Voller Respekt für Dynamo Dresden: Warum Mika Baur vom SC Paderborn nicht jubelte

Paderborn/Dresden. Als Mika Baur in der 65. Minute das 2:1 erzielte, blieb der große Jubel aus – zumindest bei ihm. Während seine Teamkollegen ausgelassen feierten, hob Baur nur kurz entschuldigend die Arme und wirkte fast verlegen. Es gab keinen Triumphschrei, kein Posen. Der frühere Dresdener –vergangene Rückrunde war er an Dynamo ausgeliehen – zeigte vielmehr Respekt gegenüber seinem Ex-Verein und dessen Fans. Dabei ahnte er noch nicht, dass sein Treffer am Ende der entscheidende zum Sieg bei den Sachsen sein würde. Im Endeffekt ist es ein Tor wie jedes andere“, sagte Baur später. &bdquo;Aber für mich gehört es sich einfach, aus Respekt und Anstand gegenüber den Fans, den Trainern und der Mannschaft nicht zu jubeln.“ Deshalb habe er es auch gelassen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: &bdquo;Ich hatte hier eine gute Zeit, wir sind gemeinsam aufgestiegen. Ich kenne fast die ganze Mannschaft und das Trainerteam noch gut. Innerlich habe ich mich vielleicht ein bisschen mehr gefreut, als ich es nach außen gezeigt habe – aber in so einer Situation gehört es sich einfach, nicht zu jubeln.“ Lesen Sie auch: SC Paderborn zwingt Dynamo Dresden in die Knie: Die Einzelkritik zum Auswärtssieg Leistung trübt beim SC Paderborn die Freude über Vereinsrekord Das Spiel des SC Paderborn war derweil alles andere als überzeugend. Ja, der Sieg wurde in der Manier eines Spitzenteams eingefahren, doch die Leistung war wenig spektakulär. Besonders die erste Halbzeit wirkte ideenlos, sodass der SCP sich glücklich schätzen konnte, durch den Handelfmeter von Filip Bilbija in der 45.+2-Minute noch mit 1:1 in die Kabine zu gehen. Trainer Ralf Kettemann erklärte später, dass sein Team in Dresden für den Sieg das &bdquo;Momentum“ gebraucht habe, das derzeit aufgrund der Erfolgsserie beim SCP herrscht. Wirklich euphorisch konnte er sich über den Sieg jedoch nicht zeigen. So hielt sich auch die Freude über den Vereinsrekord – den sechsten Sieg in Serie – in Grenzen. Mika Baur erklärte nüchtern und ganz der Profi: &bdquo;Erst einmal ging es heute um drei Punkte, aber der Vereinsrekord ist natürlich ein netter Nebeneffekt, den man gerne mitnimmt. Wir haben das kurz vorm Spiel thematisiert und uns natürlich darüber gefreut. Aber es geht weiter, Mittwoch wartet mit Bayer Leverkusen schon der nächste schwere Gegner im Pokal.“ Mehr zum Thema: Der Spielbericht zum Auswärtssieg des SC Paderborn bei Dynamo Dresden Beim SC Paderborn schaut noch keiner auf die Tabelle Überhaupt gilt für Baur und den SCP das Motto, &bdquo;von Spiel zu Spiel“ zu denken. Die Euphorie über die historische Serie wird nicht überbewertet, stattdessen will das Team konzentriert bleiben und weiter hart arbeiten. Jeder Sieg sei wertvoll, doch die Mannschaft sei sich bewusst, dass die Liga keine leichten Aufgaben kennt. &bdquo;Dresden hatte hier heute kurz vor Schluss auch noch einmal die Chance, dann kann das Spiel auch noch einmal kippen“, mahnte der 21-Jährige. Dass die Ostwestfalen durch den Sieg auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt sind, sei – ähnlich wie der neue Vereinsrekord – &bdquo;nett“, aber zum aktuellen Zeitpunkt der Saison nicht entscheidend. &bdquo;Wir haben jetzt erst den zehnten Spieltag gehabt, es stehen noch viele Partien aus“, sagte Baur. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Dennoch blickt er zuversichtlich nach vorne. Der Konkurrenzkampf im Team wirke sich positiv auf die Leistung aus, im Training schenke man sich nichts. &bdquo;Jeder weiß, dass es eng ist.“ Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Mika Baur spricht Dynamo Dresden Mut zu Für ihn persönlich habe sich nach seiner Leihe zu Dynamo Dresden auch in Paderborn alles zum Positiven gewendet: &bdquo;Ich glaube, es ist bei jedem Spieler so: Wenn der Knoten einmal platzt, läuft es einfach. Wenn man Spaß hat, Freude empfindet, unbekümmert aufspielen kann und auch das Vertrauen genießt, dann kann jeder frei aufspielen und seine Qualität zeigen. Es läuft einfach richtig gut.“ Auch zur bislang durchwachsenen Saison von Dynamo Dresden äußerte sich Mika Baur reflektiert: &bdquo;Man sieht es in den letzten Wochen: Die Gegentoranzahl ist natürlich schon hoch. Aber man muss trotzdem zugutehalten, dass sie Woche für Woche ihre Tore erzielen. Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit. Sie müssen auf sich vertrauen. Die Mannschaft hat schon einiges drauf und wird ihre Punkte auf jeden Fall holen. Davon bin ich überzeugt.“

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