Pechvogel Marcel Hoffmeier freut sich über den Treuebeweis des SC Paderborn

Paderborn. Erst war Marcel Hoffmeier beim SC Paderborn der Senkrechtstarter, dann der große Pechvogel der neuen Saison. Der 26-jährige SCP-Verteidiger brillierte mit seiner Dynamik und Zweikampfstärke in den ersten fünf Pflichtspielen. Doch dann riss bei ihm am 29. August beim 0:0 in Nürnberg das vordere Kreuzband des rechten Knies. Hoffmeier dürfte nun mindestens sechs Monate ausfallen. Nichtsdestotrotz gab der Zweitligist von der Pader am Freitag bekannt, dass er den Vertrag mit dem gebürtigen Geseker vorzeitig verlängert hat. Zur Vertragslaufzeit macht der Verein wie gewohnt keine Angaben, doch vermutlich gilt das neue Arbeitspapier bis mindestens Juli 2028. &bdquo;Hoffi ist ein ganz wichtiger Spieler in unserem Team und eine Identifikationsfigur für unsere Fans. Wir sind zuversichtlich, dass er uns nach überstandener Verletzung auf dem bekannt hohen Leistungsniveau wieder zur Verfügung stehen wird“, kommentiert SCP-Sportchef Sebastian Lange die Personalentscheidung. &bdquo;Es ist ein starkes Zeichen des Vereins, den Vertrag während meiner Verletzungsphase zu verlängern“, sagt Marcel Hoffmeier, dessen alter Vertrag wohl am Saisonende ausgelaufen wäre. Der Heilungsprozess verläuft bislang nach Plan Die Nachricht von &bdquo;Hoffis“ Unterschrift hat sicher auch beim Cheftrainer für Freude gesorgt. &bdquo;Er ist für mich einer der besten Spieler, die wir haben. Bis zur Verletzung hat Hoffi gut 75 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen“, betont Ralf Kettemann und gibt zu: &bdquo;Ich hatte schon ein wenig Bammel, als sich Hoffi verletzt hatte.“ Mattes Hansen hat seinen Teamkollegen bislang zwar hervorragend ersetzt, aber nicht nur Paderborns Trainer dürfte Hoffmeiers Comeback herbeisehnen. Bis dahin werden aber noch einige Monate ins Land ziehen, wenngleich der Heilungsprozess bis dato nach Plan verläuft. &bdquo;Ich bin jetzt in der sechsten Woche. Und es sieht sehr gut aus. Die Krücken sind inzwischen weg. Ich kann das Knie bis zu 120 Grad beugen und darf wieder Auto fahren“, berichtet Hoffmeier im Interview mit &bdquo;nw.de“. Am 22. Oktober muss er nun zur nächsten MRT-Untersuchung. &bdquo;Wenn dann alles in Ordnung ist, kann ich mit der Reha starten“, sagt der 26-Jährige, der derzeit Dauergast bei den SCP-Physiotherapeuten ist. Viel Erfahrung mit ernsthaften Verletzungen hatte Hoffmeier in seiner Karriere noch nicht gesammelt. Eine Leistenabsplitterung zu A-Junioren-Zeiten, ein Muskelfaserriss anno 2020 in Diensten von Preußen Münster. Das war es dann auch schon mit nennenswerten Blessuren. Hoffmeiers Zwillingsbruder dient als mahnendes Beispiel Doch als Hoffmeier am 29. August im Laufduell mit dem Nürnberger Mohamed Ali Zoma zu Boden ging, wusste er sofort, dass es etwas Schlimmeres ist. &bdquo;Das Knie hat geknackt. Aber ich war nicht vom Worst Case ausgegangen“, sagt &bdquo;Hoffi“. Einen Tag später erhielt er jedoch die bittere Diagnose. &bdquo;Im ersten Moment dachte ich: Scheiße! Aber ich bin ein positiver Mensch“, erklärt der SCP-Akteur, der sich am 2. September in der Münchener OCM-Klinik von Professor Mirco Herbort operieren ließ. Die vielen Genesungswünsche und die Unterstützung von Teamkollegen, Verein, Familie und Fans gaben und geben ihm viel Kraft. Hoffmeier hadert nicht. Er gibt sich kämpferisch. &bdquo;Der volle Fokus liegt auf der Reha“, betont der 26-Jährige und liebäugelt damit, im März oder April ins Mannschaftstraining zurückzukehren. &bdquo;Aber mal schauen, ob es dann um etwas geht. Vielleicht macht es eher Sinn, wenn ich erst in der Vorbereitung zur kommenden Saison wieder voll einsteige“, sagt Hoffmeier. Schließlich gibt es in seiner Familie ein mahnendes Beispiel. So erlitt sein Zwillingsbruder Kevin im April 2023 einen Kreuzbandriss. Der damalige Akteur des SV Rödinghausen stieg wohl zu früh wieder ein und erlitt seitdem weitere Kreuzbandrisse. Als Spieler des FC Gütersloh steht Kevin Hoffmeier nun zwar kurz vor dem Comeback, doch unterm Strich fiel er somit gut zweieinhalb Jahre aus. Auf der Tribüne kribbeln die Beine Bei seinem Bruder holt sich Marcel nun den ein oder anderen Ratschlag. Zudem pflegt &bdquo;Hoffi“ einen weiterhin möglichst engen Draht zur Mannschaft. So will er im Januar auch beim Winter-Trainingslager mit dabei sein. Der Langzeitverletzte schaut zudem regelmäßig beim Training vorbei, verbringt Freizeit mit seinen Teamkollegen und ist auch bei den Auswärtsspielen vor Ort. &bdquo;Es tut schon weh, auf der Tribüne zu sitzen. Bei den Spielen kribbeln meine Beine“, sagt Hoffmeier. Immerhin bereitet ihm das, was seine Teamkollegen auf dem Rasen zeigen, viel Freude. &bdquo;Das ist eine besondere Mannschaft mit super Charakteren. Wenn wir weiterhin diese Leidenschaft, Intensität und Aggressivität zeigen, können wir etwas Großes erreichen“, betont Marcel Hoffmeier. Vielleicht endet die Saison für den Pechvogel ja mit einem Happy End. &bdquo;Natürlich träume ich vom Aufstieg“, gibt &bdquo;Hoffi“ zu. Und ein Comeback in einem Bundesliga-Spiel hätte sicherlich auch seinen Reiz.

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