Seltene Effizienz und ein X-Faktor: So gewann der SC Paderborn in Braunschweig

Braunschweig. Wenn es beim SC Paderborn in dieser Saison bislang überhaupt etwas zu kritisieren galt, dann war das die mangelnde Effizienz. Das Team von Trainer Ralf Kettemann hatte an den ersten sieben Spieltagen die meisten Torschüsse abgegeben und sich zahlreiche Großchancen erspielt. Doch es standen nur neun Treffer zu Buche, die dank der exzellenten Defensivarbeit aber für satte 14 Punkte reichten. Am Freitagabend kamen durch den 2:1 (1:0)-Sieg bei Eintracht Braunschweig die Zweitligazähler Nummer 15 bis 17 hinzu, die dem SCP zumindest die vorübergehende Tabellenführung bescherten. Saisonsieg Nummer fünf hatten die Paderborner hierbei einer ungewohnten Effizienz zu verdanken. So standen diesmal nur ein xGoals-Wert von 1,05, aber zwei Treffer zu Buche. Zum Vergleich: An den ersten sieben Spieltagen lag der durchschnittliche Paderborner xGoals-Wert bei 2,3. Daraus machte der SCP aber nur 1,3 Treffer pro Partie. &bdquo;Ich bin einfach froh, dass wir in diesem Bereich diesmal mal überperformt haben, während wir bisher stets underperformt hatten. Das sei uns wirklich mal gegönnt“, resümierte Cheftrainer Ralf Kettemann. Lesen Sie auch: SC Paderborn holt sich bei Eintracht Braunschweig die Tabellenführung Beim Anlaufen fehlt mitunter die Aggressivität Seine Schützlinge hatten sich vor den 21.349 Zuschauern im Eintracht-Stadion schwer getan, obwohl den Gästen ein traumhafter Blitzstart gelungen war. So köpfte Filip Bilbija nach nur 30,5 Sekunden mit seinem fünften Saisontreffer zum 0:1 ein. Die frühe Führung schien dem SCP-Spiel aber nicht gutzutun. &bdquo;Wir waren nicht am Anschlag und gegen den Ball nicht so scharf, wie man es von uns kennt. Das hat sich diesmal nicht ganz so gut angefühlt“, bemängelte Kettemann. Zwar war sein Team in Braunschweig mit 127,5 Kilometern wieder einmal ausgesprochen laufstark. Zudem gewann der SCP satte 62 Prozent der Zweikämpfe. Doch das Anlaufen war letztlich nicht so aggressiv wie in den meisten Spielen zuvor. Ansonsten hätten Kettemann und Co. wohl einen ruhigeren Abend erlebt, denn die verunsicherten Hausherren präsentierten sich in der Defensive alles andere als sattelfest. So aber wurde die kriselnde Eintracht viel zu selten zu Fehlern gezwungen. Auch im Spiel mit dem Ball waren die Paderborner nicht so zielstrebig wie sonst. Zum Thema: SCP schlägt Braunschweig: Die Einzelkritik zum vierten Sieg in Serie Nur eine von zwei Paderborner Serien reißt Mit dem Start in die zweite Halbzeit war der Chefcoach allerdings sehr zufrieden. &bdquo;Das war das Paderborn, das wir kennen“, kommentierte Kettemann eine Phase, in der SCP-Sechser Santiago Castaneda zum vermeintlichen 2:0 (52.) einköpfte. Da Teamkollege Steffen Tigges im Abseits gestanden und den Torwart irritiert hatte, wurde der Treffer allerdings aberkannt. Und so schien die Paderborner Siegesserie zu reißen, als Braunschweigs Joker Levente Szabó in der 86. Minute per Kopfball zum 1:1 ausglich. Doch letztlich endete dadurch nach exakt 494 Minuten ohne Gegentor nur eine von zwei SCP-Serien. Den nächsten Dreier gab es trotzdem, denn der eingewechselte Stefano Marino schoss mit seinem ersten Zweitligatreffer postwendend das 1:2 (88.). &bdquo;Es ist wichtig, wenn du auch solche Spiele gewinnst“, erklärte SCP-Stürmer Filip Bilbija. In der vergangenen Saison war seine Mannschaft in solchen Partien so gut wie nie als Sieger vom Platz gegangen. Nun aber hat Paderborn nicht zuletzt einen entscheidenden Trumpf auf der Torwartposition. So erwies sich Dennis Seimen mit seinen Paraden einmal mehr als X-Faktor. Die kommende Woche ist nicht ganz so arbeitsreich &bdquo;Wir sind natürlich happy“, sagte Ralf Kettemann mit Blick auf die aktuelle Tabellensituation, plädierte aber zugleich für Besonnenheit: &bdquo;Es ist erst der achte Spieltag. Cool bleiben, weitermachen.“ Seine Spieler hatten nach dem vierten Sieg in Folge derweil einen Wunsch frei. &bdquo;Wenn wir gewinnen, dürfen wir entscheiden, was wir in der kommenden Woche machen“, verriet Filip Bilbija. Zwei Pflichttermine stehen allerdings auf dem Programm. Am Dienstag wird auf jeden Fall trainiert. Und am Mittwoch bestreitet der SCP ein nicht-öffentliches Testspiel. Dann aber dürften sich Paderborns Zweitligakicker in ein langes Wochenende verabschieden, ehe die Vorbereitung aufs OWL-Duell gegen Arminia Bielefeld (Samstag, 18. Oktober, 13 Uhr) beginnt. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann