Offenbach/ Essen (AFP/ dpa). Die Dürre hat nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in weiten Teilen des Landes im Juli "katastrophale Ausmaße" angenommen. In den meisten Gebieten sei es im zu Ende gehenden Monat "deutlich" zu trocken geblieben, berichtete der DWD.
An vielen Orten im gesamten Bundesgebiet seien nur ein Viertel oder ein Fünftel der üblichen Niederschläge gefallen. Die Entwicklung war demnach die Folge eines anhaltenden großen Niederschlagsdefizits aus dem sehr trockenen Vorjahr sowie der Hitzewelle historischen Ausmaßes.
Rund ein Drittel weniger Niederschlag als üblich
Insgesamt fiel bundesweit im Juli mit 55 Litern pro Quadratmeter rund ein Drittel weniger Niederschlag als üblich. Normalerweise sind es dem DWD zufolge 78 Liter. Am extremsten war die Lage in Sachsen-Anhalt, wo im Juli 30 Liter fielen. Es folgten Bremen mit 31 und Niedersachsen mit 35 Litern.
Während der Hitzewelle zum Monatsende wurden an Wetterstationen nach vorläufigen Daten des DWD innerhalb von drei Tagen 25 Mal Temperaturen jenseits der 40-Grad-Marke gemessen - darunter auch der neue Allzeitrekord von 42,6 Grad in Lingen vom 25. Juli. Der Juli 2019 werde in die "meteorologischen Geschichtsbücher" eingehen, erklärte der DWD.
Tendenz zeichnet sich auch in NRW ab
Diese bundesweite Tendenz zeichnet sich auch in Nordrhein-Westfalen ab. Temperaturen um die 40 Grad - gefühlt war der Juli rekordverdächtig heiß. Mit einem landesweiten Durchschnittswert von 18,8 Grad sei der Juli 2019 jedoch kein neuer Rekordmonat gewesen, bilanzierte die Meteorologin Ines Wiegand kurz vor Monatsende.
Auch NRW-weit sei es im Durchschnitt zu trocken gewesen. Etwas mehr als die Hälfte des zu erwartenden Niederschlags habe es geregnet. Allein der Eifelort Nideggen-Schmidt kann sich nicht beklagen. Er ist der einzige Ort in NRW, an dem die Regenmenge mit 130 Prozent das langjährige Mittel übertroffen hat.
"Die Gewitter hatten extrem wenig Zug-Geschwindigkeit"
Grund seien Gewitter gewesen, die sich wenig von der Stelle bewegten, sagte Wiegand: „Die Gewitter hatten extrem wenig Zug-Geschwindigkeit, die haben sich sehr wenig von der Stelle bewegt und sich an Ort und Stelle ausgeregnet. Da sind auf einen Ort dann sehr ergiebige Niederschläge niedergegangen", sagte Wiegand.
In den nächsten Tagen soll es im Land hier und da wieder etwas regnen. „Es gibt immer mal wieder so ziemlich jeden Tag die Chance auf Niederschlag, aber es wird nie alle treffen", sagte Wiegand.
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