Hannover stoppt den Höhenflug: Darum endete die Siegesserie des SC Paderborn

Paderborn. Ausgerechnet der Verein, der bei seinen bisherigen sechs Gastspielen an der Pader stets als Verlierer vom Platz gegangen war, sollte die imposante Serie des SC Paderborn stoppen. So feierte Hannover 96 am Samstag einen verdienten 2:0 (2:0)-Auswärtserfolg in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena. Die Hausherren gingen damit nach zuvor acht Siegen in Folge erstmals wieder leer aus, bleiben aber Zweitliga-Spitzenreiter. &bdquo;Wir hatten in den letzten Wochen schlechtere Spiele, die wir gewonnen haben“, konstatierte SCP-Akteur Sebastian Klaas und hatte dabei die Erfolge in Dresden (2:1) und Magdeburg (1:0) im Blick. Was das Spielerische betrifft, mag das stimmen. Doch unterm Strich präsentierten sich die Paderborner am Samstag vor dem gegnerischen Tor ausgesprochen harmlos, wovon ein mickriger xGoals-Wert von 0,84 kündet. Für den SCP ist es der bislang schlechteste Wert der Saison. Lesen Sie auch: Zwölf Minuten Stille beim SC Paderborn: Das sagen Spieler und Trainer zum Fanprotest Die einzigen beiden nennenswerten Paderborner Chancen, die allerdings nicht das Adjektiv &bdquo;hochkarätig“ verdienen, gingen auf das Konto von Klaas, der in der 33. und 55. Minute jeweils an 96-Keeper Nahuel Noll scheiterte. Auch in der einzigen Paderborner Drangphase, in der die Gastgeber in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte zahlreiche Eckbälle verbuchten, wurde es vor dem Tor der Gäste nur selten gefährlich. Ein finnisches Kraftpaket wird für Hannover zum Matchwinner &bdquo;Es fehlten uns die Genauigkeit, die Ruhe und die technische Ausführung, die Hannover hatte. Da waren sie besser als wir. Und vom Gefühl her war Hannover auch der beste Gegner, den wir bisher hatten“, urteilte Klaas. Sein Trainer pflichtete ihm bei. &bdquo;So eine Qualität habe ich in dieser Liga noch nicht gesehen. Wie sich Hannover auf engstem Raum befreit hat, war außergewöhnlich“, sagte Ralf Kettemann und lobte zudem die Eins-gegen-Eins-Qualitäten von 96-Dribbelkünstlern wie Daisuke Yokota. Hannovers Matchwinner war aber kein filigraner, sondern ein extrem kraftvoller Stürmer, der die SCP-Defensive mit seiner Physis vor erhebliche Probleme stellte. So entschied Benjamin Källman mit einem Doppelpack vor der Pause die Partie. In der 20. Minute setzte sich der finnische Nationalspieler nach einem langen Ball von Maik Nawrocki gegen Paderborns Abwehrchef Felix Götze durch, der kurz die Orientierung verloren hatte. Källman wollte mit dem ersten Kontakt aufs Tor schießen, traf aber den Ball nicht. Der herausgeeilte SCP-Keeper Dennis Seimen sprang am Spielgerät vorbei, Källman zog aus spitzem Winkel ab. Götze erwischte bei seinem Rettungsversuch den Ball, doch dieser trudelte zum 0:1 ins lange Eck. &bdquo;Ich merke, wie ich den Ball eigentlich voll berühre. Ich weiß nicht, wie der dann trotzdem reingeht“, kommentierte der SCP-Kapitän den ersten Gegentreffer. Und Götzes Urteil über Källman fiel wie folgt aus: &bdquo;Er ist ein Topstürmer, der mich viel beschäftigt hat.“ Paderborns &bdquo;brutale Vorfreude“ aufs Topspiel beim FC Schalke In der 36. Minute schlug der so Gelobte ein weiteres Mal zu. Diesmal profitierte Källman vom schwachen Abwehrverhalten des Paderborner Vize-Kapitäns Raphael Obermair, der sich von Yokota austanzen ließ, sowie einer unzureichenden Kopfballabwehr des SCP-Verteidigers Mattes Hansen. Und so hatte der Gegner aus Niedersachsen diesmal das nötige Matchglück, das in den vergangenen Wochen der SCP gepachtet hatte. Lesen Sie auch: Beim Paderborn-Spiel gegen Hannover kommt es zum Duell der Handballer-Söhne Gegen Bielefeld, Dresden und Magdeburg ging Paderborn nach einer schwachen ersten Hälfte noch als Sieger vom Platz. Dieses Kunststück sollte diesmal nicht gelingen, denn dafür war Hannover zu stark. &bdquo;Der Einsatz war vorhanden, aber das hat heute nicht gereicht. Hannover war einfach ein guter Gegner, der es uns sehr schwer gemacht hat. Es war ein toller Tag, um zu lernen“, bilanzierte SCP-Coach Kettemann. Dieser muss mit seinen Mannen nun an der Durchschlagskraft arbeiten, denn am kommenden Freitag, 28. November, gastiert Spitzenreiter Paderborn um 18.30 Uhr beim Tabellenzweiten FC Schalke 04, der erst sieben Gegentreffer kassiert hat. &bdquo;Unsere Vorfreude ist brutal. Freitagabend vor 60.000, als Erster beim Zweiten. Das ist Champions League, besser wird es nicht. Die Hütte wird brennen und wir haben total Bock drauf“, schwärmte Sebastian Klaas. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Der 27-Jährige glaubt nicht, dass die Niederlage gegen Hannover negative Langzeitwirkungen haben wird. &bdquo;Dass so ein Tag kommt, ist normal und es wirft uns nicht zurück. Die acht Siege in Folge werden uns weiter tragen“, betonte Klaas. &bdquo;Ich sehe bei uns keine negative Entwicklung“, ergänzte Ralf Kettemann, der den Blick ebenfalls lieber auf das anstehende Schmankerl-Spiel richtet: &bdquo;Eins gegen Zwei auf Schalke - es geht fast nicht besser.“

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann