Pokal-Niederlage macht dem SC Paderborn Hoffnungen auf eine goldene Zukunft

Paderborn. Es fehlte nicht viel bis zum Elfmeterschießen. Doch dann schossen Ibrahim Maza und Aleix Garcia den deutschen Vizemeister Bayer 04 Leverkusen in der Nachspielzeit der Verlängerung noch zu einem 4:2-Sieg im DFB-Pokal-Zweitrundenspiel beim SC Paderborn. Dieser denkwürdige Mittwochabend könnte für den Verlierer trotz des bitteren Ausscheidens aber noch positive Langzeitwirkungen haben. Davon ist jedenfalls Paderborns Cheftrainer überzeugt. &bdquo;Dieses Spiel muss für uns als Verein ein wichtiger Schritt sein, was die Entwicklung angeht. Jeder sollte in diesem Spiel besser geworden sein. Und diese Leistung sollte jedem Selbstvertrauen geben“, erklärte Ralf Kettemann. Seine Schützlinge hatten den haushohen Favoriten an den Rand einer Niederlage gebracht, obwohl die Hausherren in der Home-Deluxe-Arena gut 60 Minuten lang in Unterzahl agiert hatten. &bdquo;Ich muss maximal den Hut ziehen vor den Jungs. Was wir hier gemacht haben, war außergewöhnlich“, betonte Kettemann. Dieser hatte gegen das Bayer-Starensemble eine Startelf aufgeboten, deren zehn Feldspieler es auf ein Durchschnittsalter von 22,9 Jahren bringen. Vier 21-jährige Paderborner überzeugen gegen Leverkusen Im Sturm durften überraschend Marco Wörner und Lucas Copado (beide 21) ran. Wörner feierte sein Startelfdebüt im SCP-Trikot. Copado stand erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder in der Anfangsformation. Und beide zeigten ebenso wie ihre Teamkollegen jenen Mut und jenes Selbstverständnis, was ihr Trainer im Vorfeld eingefordert hatte. &bdquo;Ich weiß, dass es für Marco und Lucas nicht so einfach ist, dass sie so wenig Spielzeit bekommen. Aber wenn sie gegen einen Gegner wie Leverkusen solche Leistungen zeigen, zeigt mir das, dass sie sich wohlfühlen und dass es ihnen bei uns gut geht. Das spricht einfach für einen guten Spirit“, so der SCP-Coach. Dieser warf mit Sturmjuwel Stefano Marino, der in der 90. Minute das 1:1 erzielte, und Last-Minute-Neuzugang Jonah Sticker im Laufe der Partie zwei weitere 21-Jährige ins kalte Wasser. Und auch sie waren sofort voll da. Auch bei Sven Michel klappt es noch &bdquo;Du kannst bei uns gefühlt reinschmeißen, wen du willst. Jeder weiß, was zu tun ist. Jeder lässt sein Herz auf dem Platz und gibt alles. Das ist auch ein wesentlicher Teil unseres Erfolgs“, urteilte SCP-Oldie Sven Michel. Der 35-Jährige hatte mit seinem 2:1-Treffer in Minute 96 die Hoffnungen auf einen Pokal-Coup befeuert. &bdquo;Es war für mich ein wichtiges Tor, denn ich hatte eine blöde Phase. Auch ich werde halt älter. Aber es klappt schon noch“, sagte ein augenzwinkernder Michel. Lesen Sie auch: Der Pokalkeeper des SC Paderborn muss seinen Plan für den 23. Mai 2026 begraben Unterm Strich klappt beim SCP derzeit eine ganze Menge, wenngleich Grimaldo (59.), Quansah (105.+1), Maza (120.+1) und Aleix Garcia (120.+4) mit ihren Treffern dann doch für einen Leverkusener Favoritensieg sorgten. &bdquo;Doch was wir abgeliefert haben, war à la bonheur“, lobte Michel. Sein Team ließ sich auch von der Roten Karte für Kapitän Felix Götze (58.) und dem daraus resultierenden 0:1 (59.) nicht unterkriegen. &bdquo;Das zeigt unsere Moral, dass wir sogar mit zehn Mann gegen Leverkusen bestehen können. Man sieht, was bei uns möglich ist. Wir haben eine geile Mannschaft“, schwärmte Rotsünder Götze und blickte schon einmal auf das an diesem Sonntag, 2. November, anstehende Zweitliga-Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (13.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena). &bdquo;Wir werden jetzt gut regenerieren und am Sonntag die nächsten drei Punkte einfahren“, so Götze. Sperre für Paderborns Abwehrchef Felix Götze steht fest Der Kapitän und Abwehrchef wird dann wieder auf dem Platz stehen, denn seine Sperre gilt nur für den DFB-Pokal. Götze wurde dabei wegen seiner Notbremse gegen Bayer-Stürmer Christian Kofane nur für ein Pokalspiel gesperrt. Lesen Sie auch: Wie ein paar Fans beim Pokalspiel des SC Paderborn für unschöne Szenen sorgen Sein Trainer wird am Sonntag gegen Fürth wieder die Qual der Wahl haben. Denn die Partie gegen Leverkusen war einmal mehr ein untrüglicher Beweis dafür, dass der SCP auch in der Breite über viel Qualität verfügt. &bdquo;Wir sind sehr homogen, was das Leistungsniveau angeht. Das hatte ich schon in der Vorbereitung gesagt“, konstatierte Ralf Kettemann. So sollten gegen Leverkusen nicht zuletzt Joker wie Marino, Michel, Tigges und Sticker jede Menge Energie ins SCP-Spiel bringen. &bdquo;Wir haben verschiedene Waffen. Das haben wir heute gesehen. Und was wir heute gezeigt haben, macht Lust auf mehr“, betonte Paderborns Chefcoach. Manchmal können halt auch Niederlagen die Hoffnungen auf eine goldene Zukunft steigern.

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