sanierungsvarianten inklusive der entsprechenden Kostenberechnungen zu entwickeln. Schäden an der Stahlbetonkonstruktion Und die dürften nicht gering ausfallen. 1968 ist das Lehrschwimmbecken gebaut worden. Heute tropft es von der Kellerdecke, das Wasser greift die Bausubstanz an, es gibt Schäden an der Stahlbetonkonstruktion, Risse, Hohlstellen und freiliegende, korrodierte und geschädigte Bewehrung. Empfohlen wird eine Gesamtsanierung des Beckens inklusive des Beckenumganges. Unabhängig vom Umfang der notwendigen Arbeiten sollen sämtliche technischen Anlagen der Badewassertechnik und der Elektrotechnik geprüft, untersucht und wenn nötig ausgetauscht werden. Auch sollen die Nebenräume, Duschen und Umkleiden, mit in die Sanierung einbezogen werden. 185.000 Euro kostet allein die Untersuchung von Sanierungsvarianten. Für die Bäderkommission ist das Bad "unverzichtbar", die Schäden sollten unabhängig der weiteren Untersuchungen zu einem Bäderkonzept für Hallen- und Freibad behoben werden. Diskutiert werden die Sanierungsarbeiten am kommenden Donnerstag, 12. September, 18.30 Uhr im Ratsaal.

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