Ruhende Bälle als neue Waffe: SC Paderborn trifft jetzt auch bei Standards regelmäßig

Paderborn. Es war eine Szene, die sinnbildlich für die aktuelle Entwicklung beim SC Paderborn steht: Raphael Obermair läuft über den Ball, ein perfekt getimter Anlauf von Laurin Curda, dann ein wuchtiger Abschluss – und schon zappelte die Kugel im Netz. Der 24-Jährige brachte den SCP am Sonntag mit 1:0 gegen Greuther Fürth in Führung. Sein Freistoßtor war allerdings alles andere als ein Zufallsprodukt, stattdessen Ausdruck eines Trends. Denn nach dem Pokaltor von Stefano Marino gegen Leverkusen war es bereits der zweite Treffer binnen weniger Tage, der aus einer Standardsituation entstand. Beim SC Paderborn läuft es derzeit also nicht nur aus dem Spiel heraus, sondern zunehmend auch beim ruhenden Ball. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, wird doch im Hintergrund intensiv an Freistößen, Ecken und Elfern gearbeitet. Großen Anteil daran hat offenbar Co-Trainer Uwe Hünemeier, der in dieser Saison neue Varianten und Abläufe eingeführt hat. &bdquo;,Hüne’ hat zu uns gesagt, wir sollen auch mal selbst etwas versuchen und probieren“, erklärte Torschütze Laurin Curda nach dem 2:1-Sieg über Fürth. &bdquo;Heute hat das ganz gut funktioniert.“ &bdquo;Spitzenreiter, Spitzenreiter“: Das sagen die SCP-Fans nach dem Heimsieg gegen Fürth SC Paderborn arbeitet hart an der Ausführung von Standards Auch Vizekapitän Raphael Obermair benennt die Fortschritte klar: &bdquo;Wir trainieren das viel, weil wir schon wussten, dass wir da aus den ersten Spielen zu wenig Ertrag hatten. Wir arbeiten daran und werden auch weiter daran arbeiten. Heute haben wir uns nicht nach einer Ecke belohnt, aber am vergangenen Mittwoch ist uns das zumindest gegen Leverkusen gelungen. Wir machen damit auf jeden Fall weiter, denn in der zweiten Liga sind die Spiele so eng – da gibt es viele, die über Standards entschieden werden.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Dass die neue Stärke nicht zufällig ist, betonte auch Sportchef Sebastian Lange: &bdquo;Es gab auch in der ersten Halbzeit ein paar Standardsituationen, in denen wir ein Tor hätten machen können. Aber letztlich ist ja auch ein Gegner da“, sagte er und ergänzte: &bdquo;Das ist das Gesetz der Zahlen. Je mehr Standards wir herausholen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für ein Tor. Und Uwe Hünemeier denkt sich da immer wieder etwas aus, auch heute wieder: Zum einen machen wir das Freistoßtor. Aber wir hatten viele Situationen, wo wir noch eines hätten machen können. Wir waren oft echt nah dran.“ Cheftrainer Ralf Kettemann hob hervor, dass man sich im Spiel gegen die SpVgg die hohe Zahl an Standards hat hart erarbeiten müssen. &bdquo;Es hat sich mit der Zeit immer besser angefühlt, wir sind immer mehr in Richtung Tor von Greuther Fürth gekommen. Als Konsequenz haben wir immer mehr Standards, Eckbälle und seitliche Freistöße herausgeholt. Eine Folge daraus war dann, dass wir über den Freistoß zum 1:0 gekommen sind.“ Felix Götze verlängert beim SC Paderborn: Kapitän sendet Signal an seine Mitspieler SC Paderborn feiert siebten Sieg in Serie Doch der Coach sieht noch Luft nach oben: &bdquo;Wir hatten ein, zwei Situationen, gerade bei Standards, wo wir im Fünfer an den Ball kommen, ihn aber nicht so recht aufs Tor bekommen. Das waren viele 50:50-Momente, in denen wir schon eher auf 2:0 hätten erhöhen können – was uns sehr gut getan hätte.“ Trotz kleinerer Unschärfen bleibt der Gesamteindruck allerdings positiv. Der SCP gewann zum siebten Mal in Folge – und die Standards entwickeln sich zunehmend zu einer Waffe. &bdquo;Der Spieltag zeigt, wie schwer es ist, Spiele in dieser Liga zu gewinnen“, sagte Kettemann. &bdquo;Deswegen: Kompliment an die Jungs. Sieben Mal in Folge – das ist herausragend.“ Der Trend ist klar: Wo früher oft harmlose Ecken und Freistöße verpufften, entstehen jetzt Tore und Torchancen. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass beim SC Paderborn inzwischen auch in das Thema &bdquo;ruhende Bälle“ so richtig Bewegung hineingekommen ist.

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