Fragen und Antworten

Checkliste zum Frühjahrsputz: Mit diesen Tipps gelingt er stressfrei

Mit den Vorboten des Frühlings nehmen sich viele Menschen vor, ihre Wohnung von Grund auf zu reinigen. Mit einigen Tipps kommt beim großen Putz-Projekt kein Frust auf.

Bevor es ans Wischen geht, sollte zunächst gündlich Staub gesaugt werden. | © dpa

Alexander Graßhoff
18.03.2025 | 18.03.2025, 15:25

Bielefeld. Zwitschernde Vögel, wärmende Sonnenstrahlen und die erste Blüte: Für viele Menschen steht mit dem Ende der kalten Jahreszeit eines ganz oben auf der Agenda: Der Frühjahrsputz. Doch das große Reinemachen kann schnell überfordern.

Immerhin sollen auch Stellen auf Vordermann gebracht werden, die man sonst gerne übersieht. Dabei geht der Überblick schnell verloren. Der Frühjahrsputz wird zum Mammut-Projekt und droht in Chaos auszuarten. Dagegen hilft eine Checkliste. Wir geben Tipps gegen Stress und Frust beim Frühjahrsputz und für umweltschonendes Putzen.

Einkaufsliste vor dem Frühjahrsputz erstellen

Eine Einkaufsliste kann dabei helfen, sich vor dem Frühjahrsputz zu organisieren. - © Symbilbild Pixabay
Eine Einkaufsliste kann dabei helfen, sich vor dem Frühjahrsputz zu organisieren. | © Symbilbild Pixabay

Gerade sind die ersten Handgriffe gemacht, schon wird die Putzarbeit ausgebremst: Es fehlt an Lappen und eigentlich müsste auch mal ein neuer Staubwedel her. Um Frust gleich zu Beginn zu vermeiden, bietet es sich an, zunächst die benötigten Putzutensilien aufzulisten. Wischlappen, Staubtücher, Staubsaugerbeutel, Scheuermilch. Was nicht da ist, wird gekauft. Dann kann die eigentliche Putzaktion beginnen.

Zeit beim Putzen einteilen

Doch wo anfangen, wo aufhören? Darauf sollten Sie gleich zu Beginn eine Antwort finden. Eine Checkliste kann helfen, den Frühjahrsputz in einzelne Aufgaben zu unterteilen. Das schafft Ordnung. Und ganz nebenbei verspricht das Abhaken der Teilaufgaben einen extra Schub für die Motivation.

Das Verbrauchermagazin Öko-Test empfiehlt zudem, jede Aufgabe mit einer groben Zeitschätzung zu versehen. So gewinnen Sie einen realistischen Überblick, wie lange Sie fürs Putzen brauchen werden. Planen Sie einen zeitlichen Puffer ein. Unter Umständen zeigt sich dann schnell, dass ein Tag für den Frühjahrsputz nicht reichen wird. Also: Die Arbeit lieber auf mehrere Tage verteilen.

Aufräumen beim Frühjahrsputz

Aufräumen und Ausmisten sollte auch der Checkliste für den Frühjahrsputz ganz oben stehen. Schmutzige Wäsche kommt in die Waschmaschine, das Spielzeug der Kinder an seinen Platz und alles, was unnötigerweise herumliegt, wird weggeräumt. So sind die Oberflächen frei, um geputzt und gewienert zu werden.

Auch sollte ein prüfender Blick in die Schränke geworfen werden. Beim Ausmisten der Wohnung können Kleidung, Bücher und Haushaltsgegenstände aussortiert werden, die nicht mehr benötigt werden. Auch auf die Psyche wirkt sich das Ausmisten positiv aus, da unnötiger Ballast abgeworfen werden kann.

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Die richtige Reihenfolge

Das Staubwischen in Regalen und Schränken sollte von oben nach unten geschehen. - © dpa
Das Staubwischen in Regalen und Schränken sollte von oben nach unten geschehen. | © dpa

Doch dabei steht man sich schnell selbst im Weg. Etwa dann, wenn Sie in der falschen Richtung gegen den Staub vorgehen. Das Entstauben von Regalen und Schränken etwa sollte von oben nach unten geschehen. Wer das nicht berücksichtigt, kann oben angekommen gleich unten wieder anfangen - denn dorthin ist der aufgewirbelte Staub mittlerweile wieder gerieselt. Ganz zum Schluss sollten die Böden gereinigt werden. Beim Wischen sollten Sie sich stets von einem Ende des Raums in Richtung Tür vorarbeiten.

Gute Laune beim Frühjahrsputz

Bedeutet der Frühjahrsputz Lust oder Frust? Das ist nicht zuletzt Einstellungssache. Doch Sie können nachhelfen. Von den bisherigen Tipps abgesehen, rät etwa der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel, zum großen Reinemachen die richtige Musik zu wählen und laut aufzudrehen und mit zu singen.

Auch Freunde und Familie, um sich zu haben, kann helfen. Entweder bei Kaffee und Kuchen nach getaner Arbeit oder schon während der großen Putzaktion, die sich nach Belieben zu einer Putz-Party steigern lässt. „Da ist der Spaß schon bei der Arbeit vorprogrammiert“, schreibt der Verband.

So schonen Sie beim Frühjahrsputz die Umwelt

Doch wäre es nicht schön, beim Frühjahrsputz nicht nur die eigenen Nerven, sondern auch die Umwelt zu schonen? Nicht ohne Grund raten das Umweltbundesamt und Verbraucherschützer von allzu viel Chemie ab. Dazu Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Was brauche ich zum Frühjahrsputz?

Nach Meinung von Umweltexperten reichen vier Mittel völlig aus - Allzweckreiniger, Handspülmittel, Sanitärreiniger mit Zitronensäure und Küchenreiniger, Essigreiniger zum Entkalken wie Scheuermilch. Spezielle Textilien aus Mikrofaser wirken wie eine feine Bürste und unterstützen die Reinigung. Grundsätzlich gilt: Kräftiges Scheuern kann einiges an Chemie einsparen. Aber auch die Putzlappen sollten häufiger gewechselt oder ausgekocht werden.

Reiniger mit starken Säuren oder Laugen ein Muss?

Ohne Struktur weicht beim Frühjahrsputz die Lust schnell dem Frust. Eine Checkliste kann helfen. - © Symbolbild: Pixabay
Ohne Struktur weicht beim Frühjahrsputz die Lust schnell dem Frust. Eine Checkliste kann helfen. | © Symbolbild: Pixabay

Nein, denn viel Chemie heißt nicht automatisch mehr Hygiene. „Die Reinigung der Flächen mit einem normalen Reinigungsmittel reicht zumeist, um vorhandene Mikroorganismen ausreichend zu entfernen“, meint Marcus Gast vom Umweltbundesamt.

Gelangen diese zum Teil schlecht biologisch abbaubaren Wirkstoffe ins Abwasser, töten sie Wasserorganismen ab und belasten die Kläranlagen unnötig. Desinfektionsreiniger können auch die Atemwege schädigen und Allergien auslösen. Vergleichsweise aggressive Reiniger wie stark saure oder alkalische Produkte können zudem die Haut und empfindliche Oberflächen schädigen. Oft tragen sie das Zeichen „ätzend“ oder „reizend“.

Empfehlungen beim Putzen von Fenstern und Fliesen

Gegen Schlieren und Streifen helfen etwas Essig, Spiritus, Natron oder Zitronensaft im Putzwasser. Die Scheiben sollten dann mit Zeitungspapier oder einem Tuch getrocknet werden. Ein weiterer Tipp: Ausrangierte Nylonstrümpfe entfernen auch hartnäckigen Schmutz.

Auch Gardinen sollten beim Frühjahrsputz nicht vergessen werden. Dafür sollten die Gardinen zunächst kräftig ausgeschüttelt werden und anschließend bei 30 bis 40 Grad gewaschen werden. Hier sollten nach Möglichkeit Metall- und Plastikaufhängungen abgenommen werden. Beim Waschen von Gardinen empfiehlt es sich außerdem, den Schleudergang auszuschalten und die Gardinen anschließend im nassen Zustand wieder aufzuhängen.

Zum Entkalken von Fliesen und Armaturen im Bad kann Wasser mit Essigessenz im Verhältnis von eins zu zwei oder Zitronensäure - bis zu zwei Teelöffel auf einen Liter Wasser - verwendet werden. Auch Schimmel in der Dusche lässt sich mit Essig entfernen.

Spricht etwas gegen Spiritus und Essigsäure?

Das Umweltbundesamt hält selbst solcherlei Hausmittel für nicht unproblematisch. Sie können die Innenraumluft mit flüchtigen Dämpfen belasten. Zusätzlich kann Essigsäure Chromteile etwa am Wasserhahn schädigen. Deshalb gilt auch hier: Weniger ist mehr.

Sinnvolle Siegel oder Label bei Putzmitteln

Besonders empfehlenswert sind Reinigungsmittel mit dem EU-Umweltzeichen Euroblume oder mit dem Blauen Engel. Produkte mit diesen Siegeln unterliegen im Vergleich zu konventionellen Produkten strengen Auflagen bei der Verträglichkeit für Umwelt und Gesundheit, die waschaktiven Substanzen müssen biologisch abbaubar sein.

Produkte mit Blauem Engel sollen darüber hinaus nachwachsende Rohstoffe aus nachhaltigem Anbau verwenden und den Verpackungsabfall reduzieren.